Für 1,25 Millionen Euro wurde das Haus Fischbachtal, eine sozialtherapeutische Einrichtung für chronisch alkoholkranke Frauen und Männer, erweitert. Die neuen Räume schaffen den Bewohner mehr Möglichkeiten als bisher.
"Endlich geschafft - und es geht erst los!" Mit diesen Worten leitete Heimleiter Gerhard Steidl bei der Einweihungsfeier des Anbaus an das Haus Fischbachtal ein, darüber zu berichten, warum und wie es überhaupt zu diesem stattlichen Anbau kam.
Von der ersten Zeichnung im Jahre 2007 über die Planung und Zustimmung durch den Träger im Jahre 2012 bis zur Durchführung und Fertigstellung jetzt vergingen einige Jahre. Nun gilt es, dieses gelungene Gebäude mit Leben zu erfüllen, meinte Steidl.
Schließlich wurden mit dem Anbau nicht nur eine neue Schreinerwerkstatt und Waschküche, sondern auch zwölf neue Einzelzimmer in dem dreigeschossigen Anbau geschaffen.
Das Haus Fischbachtal ist eine sozialtherapeutische Einrichtung für chronisch alkoholkranke Frauen und Männer in Trägerschaft des Deutschen Ordens (Orden der Brüder vom Deutschen Haus St.
Mariens in Jerusalem), die seit 1995 in Fischbach-Tauschendorf wirkt.
Durch die Erweiterung wurde die Anzahl der Bewohner auf 50 erhöht. Der Geschäftsführer der Ordenswerke des Deutschen Ordens, Thomas Franke, nannte es eine Investition in Menschlichkeit und in die Zukunft mit besserer Wohn- und Lebensqualität für die Bewohner. Es wurde ein optimales therapeutisches Lernumfeld für den Wiedererwerb und den Erwerb beruflicher Qualifikationen geschaffen, sagte Franke.
Die Investitionssumme beträgt 1,25 Millionen Euro, wofür man mit 560 000 Euro Fördergeldern bedacht wird. 300 000 Euro stellt die Oberfrankenstiftung, 140 000 Euro kommen aus der Bayerischen Landesstiftung, die Aktion Mensch spendet 110 000 Euro und 10 000 Euro steuert der Landkreis Kronach zur Finanzierung bei. Die Sparkasse Kulmbach-Kronach überreichte zur Segnungsfeier zusätzlich 1000 Euro.
Allen die Fördermittel gaben und die sich für eine Förderung einsetzten, aber auch Spendern und Sponsoren, sagte der Geschäftsführer im Namen des Deutschen Ordens großen Dank. Ein Vergelt´s Gott galt allen Handwerkern und den vielen Bauarbeitern, den Architekten und Planern, für die unkomplizierte aber kompetente und fachmännische Durchführung der Maßnahme. Frankes besonderer Dank galt Heimleiter Steidl, der sich mit seinem Team unermüdlich bei der Finanzierungs- und Hausplanung einsetzte und stets ein Ansprechpartner für die bauausführenden Firmen war.
Bernd Steger, weiterer Landratstellvertreter, freute sich, dass so ein qualifiziertes Haus im Landkreis Kronach angesiedelt ist und nun mit einer hohen Investitionssumme vergrößert werden konnte. Vor allem sei besonders positiv hervorzuheben, dass der Anbau durch heimische Firmen geschaffen wurde.
Kronachs Zweite Bürgermeisterin Angela Hofmann entbot die Grüße überreichte als Zeichen der Verbundenheit ein Stadtwappen.
Weiterer Gratulant war Werner Huth, Vorsitzender des Fördervereins Haus Fischbachtal. Er wünschte vor allem den Bewohner eine erfolgreiche Zeit und dass sie abstinent bleiben mögen. Der Förderverein spendet 1000 Euro für eine Sitzeinrichtung vor dem Haus. Man habe sich geeinigt, das Material zu stellen und die Arbeit wird in der Schreinerwerkstatt des Hauses verrichtet.
Architekt Jörg Detsch vom Architekturbüro "3D Detsch" in Kronach nahm die symbolische Schlüsselübergabe vor. Er nannte es wichtig, dass die Raumgestaltung so gelungen sei, dass sie für Bewohner wie Mitarbeiter Mut, Zuversicht und Atmosphäre ausstrahle und diese so das Haus lieben und schätzen lernen. Sowohl Ingenieure als auch Handwerker haben gute Arbeit geleistet.
Er dankte allen beteiligten Firmen sowie dem Bauleiter Alexander Hempfling und Heimleiter Gerhard Steidl für eine stets angenehme und konstruktive Zusammenarbeit.
Abschließend sprach auch Heimleiter Steidl von einer sehr intensiven und guten Zusammenarbeit mit allen am Anbau beteiligten Planern und ausführenden Firmen und dankte für die zügige gelungene Bauausführung.
Die Segnung des Hauses nahmen Pater Christoph Kehr, Pfarrerin Alina Ellgring und Gemeindereferent Martin Förtsch vor.
Für die musikalische Umrahmung der Einweihungsfeier sorgten Gerhard Steidl und die Psychotherapeutin Rudy Burger. Abschließend konnten die bereits bezogenen Räumlichkeiten bestaunt werden und es gab viel Lob für die lichtdurchfluteten Einzelzimmer und Arbeitsräume. Für die Bevölkerung besteht im Rahmen des Sommerfestes im Juli 2016 die Möglichkeit der Besichtigung.