Das Kronacher Prinzenpaar setzte erfolgreich zum Sturm an. Und Sitzungspräsident Martin Panzer erklärte unter anderem, warum Kronach Standort von Bayerns Fachhochschule der Finanzen wird.
                           
          
           
   
          Ein Haus - zwei Einmärsche: Mit großem Gefolge "stürmte" das Kronacher Prinzenpaar die "Narren-Hochburg" des letzten Wochenendes, denn nicht nur die Bewohner des BRK-Altenheims in Kronach, sondern auch die BRK-Senioren des Landkreises hatten zu ihrer Faschingsveranstaltung ins BRK-Seniorenhaus Kronach eingeladen. Willkommen geheißen wurden die meist fantasievoll kostümierten "jung gebliebenen" Gäste und die närrische Abordnung von der Betreuerin der BRK-Senioren, Rita Wittmann. 
Auch Sitzungspräsident Martin Panzer begrüßte in seiner lockeren Art alle Gäste in der "Kreisverkehrsstadt Kronach". Anschließend ließ er das letzte Jahr sowie den 60. Geburtstag des Kronacher Stadtoberhauptes, das bereits seit gefühlten 80 Jahren in der Kommunalpolitik tätig ist, und inzwischen älter ist als jeder bayerische Braunbär, Revue passieren. Dabei nannte er die Gründe, warum Kronach zukünftiger Standort von Bayerns Fachhochschule der Finanzen wird: "In Kronach kann man eben mit Finanzen umgehen und gut rechnen": Ersteres wird dokumentiert durch den geringeren Schuldenstand der Stadt im Vergleich zu München und außerdem resultieren die mathematischen Fähigkeiten der Kroniche aus der Nähe zur Heimatstadt von Adam-Riese, der ja bekanntermaßen im Jahr 1492 in Kronach, durch Hebamme Cilly Volk zur Welt kam.
Auch stellte er ein mögliches Menü vor, das als Folge des "Transatlantischen Freihandels-Abkommens" künftig auf dem Speiseplan stehen könnte: Hähnchen "Crana Mare" mit feiner Domestos-Soße und einem Hauch von "Hakle-Feucht", bei dem aus den USA importiertes in Chlor eingelegtes Fleisch verwendet werden könnte. 
In ihrer Ansprache outeten sich die königlichen Hoheiten, seine Tollität Holger I. und ihre Lieblichkeit Dana I., die ihre Eliteeinheit, die Stadtsoldaten, sowie die Elferräte als Security mitgebracht hatten. Holger I. gab sich als früherer Zivi Holger zu erkennen, der heute als Medizin seine Gardemädels mitgebracht hatte, damit die Herren Tabletten und Pillen zur Seiten stellen können. 
Dana I. dagegen hatte für die Damen "Herren in roten Jacken" dabei, die man im Fasching für jeden Spaß mieten könne. Auch zu Hause bewiesen diese stets großen Mut - sie sagen: "Herr im Haus das bin ich, das wär doch gelacht, ... und was meine Frau sagt, das wird auch gemacht!" 
Die kleine Garde tanzte dann nach dem Motto "Selbst auf kleinstem Raum - ein Traum" und zeigte trotz des beengten Platzangebots ihren Gardetanz auf Brahms "Ungarischen Tanz Nr. 3". Keine Hähnchen-Schenkel sondern ihre langen Beine präsentierten die Mädchen der großen Garde des ATSV Kronach auf eine Melodienfolge von "Sousa and friends" und boten damit - wie immer - allen Anwesenden einen Augenschmaus.
Natürlich gab es zum Abschluss auch wieder Orden. Nein, nicht den von Uli Hoeneß zurückgegebenen bayerischen Verdienstorden, den hätte ja schon Heinz Hausmann erhalten, sondern den Kroniche Faschingsorden mit dem Konterfei des Bauern Andres. Und weil dieser so gerne schnupfte, erhielten neben Rita Wittmann und dem Leiter des Seniorenhauses Harald Schubert auch stellvertretende BRK-Kreisvorsitzende Heidi Beyerle und der Leiter des BRK-Kreisverbandes Roland Beierwaltes jeweils auch eine Prise Schnupftabak.
Anschließend spielte der Musikzug der Freien Turner, der bereits den Einmarsch begleitet hatte, als die "Echt'n Kroniche Housnküh" den Bewohnern des Altenheims noch weiter auf, während im Tagescafé Alleinunterhalter Rainer Lohr für Stimmung sorgte. Die Senioren bewiesen dabei nicht nur auf der Tanzfläche, sondern auch in der stets umlagerten Bar "Stand- und Trinkfestigkeit".
  Hans-Gerhard Neuberg