Die Familie Roland Behrendt in Burggrub zapft die Sonne an. Ihr Strom kommt über das Dach in die Wohnung zur Steckdose. Aber auch das Auto von Opa und Vater Josef tankt Sonnenenergie und fährt fast geräuschlos und umweltfreundlich.
Dass der Strom von einer Photovoltaikanlage auf dem Dach ins Haus kommt, ist nichts Neues. Wohl aber das Verteiler- und Speichersystem im Haus. Das beginnt mit der Umwandlung von Wechselstrom, wie er vom Dach kommt, in Gleichstrom, wie er für elektrische Geräte und Leuchten im Haus benötigt wird.
Weil aber die Sonne über die 43 Module auf dem Dach der Familie Behrendt teilweise mehr Strom produziert als im Haus verbraucht wird, kann man den Strom an die Energieversorger verkaufen und ins Netz einspeisen oder auch für den Hausgebrauch einfach speichern.
Und das ist neu am System bei den Behrendts. Ihr nicht sofort verbrauchter Strom kann gespeichert werden und bei weniger Stromproduktion durch die Sonne kann aus einer Speicherbatterie der von der Sonne produzierte Strom nun zum Selbstverbrauch abgerufen werden. Oder man hat einen Stromspeicher für die Zeit, wenn die Sonne mal nicht scheint.
Ein computergesteuertes System zeigt jederzeit an, welche Stromkraft über die Sonne einfließt, wie viel Energie gebraucht wird und eine Energiebilanz zeigt genau, was passiert ist. Das heißt, der Verbrauch aus dem Netz und aus eigener Anlage werden minuziös aufgelistet und diese zeigt, dass in den vergangenen Tagen zwischen 80 bis 90 Prozent des eigenen Hausstromverbrauches von der Sonne kamen.
Home-Managementsystem Eine weitere Besonderheit ist ein sogenanntes Home-Managementsystem. Dabei wird der gespeicherte Strom bei Bedarf gesteuert. Die Waschmaschine beispielsweise kann am Abend gefüllt und waschfertig gestellt werden. Eingeschaltet wird sie aber erst am nächsten Tag automatisch über Funksteuerung, wenn genügend Stromreserve gespeichert ist. Und kommt Mutter Sabine am Mittag oder Abend von der Arbeit, ist die Wäsche fertig gewaschen, und das ohne Fremdstrom.
Am meisten freut sich Opa Josef Behrendt über sein Solarauto. Er fährt einfach beim Sohn in der Garage vor und hat dort eine Steckdose, aus der er vom Energiespeicher den von der Sonne erzeugten Strom tankt.
Mit dieser Methode und einigen Neuheiten setzt die Familie Behrendt darauf, in Gegenwart und Zukunft ihre Stromenergie nur noch von der Sonne zu beziehen.
Dass das gut funktioniert, darüber freuen sich Josef, Roland, Sabine und Sohn Chris nach den seit einigen Wochen gemachten Erfahrungen.
Auch Bürgermeister Rainer Detsch (FWG) überzeugte sich vor Ort von der Funktionsweise der PV- Anlage und deren Speicher- und Steuersystem und zeigte sich beeindruckt von der optimalen Energiegewinnung.