Paul Steinke ist 17 Jahre jung und steht vor seinem Abitur am KZG. In den letzten drei Jahren hat der Schüler Einiges erreicht.
Paul Steinke versucht alles so einfach wie möglich zu erklären, doch ab und zu rutschen ihm immer wieder physikalische Fachbegriffe raus, mit denen ein Laie nichts anzufangen weiß. Doch schnell bemerkt der 17-jährige Schüler die Fragezeichen im Blick seines Gegenübers und fängt nochmal von vorne an.
Alles begann vor drei Jahren mit dem Robotik-Wettkampf am Kronacher Kaspar-Zeuß-Gymnasium (KZG). Dort holte Paul Steinke im Forschungsauftrag zum Thema "Natural Catastrophy" den ersten Platz. "In einer Serie habe ich gesehen, wie ein Feuer mit Hilfe eines Plastiksprengstoffs gelöscht wird", erzählt der 17-Jährige. Und das inspirierte ihn und seinen Mitschüler Viktor Beinke zu dem Projekt.
Ein Preis nach dem anderen
"Die Grundidee war eine CO ² Kapsel in einem Wassertank so zum Explodieren zu bringen, dass der ganze Wassertank aufreißt.
Das Wasser wird dann fein zerstreut und löscht so das Feuer." Zufahrtsschneißen für Rettungsfahrzeuge oder Treppenhäuser könnten so schnell und mit wenig Wasser effektiv gelöscht werden. Damit holten die beiden Schüler des KZG damals den ersten Platz beim Robotik-Wettkampf und beim oberfrankenweiten "Jugend forscht" sowie gute Sonderpreise beim Landeswettbewerb.
Paul Steinke war das nicht genug. "Ich bin ein Mensch der Neues entdecken und die Welt weiter bringen will. Ich wusste, dass da noch mehr Potenzial drin steckt."
Paul Steinke tüftelte weiter an seinem Projekt und suchte bei denen Rat, die sich damit bestens auskennen: der Feuerwehr Pressig. "Sie gaben mir den Tipp, Netzmittel hinzuzufügen, das setzt die Oberflächenspannung herab und so kann das Löschwasser besser in Holz eindringen." Zusätzlich fügt der 17-Jährige Salz zum Wasser hinzu.
Das Salz setze - wie beim Nudeln kochen - die Siedetemperatur von Wasser hoch und verstärke so die Löschwirkung.
Fehlgeschlagene Versuche helfen
Auch mit Löschpulver versuchte er sein Glück. Gemeinsam mit der Feuerwehr Pressig startete er ein Experiment. "Das Löschpulver ist noch feiner als Mehl und wurde vom Wind einfach weggetragen. Wirkung gleich null", sagt Steinke. Doch als Reinfall würde er dieses Experiment nicht bezeichnen. Schließlich zeigte es ja, dass die ursprüngliche Idee mit dem Wasser, die Beste war.
Mit der Weiterentwicklung des Projektes ist Paul Steinke beim "Jugend forscht"-Wettbewerb 2016 nochmal angetreten. Und wieder mit Erfolg: Das Projekt war der Jury einen Geldpreis wert.
Zudem gaben sie dem Schüler einen wichtigen Tipp: Er solle für seinen Explosivkörper ein Patent anmelden. "Jugend forscht" unterstütze das.
Gesagt, getan. Seit letztem Jahr ist Paul Steinke mit seinen 17 Jahren Patentträger. Auch von der Schule wurde sein Vorhaben finanziell unterstützt. Der Ansporn, das Projekt weiter nach vorne zu treiben, sei jetzt mit dem Patent natürlich nochmal größer geworden. "Die Hoffnung, dass sich eine Firma dafür interessieren könnte, ist auf jeden Fall im Kopf", sagt der 17-Jährige.
In den Osterferien will er die Zeit nutzen, Firmen anzuschreiben und ihnen sein Projekt vorzustellen. "Mit etwas Glück finde ich vielleicht jemanden, der mein Projekt finanziell unterstützen will. Der Whats-App-Gründer hat damals auch Facebook seine Idee angeboten. Damals wurde er abgelehnt. Jetzt ist er Milliardär."