Mit den Workshops wird's konkreter

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Mit den Moderatoren diskutierten die Teilnehmer in verschiedenen Gruppen zum Thema Gemeindeentwicklungskonzept. Foto: Michael Wunder
Mit den Moderatoren diskutierten die Teilnehmer in verschiedenen Gruppen zum Thema Gemeindeentwicklungskonzept.  Foto: Michael Wunder

Die Arbeitsgruppen legten erste Ergebnisse vor. Bürgermeisterin Susanne Grebner wünscht sich mehr Teilnehmer.

Mit den Workshops will die Gemeinde Wilhelmsthal nach der Auftaktveranstaltung und den Ortsrundgängen einen weiteren Schritt in Richtung Gemeindeentwicklung gehen. Frieder Müller-Maatsch vom beauftragten Büro meinte eingangs, dass gleiche Lebensbedingungen im gesamten Land eigentlich nicht möglich seien. Zentren haben einfach andere Voraussetzungen als das Land, dort gebe es wie überall positive und negative Seiten. Man müsse einfach die Stärken herausstellen, Schwächen erkennen und daraus Verbesserungsmöglichkeiten erarbeiten. Das Motto des Gemeindeentwicklungskonzepts sei deshalb "nicht nur jammern, sondern handeln und gestalten".
Der weitere Planer Gunter Schramm stellte die vier vorgesehenen Arbeitsgruppen vor. Dabei beschäftigte sich die erste und kleinste Gruppe "Dorfgemeinschaft" mit der Kultur, den kirchlichen Einrichtungen, den Vereinen, dem Zusammenhalt sowie der Nachbarschaftshilfe und der Brauchtumspflege.
Im Ergebnis kam dabei heraus, dass Vereine und die Kirche auch das Dorfgeschehen prägen. Bemängelt wurde der starke Rückgang der Kinder, hatte man vor Jahren in Wilhelmsthal noch rund 500 schulpflichtige Kinder, so sind es derzeit nur noch rund 120. Die Vereine würden deshalb schon Spielgemeinschaften bilden und die Kirche hat seit vielen Jahren mit Seelsorgebereichen auf diese Entwicklung reagiert.


Schwierige Rechtslage

Die zweite und mitgliederstärkste Gruppe beschäftigte sich mit der Siedlungsentwicklung. Hier sei die Innenentwicklung, aber auch der Leerstand in den einzelnen Ortsteilen sehr unterschiedlich. Während die Bürger in Wilhelmsthal mit ihrer Hanglage zurechtkommen müssen, gebe es in Roßlach eine "Splittersiedlung". Dort sei eine Entwicklung aufgrund der Rechtslage schwierig, wurde bemängelt. Der Leerstand sei in Giftig am größten. Einen Nachholbedarf gebe es bei den Erschließungsstraßen fast überall, am schlimmsten dürfte es nach Meinung der Teilnehmer in Hesselbach sein. Dort lasse auch der Zustand des alten Schulhauses sehr zu wünschen übrig. Darüber hinaus ging es in diesem Arbeitskreis über das Rad- und Fußwegenetz, Nahwärmenetze, Baugrund und Baumöglichkeiten sowie Arbeitsplätze in Handwerk und Gewerbe.
Ein zentrales Anliegen der Arbeitsgruppe "Ortsgestaltung" war dabei die Gestaltung des Ortsbildes und die vorhandene Bebauung der einzelnen Ortsteile. Hier gibt es trotz räumlicher Nähe schon entsprechende Unterschiede, was die Baukultur anbetrifft. Künftig sei auch die Landwirtschaft in Verbindung mit dem Landschaftsbild zu durchleuchten. Bevor man neues Bauland ausweise, sollten die vorhandenen Baulücken geschlossen werden, war man sich in der Gruppe einig.
Die vierte Gruppe beschäftigt sich schließlich mit der Daseinsvorsorge. Bei vielen Einrichtungen komme Wilhemsthal die räumliche Nähe zu Kronach zugute. Man war sich sicher, dass wenn man entsprechende Räume anbieten könnte, auch eine Tagespflege wirtschaftlich zu betreiben wäre. Ein Seniorenheim und auch ein Gesundheitszentrum würden hingegen nicht zum Tragen kommen. Dafür müsste der ÖPNV verbessert werden, was derzeit mit dem Mobilitätskonzept seitens des Landkreises schon in Planung ist. Die Nahversorgung könne nicht in jedem Ortsteil gewährleistet werden, deshalb sollte man auch weitere Überlegungen mit "Zubringerbussen" anstellen.


"Den Schwung erhalten"

Zwei weitere Workshops werden im Zuge des Projekts noch stattfinden, Bürgermeisterin Susanne Grebner wünscht sich dabei mehr Teilnehmer, um den Schwung der Auftaktveranstaltung und der Ortsrundgänge aufrechtzuerhalten.