Auf der Stockheimer Bühne verdreht eine Kindsmagd drei eingeschworenen Junggesellen den Kopf. Weitere Vorstellungen im April folgen.
Zeigen drei eingefleischte Junggesellen auf einem beschaulichem Anwesen doch noch ihre Schwäche gegenüber dem weiblichen Geschlecht? Das fragten sich die Zuschauer in Stockheim. Das ländliche Lustspiel "Die drei Eisbären", von der Theatergruppe St. Wolfgang Stockheim inszeniert, begeisterte bei der Premiere am Freitag im Pfarrheim.
"Die drei Eisbären" erweisen sich als hartnäckige Junggesellen. Mit großer Skepsis beobachten sie das weibliche Geschlecht. Mit der Ruhe auf ihrem abgeschiedenen Bauernhof, der einer Wiesenoase mitten im Wald gleicht, ist es vorbei, als eines Tages ein Säugling vor dem Haus gefunden wird. Das Findelkind stellt das Bruder-Trio vor unlösbare Herausforderungen. Auf den Rat des Pfarrers hin stellen die Brüder widerwillig die Kindsmagd Leni (Ilka Feuerpfeil) ein.
Gegen alle Schwüre beginnt zwischen den drei Junggesellen Peter (Michael Hohenadel), Pauli (Alexander Ludwig) und Juliander (Roy Fischer) ein emsiges, aber heimliches und verdecktes Buhlen und Balzen um die Kindsmagd.
Eine wichtige Rolle im Mannsbilder-Streit spielt die Wirtschafterin Vroni (Elfriede Stey), die auf Grund ihres Alters und ihrer Erfahrung mit allen Wassern gewaschen ist. Besonders als der Viehhändler Dräiser (Andreas Ludwig) mit einer seiner Meinung nach guten Partie, der strammen Witwe Agnes aus Gifting (Elke Neder), den Hof besucht, um sie an den Mann zu bringen, überschlagen sich die Ereignisse.
Vroni gibt Gas Vroni, sonst kränklich und gebrechlich, entpuppt sich als ein keifender Drache.
Mit dem eintönigen und beschaulichen Hofleben ist es nun schlagartig endgültig vorbei; es beginnt ein buntes Treiben mit Turbulenzen und Verwirrungen, welche die Lachmuskeln der Zuschauer strapazieren. Die drei Eisbären geraten nun vollkommen außer Rand und Band und sind von Liebesgefühlen geplagt, die dem seit Jahrzehnten tapfer gehaltenen Schwur des Junggesellen-Daseins entgegenstehen.
Die Laienschauspieler der Theatergruppe verstanden es in dem Stück, ihre Rollen hervorragend zur Geltung zu bringen. Sie zeigten Ausdrucksstärke in Mimik und Gestik. Das Publikum honorierte ihr Spiel mit lang anhaltendem Applaus. Die Liebe der Gruppe zum Theaterspielen erkannte man auch an Details wie der Ausstattung des rustikalen Bühnenbildes, der Maske und der Kostümierung.
Hinter den Kulissen wirkten mit: als Souffleuse Sandra Brauer, für das Bühnenbild Michael Hohenadel, Ludwig Brauer, Sandra Brauer, Andreas Ludwig und für die Maske Sandra Zapf und Petra Fiedler. Um die Technik kümmerte sich Sven Zimmermann.
Weitere Aufführungen gibt es am Freitag, 17., Samstag, 18., Sonntag, 19., und Samstag, 25. April, jeweils um 19.30 Uhr im Pfarrheim St. Wolfgang. Eintrittskarten sind erhältlich unter Telefon 09265/1229 oder 913838 oder per E-Mail: alex-1974-dance@gmx.de.