Die Tettauerin zieht die Konsequenzen aus der verlorenen Wahl. Es wird von mangelnder Unterstützung durch die Genossen gesprochen.
Wenn am Mittwoch der neue Bürgermeister des Marktes Tettau, Peter Ebertsch, in der Gemeinderatssitzung vereidigt wird, wird seine Mitbewerberin um den Chefsessel im Rathaus fehlen. Denn Lydia Müller hat, wie sie am Dienstag auf Anfrage bestätigte, alle politischen Ämter nach ihrer verlorenen Wahl aufgegeben. Im Hinblick auf ihren Vorsitz bei Tettau Kult wolle sie erst eine Versammlung abwarten.
"Sie wird eine Lücke hinterlassen", meinte eine Tettauerin, die namentlich nicht erwähnt werden möchte. Fakt ist, dass bereits am Dienstag verschiedene Veranstaltungen, wie die große Silvesterparty, die anlässlich des Beginns des Jubiläumsjahrs "500 Jahre Tettau" stattfinden sollte, abgesagt wurden. Ebenso steht der in den vergangenen Jahren von Tettau Kult initiierte Fasching 2014 auf der Kippe. Und ob die geplante "Bunte Nacht" im Juni 2014 Besucher anziehen wird, darüber entscheidet letztendlich der Gemeinderat. Auch die ehrenamtliche Pflege des Friedhofswegs wollen einige Frauen nicht mehr übernehmen.
Verständnis gezeigt Lydia Müller hatte sich im Vorfeld bereit erklärt, zusammen mit ihrem Team diesen Jubiläumshöhepunkt zu organisieren. Oberfranken Offensiv hatte bereits zusagt, dieses Event wegen des Jubiläumsjahrs mit zu unterstützen. Wegen der Förderungen wurden mittlerweile auch weitere Anfragen an verschiedene Institutionen, wie Oberfrankenstiftung, gerichtet.
Verständnis für die Entscheidung von Lydia Müller zeigt der Zweite Bürgermeister, Dietmar Schmidt (SPD). Die Enttäuschung müsse sich erst setzen, meinte er. Nachvollziehen kann er das Verhalten einiger Genossen nicht. Lydia Müller sei bei der SPD-Nominierungsversammlung von allen vier Ortsvereinen bei drei Gegenstimmen zur SPD-Bürgermeisterkandidatin gekürt worden.
Damals waren alle Vorstände und Delegierten anwesend. Schmidt spricht von fehlender Unterstützung seitens der SPD-Mitglieder in Tettau und auch vom SPD-Kreisverband. Und er sieht schwere Zeiten für den SPD-Ortsverband Tettau. Beispielsweise werde es schwierig werden, geeignete Kandidaten für die Liste der Gemeinderatswahlen oder einen neuen Vorsitzenden zu finden. Zur Frage, wer für Lydia Müller im Gemeinderat nachrückt, wies Schmidt darauf hin, dass der nächste Kandidat der ehemalige Bürgermeister Hans Kaufmann gewesen wäre. Dieser habe aber bereits abgelehnt. Somit wird aller Wahrscheinlichkeit nach Wolfgang Baborowsky den Platz einnehmen.
"Ich habe mit ihr gesprochen und versucht, sie umzustimmen. Ich riet ihr, noch ein paar Tage darüber zu schlafen, aber sie hat abgelehnt!", so der SPD-Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Richard Rauh.
Nicht immer pflegeleicht Sie sei nicht immer pflegeleicht gewesen, aber das ist ja kein "Manko", so Rauh, der in diesem Zusammenhang das Engagement und den Einsatz von Lydia Müller in der Kommunalpolitik hervor hob. Rauh zeigt aber auch Verständnis für die Entscheidung. "Wir sollten ihr die Luft gönnen und ihr helfen, wieder aufzustehen". Nachrücken in den Kreistag wird der ehemalige SPD-Bürgermeister aus Reichenbach, Roland Schnappauf, beziehungsweise als nächste Elke Schmitt.
Erstaunt reagierte Landrat Oswald Marr auf die Nachricht. Er könne die Enttäuschung von Lydia Müller nachvollziehen. Er habe selbst im Jahr 1978 als Bürgermeisterkandidat in Küps eine Wahl verloren. "Das ist schmerzlich und tut weh!" Dass sie ihre politischen Ämter aufgibt, könne er zwar einerseits verstehen, anderseits sollte Lydia Müller bedenken, dass sie von den Bürgern für das Mandat als Gemeinde- und als Kreisrätin das Vertrauen bekommen habe. Sie sollte einfach nochmal darüber nachdenken.
Ehemann tritt aus CSU aus Auf Grund der Geschehnisse hat Harald Müller seine Mitgliedschaft beim CSU-Ortsverband Tettau gekündigt. Der Ehemann von Lydia Müller ist wohl aus Enttäuschung ausgetreten, mutmaßt der CSU-Ortsvorsitzende, Falk Wick. "Es ist nicht unsere Schuld. Der Ausgang dieser Wahl hätte einer starken SPD nicht passieren dürfen". Er hoffe,, dass sich die Wogen wieder glätten". Und er ist überzeugt: Peter Ebertsch wird es schwer haben und schon aus diesem Grunde sollte nicht noch mehr Öl ins Feuer gegossen werden. Und Lydia Müller: Sie bat um Verständnis, sie wolle sich nicht mehr äußern. Sie müsse erst ihre Ruhe finden.
Mittlerweile existiert auch die Homepage "Tettauer Nachrichten" nicht mehr. Dies war eine Plattform, die zahlreiche Klicks verzeichnen konnte. Vor allem diente dies als Informationskanal rund um Tettau. Nach dem plötzlichen Tod von Heiko Russ hatte sich Harald Müller bereit erklärt, die Aktualisierung der Website zu übernehmen.
...hin, verdienste her, wer sich um ein amt bewirbt, muss dabei grundsätzlich mit einkalkulieren, aus welchen gründen auch immer, nicht gewählt zu werden. dann alles hinzuschmeissen und sich vergrätzt in die ecke zurück zu ziehen, lässt auf ein mangelndes demokratieverständnis schliessen, auch wenn das sprichwort nicht von der hand zu weisen sein wird, dass derjenige, der parteifreunde hat, sich keine gedanken mehr um seine feinde machen muss.
Und wenn hier jemand meint, er müsse Lydia Müller als beleidigte Leberwurst deklarieren oder Scheinheiligkeit vorwerfen, dann werde ich hier Partei ergreifen, obwohl ich keinem dieser Vereinigungen angehöre.
Diese Frau hat Jahre für ihre Heimatgemeinde geopfert. Stunden, Tage und Wochen im Regen, Schnee und Sonnenschein gearbeitet, damit die Menschen in Tettau Kultur, Schönheit und Freundschaft erleben durften!
Alle die den Menschen Lydia Müller hier persönlich angreifen, müssen mir Rede und Antwort stehen und sollten sich fragen was sie dazu berechtigt das Wort zu erheben.
Die Wahl ist getroffen und unumstößlich. Und warum, wer, wie abgestimmt hat ist im nachhinein egal.
Schämen sollten sich jedoch die Trittbrettfahrer und die Lämmer. Jene die keine eigene Stimme haben und nach den Reden anderer tanzen. Jene die Angst haben und sich verkriechen und nur aus ihren Löchern kommen, wenn das Opfer schon am Boden liegt!
Jene die andere als Emporkömmlinge beschimpfen und Sturheit vorwerfen, obwohl sie selbst keinen Mut aufbringen auch einmal etwas Selbstloses zu tun oder sich für für die Gemeinschaft ohne zu zögern aufzuopfern.
Ich schätze und danke Lydia Müller über alle Maßen. Für ihre selbstlose Aufopferung in den letzten 2 Jahrzehnten, in der sie der Gemeinschaft mehr gegeben hat, als alle anderen. Und für die Gewissheit das selbstlose, harte Arbeit nicht immer so honoriert wird, wie es eigentlich getan werden sollte.
Jeder hat seine Stärken und Schwächen! Also wer will hier den ersten Stein werfen?
... so manche provinzielle Polit-Emporkömmlinge an den Tag legen, wenn es nicht mehr nach ihrem eigensinnigen Trotzkopf läuft: ... und da steht Lydia Müller nicht allein im Raum!
Sie schmeißen dann alles hin und entlarven sich selbst einerseits als beleidigte Leberwürste, andererseits zeigen sie aber ihr wahres Gesicht, das sie lange Zeit hinter einer Maske der Scheinheiligkeit zu verbergen verstanden!
Schämt euch!