Ludwigsstadt lässt Verlagerung von Schulen prüfen

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Wenn es darum geht, welche räumlichen Kapazitäten für die in Kronach geplante Finanzfachhochschule genutzt werden könnten, fällt immer wieder mal der Name Kaspar-Zeuß-Gymnasium. Foto: Archiv
Wenn es darum geht, welche räumlichen Kapazitäten für die in Kronach geplante Finanzfachhochschule genutzt werden könnten, fällt immer wieder mal der Name Kaspar-Zeuß-Gymnasium. Foto: Archiv

Der Stadtrat Ludwigsstadt hat eine Resolution verfasst. Ziel ist es, eine weiterführende Schule im Norden des Landkreises zu etablieren.

Mit der Resolution "Investitionen des Freistaates nutzen - Bildungslandschaft im Landkreis Kronach reformieren" will der Stadtrat Ludwigsstadt die Verlagerung eines Gymnasiums und/oder einer Realschule in den Norden zu prüfen.

In der Resolution heißt es, dass damit die einmalige Chance besteht, die Versäumnisse der Vergangenheit aufzuholen. Die Konzentration der weiterführenden Schulen auf die Kreisstadt Kronach wird schon seit Jahren vor allem aus dem nördlichen Landkreis bemängelt.

Bürgermeister Timo Ehrhardt sprach von sehr weiten Schulwegen, die besonders für die Kleineren eine enorme Belastung darstellen. Gleichzeitig fordert die Industrie eine Ausweitung des Bildungsangebotes im Norden. Der weite Schulweg schrecke demnach manch junge Familien davor ab, ihren Lebensmittelpunkt in die Rennsteig-Region zu legen.

Die Entscheidungsträger sollen laut Resolution nun prüfen, ob vorhandene Gebäude des Landkreises wie beispielsweise Gymnasien oder Realschulen für die in Kronach geplante Finanzfachhochschule genutzt und der daraus entstehende Raumbedarf für weiterführende Schulen im nördlichen Landkreis etabliert werden könnte.


Kurzinfos aus dem Stadtrat

Erneuerung Einstimmig sprach sich das Gremium dafür aus, im Zuge des Ersatzneubaus der Taugwitzbrücke "In der Trabe" auch die 50 Jahre alten Wasserleitungen zum Preis von 13 000 Euro netto zu erneuern.

Dorferneuerung Ohne Gegenstimme folgte das Gremium der Projektgruppe Ebersdorf. Im Rahmen der Neugestaltung des Angerplatzes wird die Straßenbeleuchtung erneuert. Angeschafft werden zwölf Leuchten vom Typ Castor zum Preis von 19 388 Euro brutto.

Sanierung Für die Sanierung des Gehweges im ersten Bauabschnitt an der Thünahofer Straße wurden 15 000 Euro freigegeben.

Verkehrsschau Das Gremium zeigte sich einverstanden, die Zone 30 in der Lehestener Straße nur auf die Gefahrenzonen zu reduzieren.

Klinik Bezüglich der Bürgerbewegung gegen den Verkauf der Frankenwaldklinik an den Fresenius-Helios-Konzern kam das Gremium überein, die Liste nicht im Rathaus auslegen zu lassen. Der Verkauf sei nicht von den Kommunen zu beeinflussen. Zudem wolle sich die Stadt nicht gegen den Helios Konzern stellen.


Kommentar:


Das Thema einer weiterführenden Schule im nördlichen Landkreis ist wieder aktuell - nicht zuletzt dank des Versprechens der Staatsregierung, Kronach zur Studentenstadt zu machen. Der Freistaat will vor Ort die Standortfrage schnell klären. Die politischen Entscheidungsträger sind also gefragt, schnell eine Einigung herbei zu führen, ob in Kronach eine der Realschulen oder eines der Gymnasien für eine Finanzhochschule genutzt werden und im Norden des Landkreises dafür eine weiterführende Schule etabliert werden könnte. Mit diesem Schritt könnten sicherlich einige Probleme gelöst werden. Man denke nur an die Schülerbeförderung, an die überfüllten Züge oder die Drängeleien an den Bahngleisen, die zuletzt immer wieder in der öffentlichen Diskussion standen.
Wäre eine weiterführende Schule im Norden müsse der Landkreis weniger Geld für die Fahrkarten berappen. Und für die Kinder der Rennsteig-Region würden weite Schulwege wegfallen.

Da spielt es dann für die Bevölkerung der Rennsteig-Region auch keine Rolle, wer zuerst die Idee mit der weiterführenden Schule im Norden hatte - ob Jusos oder CSU. Denn diese diskutieren gerade, wessen Idee es überhaupt war. Ein Streit - vor allem auf solch einer Basis - wäre der Sache aber nicht dienlich. Bleibt zu hoffen, dass sich das Sprichwort "Geschichte wiederholt sich" nicht bewahrheitet. Denn in den 70er Jahren kam eine weiterführende Schule im Norden deshalb nicht zu Stande, weil sich Politiker über den Standort nicht einig wurden.