Letzter Schliff für Kapelle auf Kronacher LGS-Gelände
Autor: Marco Meißner
Kronach, Montag, 18. Juni 2018
Auf dem früheren LGS-Gelände lässt Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein eine Friedenskapelle errichten. Bald wird sie gesegnet.
Ein paar Schüler joggen durch den Park, am Bistro genießen die Besucher den Sonnenschein, und ein Radfahrer strampelt gemütlich über das frühere Landesgartenschau-Gelände. Das Bild ist idyllisch. Friedlich. Aus der Sicht von Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW) ist ein solches Leben keine Selbstverständlichkeit. Darum hat er sich lange Jahre für eine Friedenskapelle eingesetzt, die nun kurz vor ihrer Fertigstellung steht.
Am 28. Juli werde die ökumenische Kapelle gesegnet, erzählt Bauherr Beiergrößlein, als gerade ein Lieferwagen der Firma Marinkovic heranrollt und die filigran gearbeiteten Türen liefert. Wie viele andere Betriebe und Geschäftsleute aus der Region hat Goran Marinkovic mit dieser Spende einen Beitrag zu dem Bauwerk geleistet. "Es ist ein richtiges Wir-Gefühl entstanden", freut sich der Bürgermeister über die Unterstützung vieler Mitmenschen.
"Es war mir wichtig, Baustoffe zu verwenden, die auch in der Kronacher Altstadt zum Einsatz kommen", erklärt Geschäftsführer Horst Hanna von Bau Concept. Deshalb hat er auf Sandstein und Granitpflaster sowie eine schnörkellose Architektur gesetzt, die sich nahtlos ins Umfeld einfügt.
Jetzt muss noch der Umgriff des Bauwerks hergerichtet sowie mit Ruhebänken bestückt und der Innenbereich herausgeputzt werden. Der Blick in die Kapelle soll dann auf einen eisernen Abguss der heiligen Familie fallen. Diesen hat noch der verstorbene Heinrich Schreiber von einem Original für Wittenberg angefertigt.
Außerdem wird möglicherweise das Fragment eines gekreuzigten Heilands aus dem 19. Jahrhundert an einer der Seitenwände Platz finden. Dann kann die Kapelle ihrem Zweck hoffentlich gerecht werden. "Sie soll ein Zeichen der Hoffnung und der Zuversicht sein", sagt Beiergrößlein. "Denn der Friede beginnt im Herzen."
Damit spricht er dem katholischen Regionaldekan Thomas Teuchgräber aus der Seele. "Ich freue mich, wenn jemand seinen Glauben öffentlich zeigt", stellt der Geistliche fest. "Mir sind der Gedanke des Friedens und die Einladung zum Beten für den Frieden sehr willkommen."
Das findet auch die evangelische Dekanin Dorothea Richter. Sie sieht das "beachtliche Vorhaben" zudem vor dem Hintergrund des Seniorenheim-Neubaus in der Nachbarschaft. "Ich freue mich für die Bewohner und Besucher unseres neuen Heims, die somit ein kleines Ausflugsziel direkt vor Ort haben."