Leid und Angst im Kronacher Hexenturm

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Hanni Wachter (links) und Verena Täuber waren bei der Ausstellungseröffnung mit und zeigten sich sehr interessiert. Foto: Veronika Schadeck
Hanni Wachter (links) und Verena Täuber waren bei der Ausstellungseröffnung mit und zeigten sich sehr interessiert.  Foto: Veronika Schadeck
 
 

"Zeugen eines Massenmords" heißt die Dauerausstellung in Kronach die sich mit den Opfern der Hexenverfolgung beschäftigt.

Derzeit läuft eine Ausstellung über ein dunkles Kapitel der Bamberger Geschichte, das auch vor Kronach nicht Halt machte. Die Verfolgung vermeintlicher Hexen im 17. Jahrhundert. Am Donnerstagabend wurde die Dauerausstellung "Zeugen eines Massenmords" im Hexenturm offiziell eröffnet.

Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein wies in seiner Rede darauf hin, dass das jüngste Bauteil des Hexenturms heuer 400 Jahre alt. Diese Tatsache sei auch mit ein Anlass gewesen, die Ausstellung zu inszenieren. Ihm gehe es um Informationen, ohne Effekthascherei und um Aufklärung.

Dietmar Lang, der Beauftragte vom Lucas-Cranach-Arbeitskreis wies darauf hin, dass der Hexenturm im Jahre 1614 aufgestockt worden sei. Es sei ein Gefängnis gewesen, in dem Kälte und Finsternis dominierten.

Wie standen die Cranachs dazu

In seinen Ausführungen beleuchtete er den Zusammenhang zwischen dem Lucas-Cranach-Arbeitskreis und den Hexen. Er wies auf ein Bild "Melancholie" des Kronacher Malers hin, auf dem im Hintergrund vier Hexen zu sehen sind.

Weiter erinnerte er, dass Lucas Cranach im Jahre 1540 Bürgermeister von Wittenberg war. Auch in dieser Stadt wurden damals Hexen verbrannt. Ferner sei davon auszugehen, dass der Sohn, Lucas Cranach der Jüngere, es dem damaligen Denken entsprechend richtig fand, Hexen zu verfolgen.

Die Ausstellung wird im Rahmen von Führungen von Christa Franz (sie war eine Hauptinitiatorin) zu sehen sein. Weiterhin wird man sie bei besonderen Anlässen wie den Kronacher Denkmalwochen oder "Kronach leuchtet" besichtigen können.

Zudem soll es auch eine zweite "Spezialführung geben, in Form einer musikalischen Führung in Zusammenarbeit mit der Berufsfachschule für Musik.

Nach der Ausstellungseröffnung gab Bezirksheimatpfleger Günter Dippold im historischen Rathaus einen umfassenden Einblick in die Hexenprozesse im Hochstift Bamberg.

Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein bedankte sich bei allen Mitwirkenden, die zur Ermöglichung der Ausstellung beigetragen haben. Musikalisch umrahmt wurde die Ausstellungseröffnung von jungen Musikern der Berufsfachschule für Musik.