Landrat sprach über seine Erfahrungen mit der Krankheit

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Medizin zum Anfassen gab es beim Darmkrebstag. Anja Sörgel (rechts) zeigt den Besuchern ein Endoskop, das bei der Darmspiegelung eingesetzt wird. Foto: Karl-Heinz Hofmann
Medizin zum Anfassen gab es beim Darmkrebstag. Anja Sörgel (rechts) zeigt den Besuchern ein Endoskop, das bei der Darmspiegelung eingesetzt wird. Foto: Karl-Heinz Hofmann
Atemübungen mit dem Yoga- Ball dienen der Entspannung und Streßbewältigung. Foto: Hofmann
Atemübungen mit dem Yoga- Ball dienen der Entspannung und Streßbewältigung. Foto: Hofmann
 
Landrat Oswald Marr war Schirmherr beim Darmkrebstag und sprach aus eigener Erfahrung über den Umgang mit der Darmkrebserkrankung. Er ist Mutmacher und Motivator für Sport und Bewegung bei Krebs. Foto:  Hofmann
Landrat Oswald Marr war Schirmherr beim Darmkrebstag und sprach aus eigener Erfahrung über den Umgang mit der Darmkrebserkrankung. Er ist Mutmacher und Motivator für Sport und Bewegung bei Krebs. Foto:  Hofmann
 
Auch Malen und Zeichnen dient der Meditation und Streßbewältigung im Umgang mit Krebs. Foto:  Hofmann
Auch Malen und Zeichnen dient der Meditation und Streßbewältigung im Umgang mit Krebs. Foto:  Hofmann
 

Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung bei Frauen und Männern. Nicht nur allein, weil Darmkrebs heilbar ist, veranstaltet der Verein "Gemeinsam gegen Krebs" alljährlich im April den Darmkrebstag in Zusammenarbeit mit der Helios Frankenwaldklinik.

Information durch Onkologen, Fachärzte, Mediziner, Palliativmediziner und Physiotherapeuten sowie durch die Sportgruppe von "Gemeinsam gegen Krebs" standen dabei im Mittelpunkt. Ein Ziel des Vereins ist es, neben Informationen und Aufklärung über die Krankheit, vor allem Betroffenen und Angehörigen Mut zu machen. Der Verein mit über 250 Mitgliedern versteht sich als Botschafter für das Leben.

Ein solcher Botschafter ist auch Landrat Oswald Marr. Schon seit Bestehen des Vereins im Jahr 2003 begleitet er die Aktionen und Aktivitäten oftmals als Schirmherr. Vor über einem Jahr hat es ihn jedoch selbst mit der Diagnose Darmkrebs getroffen.

Der Landkreischef sprach vor großem Auditorium in der Helios Frankenwaldklinik von seiner eigenen Erfahrung wie er die Krankheit angenommen hat, durch Operationen das Schlimmste überwand und sich nach gründlicher Therapie einen neuen Lebensstil zugewendet hat.

"Angst ist ein schlechter Ratgeber"

"Angst ist ein schlechter Ratgeber, daher lassen Sie eine Vorsorgeuntersuchung machen, die kann viel bewirken und das Leben und auch die Lebensqualität bei einer eventuellen Diagnose Darmkrebs verbessern", apellierte er an die Zuhörer.

Über die Vorsorge und speziell eine Untersuchung mittels Vorsorgekoloskopie informierte die Leitende Oberärztin Anja Sörgel (Fachärztin für Innere Medizin, Innere Abteilung II, Helios Frankenwaldklinik). Ihren Aussagen nach ist Darmkrebs die zweithäufigste Krebserkrankung bei Frauen wie bei Männern. Rund 26 000 Menschen sterben jährlich an den Folgen des Darmkrebses, informiert sie. Etwa 64 000 erkranken neu. Zwischen 2003 und 2013 ließen 4,4 Millionen Menschen eine Vorsorgekoloskopie machen. Dadurch konnten 180 000 Darmkrebserkrankungen verhindert und 40 000 Erkrankungen in einem frühen, meist heilbarem Stadium, erkannt werden.

Martina Stauch und Thomas Stauch befassten sich mit Darmkrebs im fortgeschrittenen Stadium. Beide führen ein Ambulantes Zentrum für Hämatologie und Onkologie in Kronach und Sonneberg. Während Thomas Stauch die Forschungsentwicklungen von Therapien der Schulmedizin bis hin zu neuen Substanzen aufzeigte und diese mit Studien und statistischen Zahlen bekräftigte, ging Martina Stauch auf die alternativen Heilmethoden und Therapien näher ein.

Letztlich sei es der individuelle Lebensstil der über das Risiko einer Neuerkrankung aber auch über die erfolgreiche Anwendung von Therapien mit entscheide. Es sei nachgewiesen, dass sich durch Sport und Bewegung die krebsspezifische Sterblichkeit bis zu 61 Prozent reduzieren lasse und das Rezidivrisiko bis auf 29 Prozent gesenkt werden kann.

Deshalb gehören auch zu jeder Informationsveranstaltung von Gemeinsam gegen Krebs, Informationen und Vorführungen durch die Sportgruppe. Die Sportleiterin Birgit Schmitt führte Atemübungen und meditative Übungen mit den Besuchern durch. Weitere Themen waren die Spezialisierte ambulante Palliativversorgung, "Sieben Schritte auf dem Weg zum selbst" durch Physiotherapeutin Uschi Föhrweiser- Wesolek und eine Wohlfühlmeditation mit der Sportgruppe.