Der Markt Küps will ein Gemeindeentwicklungskonzept angehen. Nächstes Jahr findet das Startseminar statt.
Baudirektor Wolfgang Kießling vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken informierte den Marktgemeinderat bei der Sitzung am Dienstag über Inhalte, Ziele, Fördermöglichkeiten und Herangehensweise. In Weißenbrunn und Wilhelmsthal sei man auf dem gleichen Weg, wie ihn Küps nun anstrebe, schickte der Baudirektor voraus. Dorfwerkstätten wie in Weißenbrunn und Wilhelmsthal sollen auch in Küps eingerichtet werden. Der Gemeinderat sei beim ganzen Verfahren das wichtigste Gremium.
Kießling zeigte das Konzept am Beispiel der Stadt Pottenstein auf, die ähnlich strukturiert sei wie Küps. In einigen Ortsteilen Pottensteins sei bereits die Dorferneuerung durchgeführt worden, in vielen der insgesamt 35 Ortsteile nicht. Neue Ideen und langfristige Strategien sollen entwickelt worden. Die einzelnen Projekte müssen mit dem Fokus auf Zukunftsfähigkeit abgestimmt werden. Die Bürgermitwirkung sei sehr wichtig. Dadurch wachse der Gemeinschaftsgeist. "Die identifizieren sich mehr mit der Gemeinde. Das ist der Schlüssel zum Erfolg", war sich Kießling sicher, dass die Leute mehr zusammenhalten. Ein Planungsbüro kümmere sich um die einzelnen Schritte. Das Konzept dürfe kein Schubladenprojekt werden. Man müsse sich zeitnah um die Umsetzung der als sehr wichtig eingestuften Maßnahmen beginnen.
Demnächst solle man in Klosterlangheim das Startseminar durchführen. Danach gehe es mit dem Planungsbüro weiter. Das dauere etwa ein Jahr. Die Planungskosten würden mit 75 Prozent, maximal 50 000 Euro, gefördert. Jedes Projekt solle in die überörtliche Planung eingebettet sein. Auf Nachfrage von Manfred Pauli (CSU) sagte Kießling, dass alle Bereiche der Dörfer einbezogen seien, nicht nur die Ortskerne gefördert würden, denn dafür gebe es andere Möglichkeiten.
Pottensteiner sind glücklich
"Pottenstein hat das erfolgreich durchgeführt. Die sind sehr glücklich mit der Sache. Die haben sich den Slogan ,Wir sind Pottenstein‘ gegeben."
Bürgermeister Schneider (parteilos) meinte, der Markt Küps sei, wie viele andere Gemeinden auch, an einem Wendepunkt. Das Gemeindeentwicklungskonzept sei eine große Chance, die Gemeinde gemeinsam mit den Bürgern zukunftsorientiert auszurichten. Der grundsätzliche Beschluss sei im Marktgemeinderat bereits gefallen. Schneider schlug das dritte Quartal für das Startseminar vor.
Bernd Rebhan (CSU) blickte zurück, mit Kießling habe man im Gemeindebereich schon einige Projekte durchgeführt. Ralf Pohl (SPD) betonte, es sei wichtig, dass man ein übergreifendes Konzept habe. Die Frage sei, ob es verschiedene Fördertöpfe gebe.
Aus dem Marktgemeinderat
Bürgerfragen Gerd Backert aus Schmölz fragte erneut wegen eines Wendehammers/einer Wendeschleife in der Linsenbergstraße nach. Bürgermeister Schneider will dies klären.
Bauanträge Folgende Bauanträge wurden befürwortend weitergeleitet: Christine und Benjamin Schneider, Schmölz (Neubau eines Einfamilienwohnhauses); Drexel Schweißtechnik, Oberlangenstadt (Neubau einer Lagerhalle mit Büro).
Hotspot Ein WLAN-Hotspot soll am Rathaus in Küps errichtet werden. Das Bayerische Innenministerium teilte mit, dass ein dichtes Netz kostenfreier Hotspots im Freistaat geknüpft werden soll. Die Landkreis-Kommunen wurden gebeten, sich am Förderprogramm (2500 Euro je Hotspot) zu beteiligen. Der Markt Küps hat sich für einen solchen Hotspot beworben und wird die Kosten übernehmen. Diese betragen monatlich etwa 50 Euro brutto.
Feuerwehr Weil es um die Anschaffung eines Einsatzleitwagens ging, waren zahlreiche Küpser Wehrleute in Uniform bei der Marktgemeinderatssitzung anwesend. Mit der Neuanschaffung soll das 23 Jahre alte Mehrzweckfahrzeug ersetzt werden. Das neue Fahrzeug kostet 86.000 Euro netto, plus 2500 Euro für Funkgeräte. Ein Zuschuss von 31.500 Euro wird erwartet. Die Anschaffung eines solchen Führungsfahrzeugs wurde als notwendig erachtet. Wolfgang Neumann (SPD) mutmaßte, dass es ein bis zwei Jahre dauern könnte, bis ein solches Fahrzeug vor der Tür stehe. Eventuell werde in näherem Umkreis ein weiteres solches Fahrzeug angeschafft, sodass man bei der gemeinsamen Beschaffung wegen der interkommunalen Zusammenarbeit eventuell einen höheren Zuschuss erreichen könnte.