Kronachs Blick in die Zukunft

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Thomas Kneitz (vorne) stand als "Coach" des Gründerzentrums CIK vor der Aufgabe, seiner Projektgruppe den Weg zu einem Ergebnis aufzuzeigen, ohne dabei die Richtung vorzugeben. Foto: Marian Hamacher
Thomas Kneitz (vorne) stand als "Coach" des Gründerzentrums CIK vor der Aufgabe, seiner Projektgruppe den Weg zu einem Ergebnis aufzuzeigen, ohne dabei die Richtung vorzugeben.  Foto: Marian Hamacher

Mit einem Masterstudiengang und dem Gründerzentrum will die Region die Herausforderungen in der Wirtschaft annehmen.

Während der Kreistag in Kronach tagte, wurde in Berlin eine wichtige Entscheidung für die Wirtschaft in der Region getroffen: Zwei junge Gründer haben sich eine Erfindung patentieren lassen, die eine Wiederbelebung erleichtern soll. Das Patent der beiden Männer soll von einem Unternehmen im Kreis Kronach produziert werden. Für die Wirtschaft in der Region wäre dies ein wichtiger Schritt. "Eine solche Produktion schafft Arbeitsplätze", erklärt Thomas Kneitz, Leiter vom Campus Innovations Kultur (CIK), einem Gründerzentrum in Kronach. Er stellt in seiner täglichen Arbeit die Kontakte zwischen Gründer und Unternehmen her.


Was steckt eigentlich dahinter?

Im Kreistag stellt Kneitz seine Arbeit vor, denn viele wissen nicht, was sich hinter dem CIK verbirgt. Ähnlich sieht das mit dem Innovations-Zentrum Region Kronach und dem Masterstudiengang Zukunftsdesign aus. Doch für Landrat Klaus Löffler steht fest: "Wenn wir das alles vernetzen, können wir die Synergien nutzen, um den Landkreis nach vorne zu bringen", meint Landrat Klaus Löffler (CSU). Die Verantwortlichen stellten im Kreistag ihre Aufgabenbereiche vor und zeigten, was sie alles erreicht haben.

Über 200 einzelne Termine, über 40 Veranstaltungen und zwischen 30 und 60 Teilnehmer bei öffentlichen Veranstaltungen, die sich von Würzburg bis nach Wunsiedel erstreckten: Hendrik Montag-Schwappacher, Geschäftsführer des Innovations-Zentrums Region Kronach, kurz IZK, hatte im letzten Jahr einiges zu tun. "Aktuell gibt es zwei zentrale Themen, die Unternehmer beschäftigen: Personal und Digitalisierung", meint Montag-Schwappacher. Unternehmer können sich bei Veranstaltungen und Vorträgen des IZK mit anderen Unternehmern aber auch mit Experten über Zukunftsthemen austauschen.

Ein Laborabend zum Thema 3D-Druck oder ein Unternehmerfrühstück unter dem Motto "Autonomes Fahren": "Wir suchen Themen aus, die übermorgen anstehen, und geben den Unternehmern bereits jetzt Orientierung." Unternehmer sollen dabei die Innovationen hautnah erleben können.


Studenten arbeiten an eigenen Projekten

Um Innovationen geht es auch im Masterstudiengang Zukunftsdesign, der in Kronach angeboten wird - besser gesagt um eine innovative Lernkultur. Neben der klassischen Wissensvermittlung, bearbeiten die Studenten Projekte, die aus der Region stammen. "Wir bringen Fachkräfte aus der Region mit Experten zusammen, um regionale Herausforderungen zu lösen", erklärt Josef Löffl von der Hochschule Coburg.

In diesem Semester gehe es beispielsweise um den Demografischen Wandel und die Mobilität - Themen, die auch die Lokalpolitiker immer wieder beschäftigen. "Im Sommer überschreiten wir die Zahl von 50 Studierenden. Und das obwohl am Anfang jeder gesagt hat, dass nach Kronach doch niemand kommt", sagt Löffl.

Studierende aus Wuppertal, Koblenz und sogar aus China beweisen das Gegenteil. Der Masterstudiengang Zukunftsdesign kann neben dem Beruf besucht werden - und das nutzen neben Leuten ohne viel Berufserfahrung auch erfahrene Geschäftsführer.


Die eigene Existenz gründen

Thomas Kneitz vom Gründerzentrum hat im vergangenen Monat mit zwölf Gründern aus dem Landkreis gesprochen, sechs davon hätten Erfolgschancen. Darunter auch zwei Frauen aus dem Landkreis, die im Herbst eine Intensivpflegestation im Landkreis anbieten werden. "Letzte Woche habe ich mit ihnen den Businessplan erstellt", meint Kneitz. Dreiviertel des Kapitals seien bereits gesichert, für den Rest begleite er die beiden Frauen bald zum Bankengespräch.

Interessierte können sich bei Thomas Kneitz über eine Existenzgründung informieren. Er helfe direkt von Anfang an. "Wir gehen behutsam mit zu dem Punkt, wo am Markt Geld verdient werden kann", erklärt Kneitz. Zudem sei das CIK gerade dabei in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen aus dem Kreis, ein Testfeld für selbstfahrende Autos entstehen zu lassen. "Kronach würde, wenn alles klappt, zum Zentrum dieser Entwicklung in Deutschland und Europa werden", meint Kneitz. Unternehmen und Kommunen im Landkreis könnten durch solche Projekte zukunftssicher gemacht werden.