Kronacher Netzwerk will, dass der Job auch Spaß macht

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Für die Betreuung älterer Menschen werden in Zukunft viele Fachkräfte gebraucht. Symbolbild: epd
Für die Betreuung älterer Menschen werden in Zukunft viele Fachkräfte gebraucht.  Symbolbild: epd

Das Kronacher Betreuungsnetzwerk "Lebensqualität für Generationen" ist sind bemüht, den Mitarbeitern attraktive Arbeitsplätze zu bieten.

Immer mehr Firmen haben Schwierigkeiten, kompetente Mitarbeiter zu finden. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung haben einige Unternehmer - auch im Raum Kronach - Maßnahmen in die Wege geleitet, um attraktive Arbeitsplätze anbieten zu können und Fachkräfte zu finden. Sie haben erkannt, dass die Themen Gesundheit und Vereinbarkeit von Familie und Beruf immer wichtiger werden.


Idee stammt vom Roten Kreuz


In den kommenden Monaten wollen wir Unternehmen oder Kommunen vorstellen, die Partner im Betreuungsnetzwerk "Lebensqualität für Generationen" (LQG) sind. Wir starten mit dem BRK-Kreisverband Kronach.
Warum mit dem BRK-Kreisverband? Er war es, der mit der Gemeinde Steinbach am Wald vor etwa fünf Jahren den Grundstein für LQG legte.
Ziel war ein Konzept, wie man der Herausforderung des demografischen Wandels begegnen könnte, erinnert sich der Geschäftsführer Roland Beierwaltes.

Es sei mittlerweile jedem bekannt, dass die Themen Betreuung und Pflege von Angehörigen einen immer höheren Stellenwert einnehmen werden.


Pflegekräfte sollen Kopüf frei haben


Die Pflegekräfte müssten entsprechend geschult sein und den Kopf frei haben, damit sie ihre psychisch und physisch sehr anspruchsvolle Arbeit gut bewerkstelligen können, sagt Beierwaltes. So sei damals mit dem Steinbacher Bürgermeister Klaus Löffler die Idee für LQG gewachsen.

Ein gewisser Stolz ist der Stimme von Roland Beierwaltes zu entnehmen, als er davon spricht, dass das Ziel, nämlich pro Jahr etwa fünf Partner für das Netzwerk zu gewinnen, erreicht werden konnte. Derzeit seien 20 Unternehmen in LQG involviert - und das Netzwerk wachse kontinuierlich weiter. Auch das Interesse von Unternehmen und Kommunen außerhalb des Landkreises steige.

Was hat sich nun beim BRK und für ihn als Geschäftsführer verändert? Der Kreisverband mit seinen rund 430 Mitarbeitern sei nicht nur Konzeptentwickler und Anwender von LQG, sondern auch Partner der "Initiative Gesunder Betrieb gGmbH (i-gb)". Dadurch wolle man die Attraktivität als Arbeitgeber weiter stärken und für die Mitarbeiter etwas Gutes tun. Diese seien im Besitz der LQG- und der igb-Karte, die zur Nutzung der arbeitgeberfinanzierten Angebote berechtigen. So könnten bei allen Präventionspartnern kostenfrei oder vergünstigt gesundheitsfördernde Maßnahmen absolviert werden. "Der BRK-Kreisverband investiert hierfür einen fünfstelligen Euro-Betrag pro Jahr."


Schnell und unkürokratisch


Durch LQG, so der Geschäftsführer, hätten die Mitarbeiter mit Antje Angles eine zentrale Ansprechpartnerin, wenn es um die Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen geht. Gemeinsam mit Wohlfahrtsverbänden und Leistungspartnern könne schnell und unbürokratisch Hilfe geleistet werden, wenn es beispielsweise um Kurzzeitpflege oder Kindergartenplätze geht.

Zieht Beierwaltes ein Resümee, so stellt er fest: "Das ist der richtige Weg! Rund 50 Prozent unserer Mitarbeiter nehmen die Angebote regelmäßig wahr. Durch die Vernetzung mit Partnern aus den verschiedenen Branchen hat sich aber auch der BRK-Kreisverband insgesamt positiv weiterentwickelt."

Entstanden seien beispielsweise die BRK-Kindertagesstätte in Kronach oder das Mehrgenerationenhaus in Buchbach. Die Ferienbetreuung von Kindern nehme einen wichtigen Stellenwert ein. Mit der Sparkasse sei das "freiwillige digitale Jahr" aus der Taufe gehoben wurde, bei dem Jugendliche den Senioren die modernen Kommunikationsmittel näher bringen.

Auch seien gemeinsame Ausflüge von Heimbewohnern und Azubis mittlerweile keine Seltenheit mehr. "Hier geht es um die Entwicklung der sozialen Kompetenz von jungen Menschen. Das ist eine hervorragende Ergänzung unserer ursprünglichen Aufgaben." Das BRK habe sich zum Rundumversorger entwickelt und LQG sei längst Bestandteil dieses Prozesses.


Vielfältiges Angebot

Die Vielfalt der Angebote trage zum gegenseitigen Verständnis der verschiedenen Branchen, zur Arbeitsplatzsicherheit, zur Motivation und zur Gesundheit der Belegschaft bei.

Letztlich gehe es darum, "dass sich die Heimbewohner und die Bürger, die zu Hause durch die ambulante BRK-Sozialstation mit gepflegt werden oder die Serviceangebote nutzen, wohl fühlen". Und das geschehe nur, "wenn unsere Mitarbeiter ihren Job gerne ausüben".