Trendwende in der Gastrobranche
Neben all der Vorfreude auf seine zukünftige Selbstständigkeit, schwingen doch einige Bedenken mit. Sonnenschein erklärt: "Jeder der selbstständig ist, weiß, dass es kein leichter Schritt ist, das gesicherte Angestelltenverhältnis zu verlassen. Es gehört eine Portion Mut dazu." Trotzdem waren es vor allem seine Lieferanten und Kollegen, die ihn stets motivierten und bestätigten, sein eigenes Restaurant zu eröffnen. Auch wenn ihn seine Bedenken oft schlaflose Nächte brachten. Trotzdem ging der erfahrene Koch nun dieser Empfehlung nach. Und das, obwohl es heutzutage schwierig erscheint, sich in dieser Branche erfolgreich selbstständig zu machen.
Anders als früher ist es tatsächlich so, dass großflächig gesehen mehr Gaststätten ihre Türen schließen. Doch warum ist das Gastronomiegewerbe so unattraktiv geworden in der heutigen Zeit? Kerstin Bär, die erste stellvertretende Kreisvorsitzende des Dehoga-Verbands Kronach, klärt auf: "Die Schließungen erfolgen vor allem altersbedingt. Früher wurden Gasthäuser meist über Generationen weitergeführt. Das ist heute nicht mehr der Fall."
Wo damals das Gewerbe mit weniger Bürokratie verbunden war, sehen heute die potenziellen Nachfolger schon früh, dass es ein Knochenjob ist, bei dem man oft auch selbst mit anpacken muss. Die Folge? Kleine, ländliche Betriebe sterben flächenweise aus, und wenn die Restaurants neu verpachtet werden, dann im ständigen Wechsel von neuen Geschäftsführern.
Ein weiteres Problem, das bereits Stark anklingen ließ, ist der Fachkräftemangel. "Es interessieren sich immer weniger für einen Ausbildungsberuf in unserer Branche. Niemand ist mehr bereit, am Wochenende und an Feiertagen zu arbeiten", erzählt Bär. Es wäre demnach einfacher einem geregelten Werktags-Job nachzugehen. Das Dilemma gipfelt darin, dass auch Bär bestätigt, dass man als Betreiber oft Aufträge absagen muss, schlichtweg weil das Personal fehlt.
Das Konzept macht's
Pressesprecher Frank-Ulrich John von Dehoga fügt hinzu: "In den städtischen Gegenden verzeichnet man jedoch eine Zunahme von Burger-Restaurants beispielsweise." John zeigt sich trotzdem zuversichtlich: "Obwohl das Gastgewerbe eine gründungsintensive Branche ist, stehen die Chancen auf eine erfolgreiche Selbstständigkeit nicht schlecht. Vorausgesetzt Leidenschaft, Standort und Konzept stimmen!"
Auch freut sich die Kreisvorsitzende des Dehoga-Verbands über Sonnenscheins Neuanfang: "Ich wünsche ihm alles Gute. Besonders toll ist es, dass auch die deutsche Küche im Landkreis Kronach somit ein Stück weit erhalten bleibt!"
Durch so viel Unterstützung seiner Kollegen steht einem erfolgreichen Start in die Selbstständigkeit nichts mehr im Wege.