Gleich zweimal hatte es in der Metzgerei in Kronach gebrannt. Der Sachschaden an dem Wohn- und Geschäftshaus ist enorm.
Ein technischer Defekt an einer Maschine im Produktionsraum der Metzgerei Höring war laut Polizei Ursache für den Brand am vergangenen Wochenende. "Der Brandort ist freigegeben und die Ermittlungen sind abgeschlossen", erklärt Anne Höfer vom Polizeipräsidium Oberfranken am Freitag.
Bereits am Montag waren die Brandermittler von einem technischen Defekt ausgegangen. Nach weiteren Ermittlungen habe sich diese Annahme bestätigt, so Höfer.
In der Nacht auf Freitag gegen 23.30 Uhr war in dem Wohn- und Geschäftshaus in der Nikolaus-Zitter-Straße in der Kronacher Innenstadt ein Feuer ausgebrochen. Nachdem die Feuerwehr den Brand im Produktionsraum der Metzgerei nach 20 Minuten löschen konnte, brach in den Morgenstunden erneut ein Feuer aus. Beim zweiten Einsatz mussten die Einsatzkräfte einen weiteren Brand im Dachgeschoss des Hauses bekämpfen. Verletzt wurde bei den beiden Bränden niemand.
Das Haus ist derzeit unbewohnbar, die Hauptfiliale der Metzgerei Höring bleibt auf unbestimmte Zeit geschlossen. "Das Haus wird auf alle Fälle wieder hergestellt und aufgebaut", erklärt Chef Robert Bayerkuhnlein. Doch das könne viele Monate dauern.
Höring-Filiale am Bahnhof bleibt offenDie Filiale am Bahnhof werde weiterhin geöffnet bleiben. Die Öffnungszeiten sollen bis 18 Uhr verlängert werden. Wie es mit der Produktion weitergeht, ist noch nicht final geklärt. "Höchstwahrscheinlich werden wir den Produktionsstandort in Reitsch wieder aufbauen und vorläufig dort produzieren", so Bayerkuhnlein. Auch den Straßenverkauf hinter der Hauptfiliale wolle man so schnell wie möglich wieder eröffnen. "Sobald wir dort wieder Strom, Gas und Wasser haben", erklärt der Metzgermeister.
Hohe Schadenssumme
Nach ersten Schätzungen vom Samstag ist man von einem Sachschaden von circa 100 000 Euro ausgegangen. Diese Summe muss laut Höfer noch einmal deutlich nach oben korrigiert werden. Durch den zweiten Brand und die radikalen Maßnahmen in den weiteren Stockwerken und im Dachgeschoss geht man mittlerweile von einer Schadenssumme von rund 1,5 Millionen Euro aus.
Um sicherzugehen, dass sich keine weiteren Glutnester in Winkeln des Altbaus verstecken, musste die Feuerwehr zahlreiche Zwischendecken, Böden und Wände öffnen und zum Teil einreißen. Das alte Gemäuer habe "ein Eigenleben", so Kreisbrandinspektor Matthias Schuhbäck kurz nach dem Einsatz.