Bayernweit fehlen die Menschen in Oberfranken am häufigsten wegen Krankmeldung auf der Arbeit. Das zeigt eine neue Krankenkassenstatistik von 2020, die besonders einem Kreis kein gutes Zeugnis ausstellt. Und: Gut jeder vierte Fehltag ist im Freistaat auf ein bestimmtes Leiden zurückzuführen.
Oberfränkischer Landkreis schneidet bei neuer Krankenstatistik schlecht ab
Die meisten Fehltage bayernweit: Mehr als sieben Tage über dem Durchschnitt
Oberfranken und Unterfranken führen Liste an: "Deutliches Nord-Süd-Gefälle"
Ein Leiden ist Ursache für gut jeden vierten Fehltag im Freistaat
Oberfränkischer Kreis führt bayernweite Statistik mit Fehltagen an - Menschen in der Region am häufigsten krank: Ein oberfränkischer Kreis verzeichnete 2020 den höchsten Stand an Fehltagen im gesamten Freistaat Bayern. Nirgendwo sonst haben sich Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen im vergangenen Jahr auf der Arbeit häufiger krankgemeldet. Das geht aus einer neuen Analyse der Arbeitsunfähigkeitsstatistik der Betriebskrankenkassen (BKK) hervor. Insgesamt schneiden Ober- und Unterfranken in der Untersuchung am schlechtesten ab. Ein Leiden verursacht im Freistaat besonders viele Fehltage.
Landkreis Kronach: Beschäftigte haben zwölf Fehltage mehr als in Starnberg
In die repräsentative Auswertung für das Jahr 2020 seien Daten von gut 40 Prozent der 2,4 Millionen BKK-Versicherten in Bayern eingeflossen, heißt es in dem Bericht. Als Krankenstand wird der "prozentuale Anteil der Krankgeschriebenen je Kalendertag" bezeichnet. Dieser berechne sich in Bayern bei den beschäftigten Mitgliedern so: 16,3 Krankheitstage gemessen an 365 Kalendertagen entsprächen einem Krankenstand von 4,45 Prozent, rechnet die BKK vor. Insgesamt seien die Fehlzeiten aufgrund von Krankheit in Bayern im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen, so die Betriebskrankenkassen.
Durchschnittlich 16,3 Kalendertagen pro Jahr habe ein beschäftigtes Mitglied 2020 gefehlt, das sind etwas weniger als 2019, wo die BKK 16,6 Fehltage registrierten. Die Arbeitsunfähigkeit liege damit in Bayern um rund zwei Tage unter dem Bundesdurchschnitt (18,2 Tage). Die meisten Fehltage im Freistaat auf Kreisebene verzeichnet der Statistik zufolge der Landkreis Kronach. Im Schnitt meldeten sich Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen hier an 23,9 Tagen pro Jahr krank. Das sind mehr als sieben Tage über dem Schnitt - und ganze 12,3 Tage mehr als der Musterkreis Starnberg (11,6). So viele Fehltage verzeichneten die kreisfreie Städte und Landkreise in Franken 2020:
Ansbach: 21,7 Tage, Krankenstand 5,93 %
Landkreis Ansbach: 18,5 Tage, Krankenstand 5,05 %
Aschaffenburg: 18,9 Tage, Krankenstand 5,15 %
Landkreis Aschaffenburg: 18,7 Tage, 5,12 %
Landkreis Bad Kissingen: 20,8 Tage, 5,68 %
Bamberg: 16,4 Tage, Krankenstand 4,49 %
Landkreis Bamberg: 19,4 Tage, Krankenstand 5,31 %
Bayreuth: 13,7 Tage, Krankenstand 3,74 %
Coburg: 20,3 Tage, Krankenstand 5,55 %
Landkreis Coburg: 20,8 Tage, Krankenstand 5,68 %
Erlangen: 13,3 Tage, Krankenstand 3,64 %
Landkreis Erlangen-Höchstadt: 15,5 Tage, Krankenstand 4,23 %
Landkreis Forchheim: 17,3 Tage, Krankenstand 4,73 %
Fürth: 18,5 Tage, Krankenstand 5,05 %
Landkreis Fürth: 16,4 Tage, Krankenstand 4,48 %
Landkreis Haßberge: 20,1 Tage, Krankenstand 5,49 %
Hof: 21,3 Tage, Krankenstand 5,83 %
Landkreis Hof: 21,5 Tage, Krankenstand 5,88 %
Landkreis Kitzingen: 18,1 Tage, Krankenstand 4,95 %
Landkreis Kronach: 23,9 Tage, Krankenstand 6,52 %
Landkreis Kulmbach: 16,9 Tage, Krankenstand 4,63 %
Landkreis Lichtenfels: 20,5 Tage, Krankenstand 5,6 %
Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim: 18,3 Tage, Krankenstand 5 %
Nürnberg: 16,7 Tage, Krankenstand 4,56 %
Nürnberger Land: 15,7 Tage, Krankenstand 4,29 %
Landkreis Rhön-Grabfeld: 20,8 Tage, Krankenstand 5,68 %
Schwabach (nicht im Bericht)
Schweinfurt: 21,5 Tage, Krankenstand 5,88 %
Landkreis Schweinfurt: 19,9 Tage, Krankenstand 5,45 %
Würzburg: 14,8 Tage, Krankenstand 4,04 %
Landkreis Würzburg 17,3 Tage, 4,72 %
Oberfranken führt Fehltage-Statistik an: "deutliches Nord-Süd-Gefälle"
Auch insgesamt machen die fränkischen Regionen keine gute Figur im bayernweiten Vergleich. Den höchsten Krankenstand mit jeweils 19,1 Kalendertagen im Jahr verzeichnen nämlich die Unter- und Oberfranken. Darauf folgen die Oberpfalz (17,6 Tage), Niederbayern, Mittelfranken und Schwaben (je 16,7 Tage). Den mit Abstand geringsten Krankenstand verzeichnen die Oberbayern (14,1 Tage) die "als bevölkerungsreiche Region den Bayern-Durchschnitt von 16,3 Tagen maßgeblich prägen", so der Bericht.
"Das seit Jahren zu beobachtende Nord-Süd-Gefälle bleibt auch 2020 bestehen", kommentieren die Verfassenden der Analyse. Insgesamt ebenfalls auffällig am Bericht: Ein gewisses Stadt-Land-Gefälle in Franken. In den meisten Fällen verzeichnen die Städte weniger Fehltage als die sie umgebenden Landkreise. Besonders selten krank sind Beschäftigte demnach in Würzburg, Erlangen und Bayreuth.
Im Freistaat ist gut jeder vierte Fehltag aufgrund von Krankheit auf "Rücken- und anderen Beschwerden des Bewe-gungsapparates" zurückzuführen, so die BKK. An zweiter Stelle folgen psychische Erkrankungen. Sie seien zwar nicht so häufig, "aber mit 43 Tagen pro Fall extrem langwierig", heißt es. Sie stellen laut der Analyse jeden sechsten Fehltag im Freistaat. An dritter Stelle der Hauptdiagnosen folgten Atemwegserkrankungen, wie Husten, Schnupfen, Heiserkeit, aber auch schwerwiegendere Erkrankungen, an vierter Stelle dann Verletzungen und Vergiftungen. Diese Diagnosen für Fehltage seien aber im Vergleich zu 2019 deutlich zurückgegangen.
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Ist unser schöner Landkreis doch hauptsächlich bekannt wegen unserer makellosen Kreis-CSU und ihrem allseits geliebten Vorsitzenden. Da sind Krankenstatistiken eher nebensächlich.
Ist unser schöner Landkreis doch hauptsächlich bekannt wegen unserer makellosen Kreis-CSU und ihrem allseits geliebten Vorsitzenden. Da sind Krankenstatistiken eher nebensächlich.