Alessandro Bianchi, Organist der Basilica San Paul in Cantu, eröffnete den achten Internationalen Orgelzyklus. Zahlreiche Liebhaber anspruchsvoller Orgelklänge versammelten sich dazu in der Christuskirche in Kronach.
"Ich hätte mir nicht träumen können, dass wir den Orgelzyklus nun zum achten Mal feiern können", freut sich Marius Popp und erzählt, dass Kronach dadurch ein Stück internationaler geworden sei: "Ich bekomme viele Anfragen von Organisten. Mittlerweile fragt mich keiner mehr, wo Kronach liegt."
Zum Eröffnungskonzert am Sonntagabend hat Alessandro Bianchi, ein italienischer Freund des Kronacher Dekanatskantors, den Weg nach Kronach gefunden. "Er ist ein Spezialist der italienischen Orgelmusik und hat schon auf der ganzen Welt Konzerte gegeben", stellt Marius Popp seinen internationalen Gast vor und stimmt die Gäste erwartungsvoll auf das Konzert ein: "Die Noten der Stücke, die er spielen wird, gibt es teilweise gar nicht gedruckt. Es handelt sich hierbei um ein Erbe von einem Organisten zum anderen." Allgemein sollen die Künstler des diesjährigen Orgelzyklusses Werke aus ihrer Heimat zur Aufführung bringen, was auf positive Resonanz stoße. Zu Ehren von Johann Sebastian Bach, der in diesem Jahr seinen 330. Geburtstag feiert, soll zusätzlich bei jedem Konzert ein Bach-Werk zu hören sein.
Virtuose Werke Alessandro Bianchi brachte zum Orgelkonzert am Sonntagabend in der Christuskirche "Italienische Orgelmusik aus drei Jahrhunderten" mit. Bossi, Desderi, Somma, Vitalini, Nosetti - Die große Auswahl des Italieners umfasste Werke postromantischer italienischer Komponisten und internationaler Organisten, die zum Teil Freunde des Solisten sind. Besonders stach der begnadete Musiker durch besondere Vertrautheit mit seinem Instrument heraus.
Unterschiedlichste Kompositionsstilrichtungen und Stile stellte Alessandro Bianchi in seinen virtuosen Werken vor. Vor allem bei seinem letzten Stück, dem "Cristo Riscusciti" von Arturo Clementoni, das äußert virtuos und technisch sehr anspruchsvoll ist, konnten die Zuhörer spüren, mit welcher Begeisterung und welch großem technischem Können Bianchi das Werk zu interpretieren wusste.
"Orgel und Organist waren im krönenden Abschluss zu einer kongenialen und harmonischen Einheit verschmolzen", schwärmt Marius Popp. Aber auch die Zuhörer empfanden gleiche Begeisterung für die italienische Orgelmusik. Für den gebührenden Beifall bedankte sich Bianchi mit einem Werk von Johann Sebastian Bach (An Wasserflüssen Babylon).