Bei Knellendorf entsteht eine Anlage, die 2000 Personen versorgen kann. Mario Münch meint, der Kronacher Mittelstand solle unabhängiger von steigenden Energiepreisen werden.
In Knellendorf entsteht derzeit ein Kraftwerk, das noch in den nächsten 14 Tagen fertig gestellt wird. Bereits im Herbst soll Strom ins öffentliche Netz eingespeist werden. Angebracht werden auf einer 3,6 Hektar großen Fläche 7425 Solarmodule und 116 Wechselrichter, die den Grundstein für die Photovoltaikanlage mit einer Gesamtleistung von 1,8 Millionen Kilowattstunden pro Jahr bilden. Damit kann der Jahresstrombedarf für rund 2000 Personen abgedeckt werden.
Investor Mario Münch erläuterte am Mittwochvormittag, das Ziel sei, mit der Etablierung des Kraftwerks eine dezentrale Stromversorgung für die umliegenden Gewerbebetriebe und Wohnhäuser einzuleiten. Er ist überzeugt, dass die derzeit noch vorhandenen Hürden einer direkten Stromversorgung in die unmittelbare Umgebung beseitigt werden. Zudem sei, so Münch, auch eine Elektroautotankstelle angedacht.
Die Anwohner und auch die Kraftfahrer könnten dadurch enorme Kosten einsparen. Bei der Nutzung eines Elektrofahrzeugs stehen bei gleicher Reichweite zwölf Euro Energiekosten 100 Euro an Benzinkosten gegenüber. Bei vier Tankfüllungen pro Monat sei dies immerhin mit einer Ersparnis von 352 Euro verbunden. Münch ist überzeugt, dass die Anlage in Knellendorf in Zukunft eine sehr wichtige Rolle spielen wird. "Denn hier entsteht ein Kraftwerk, das über die nächsten 20 Jahre Strom für unter acht Cent je Kilowattstunde produziert." Danach koste der Strom aus diesem dann abgeschriebenen Kraftwerk nicht einmal mehr 0,5 Cent/Kilowattstunde.
In den Startlöchern Der junge Unternehmer denkt auch daran, im Zuge der voranschreitenden Energiewende, angrenzende Industrie- und Gewerbegebiete oder auch über die Stadtwerke die Bürger von Kronach mit diesem billigen Strom
zu versorgen.
Mittlerweile stehen rund 19 Miteigentümer in den Startlöchern. Der größte davon ist die Sparkasse Kulmbach-Kronach. Nach Angaben des stellvertretenden Vorstandsmitglieds Klaus Bodenschlägel will sich das Geldinstitut mit 30 Prozent an diesem Projekt beteiligen.
Ziel der Sparkasse sei, ihren eigenen Strombedarf komplett abzudecken. Bereits bis dato seien, überwiegand bei den Sparkassen-Geschäftsstellen, Photovoltaikanlagen auf 15 Dächern installiert, zudem sei eine Photovoltaik-Freilandanlage in der Nähe von Nürnberg vorhanden.
Bei den Ausführungen wurde deutlich, dass Mario Münch hinsichtlich der Energiegewinnung über Photovoltaikanlagen überzeugt ist. Er sprach auch von seinen weiteren Plänen, beispielsweise Anlagen auf Carports, auf bestehenden Parkplätzen in der Nähe von Schwimmbädern oder Gewerbegebieten. Dadurch könnten den Schwimmbädern und auch den Betrieben konkurrenzlos günstige Energiepreise gesichert werden.