In der Gemeinderatssitzung von Marktrodach bedauerte Bürgermeister Norbert Gräbner (SPD) den Rücktritt von Klaus Steger (SPD).
Steger sei seit 21 Jahren mit Leib und Seele Marktgemeinderat und davon 18 Jahre Fraktionssprecher der SPD gewesen, betonte Gräbner. Steger bat in einem Schreiben um Verständnis, da die Arbeiten als Gemeinderat und als Lehrer nicht spurlos an ihm vorübergegangen seien. Steger bedankte sich für die Wertschätzung, die ihm vonseiten der Verwaltung und der Gemeinde entgegengebracht wurde.
Zweiter Bürgermeister Oliver Skall (SPD) dankte ihm im Namen aller für seine sehr zeitintensive Arbeit zum Wohle der Gemeinde Marktrodach. "Du warst immer präsent, hast mit deiner Meinung nie hinter dem Berg gehalten, häufig um Ecken gedacht und warst nie nachtragend", betonte Skall. Es werde deshalb auch noch eine Verabschiedung im würdigen Rahmen geben. Auch die CSU-Fraktion mit Michael Stöhr und die ÜWG-Fraktion mit Michael Linke dankten Steger und bedauerten seine Entscheidung.
Zum Abschied gab Steger seinen Kollegen mit auf den Weg, wieder mehr Ideen zu entwickeln, auch mal Visionen zu haben und nicht in Pragmatismus zu verfallen. "Gewöhnt euch nicht an den Anblick verfallener Häuser, gebt der Bürgerschaft ein Zusammengehörigkeitsgefühl und ein Miteinander", sagte Steger.
Erster Nachrücker für Steger ist Thomas Schneider, der allerdings erst noch seine Zustimmung für den Einzug in das Gremium geben muss.
Die Sanierungsarbeiten an der Gemeindeverbindungsstraße nach Mittelberg beginnen laut Gräbner am 9. Oktober. Nach sechs Wochen sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Eine Umleitung über Rugendorf-Zettlitz-Wartenfels-Oberehesberg wird ausgewiesen. Die gesamten Kosten belaufen sich auf 200 000 Euro
Ende August haben im Zuge der Dorferneuerung Großvichtach erste Arbeiten begonnen. Hierfür ist laut Bürgermeister Gräbner eine Vollsperrung der Ortsdurchfahrt erforderlich. Tobias Ernst (SBM) sagte diesbezüglich, dass die ausführende Firma STK Stadtsteinach viel Rücksicht auf die Anwohner nimmt. Es funktioniere sehr gut. Derzeit werden der Oberflächenkanal sowie die Wasserleitung im Zuge der Straßensanierung ausgetauscht.
Wie Gräbner weiter ausführte, wurde das gemeindliche Grundstück der ehemaligen Minigolfanlage geräumt. Es solle einer neuen Nutzung zugeführt werden. Hierfür findet derzeit eine Bürgerbeteiligung statt. Jeder kann seine Vorstellungen und Wünsche bis 31. Oktober in der Gemeinde äußern. Eventuell gibt es eine Ausschreibung, damit ein privater Investor einsteigen kann.
Der Marktrodacher Bürger Helmut Hellgoth bat um Erlass einer Pflegepflichtverordnung für Privatgrundstücke. Die alte Fassung des bayerischen Naturschutzgesetzes hat dies noch ermöglicht. Doch ab 2006 wurde diese Ermächtigungsgrundlage für die Gemeinden ersatzlos gestrichen. "Wir haben keine rechtliche Grundlage mehr, einen Erlass zu beschließen", betonte Bürgermeister Norbert Gräbner. Eine Satzung sei möglich, aber kein Erlass.
Bauanträge und Sonstiges
Bauanträge Dr. Amely und Andreas Eckstein (Neubau eines Wohnhauses): Der Antrag wurde an das Landratsamt weitergeleitet; Werkstattservice Müller, Ilona Müller (genehmigungsfreier Bau einer Lagerhalle an das bestehende Firmengebäude); Plotzki Außenwerbung (Errichtung einer Werbeanlage in Seibelsdorf). Hier wurde bereits zwei Mal das Einvernehmen nicht erteilt, aber das Landratsamt Kronach hat das Vorhaben genehmigt.
Straße Norbert Friedlein (SPD) sprach den schlechten Zustand der Straße bei der Kreuzung in Oberrodach an. Besonders die Spurrillen sind hier gefährlich. Bürgermeister Gräbner (SPD) berichtete, dass es bereits im Bauamt ein Gespräch gegeben habe. Angedacht sei die Verbesserung bis hinunter zur Ernst-Dreefs-Straße, da die gesamte Strecke in einem schlechten Zustand ist. Auch Lärmschutzmaßnahmen sollen in diesem Zuge erfolgen.
Breitband Stefan Kaufmann (SPD) wies auf die schlechte Koordination beim Breitbandausbau hin. Es würden viele Teile offen gelassen, nicht zugeteert oder nur teilweise geteert. In Waldbuch sei es besonders auffällig. Katja Wich von der Gemeinde räumte diesen Punkt tatsächlich ein und bestätigte, dass es im gesamten Gemeindegebiet so schlimm sei. Verantwortlich dafür seien aber die bauausführenden Unternehmen.
sd