Die Kronacher Band "Angiz" tritt in drei Wochen bei "Rock im Park" auf. Wie es dazu kam und was die Band jetzt erwartet.
Kurt Cobain beäugt kritisch die Kanne Kamillentee, die vor ihm auf dem Tisch steht. Da zieht er doch lieber weiter an seiner Zigarette und zupft an den Gitarrensaiten. Die Kronacher Band "Angiz" hat etwas geschafft, was ihr Idol auf dem Poster nie getan hat: Bei "Rock im Park" dabei sein. In drei Wochen stehen Mario Brozek, Lukas Stumpf, André Deuerling, Patrick Schröter und Melvin Mattes zum ersten Mal auf und nicht nur vor der Nürnberger Festivalbühne. Ein Absturz wie dem Nirvana-Sänger droht den Bandmitgliedern allerdings nicht - dafür leben sie viel zu gesund.
Kein Rockstar-Image und trotzdem bei "Rock im Park" dabei. Seit Montag, acht Uhr, wissen die Jungs Bescheid. "Als die Mail kam, haben wir uns ultra gefreut", erzählt Schlagzeuger Lukas Stumpf in seinem Schmölzer Musikzimmer, während der heiße Tee aus der Kanne vor ihm empor dampft. Ein Online-Voting hat den fünf Musikern den Auftritt gesichert. Als Stumpf die Bewerbung dafür ausfüllte, hatten dies bereits rund hundert Musiker vor ihm getan - und dabei war der Aufruf erst einen Tag lang online.
"Angiz"aus Kronach: Auch ohne Stress erfolgreich
Doch "Angiz" schaffte es weiter unter die Top 15, von dort aus entschieden die Fans. "Wir wollten uns nicht stressen, damit wir nicht enttäuscht sind, wenn es doch nichts wird", erzählt der 25-Jährige. Doch ein paar Posts auf Facebook und Nachrichten an Freunde reichten bereits für den Sieg aus. "Ich habe mir die anderen Bands angeschaut und die waren alle gut. Ist schon cool, da herauszustechen."
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Am 7. oder 8. Juli soll ihr Auftritt stattfinden, genau wissen "Angiz" es noch nicht. "Das wird aber auf einer kleineren Bühne sein", sagt Stumpf. "Die Bühnen sind ja schon längst gebucht. Da kann man nicht sagen: Wir haben noch einen Contest gemacht, schiebt die Band noch dazwischen." Für die fränkischen Musiker ist es schon ein riesiger Erfolg, beim Festival dabei sein zu dürfen. Natürlich würden sich die Jungs für die Zukunft wünschen, regelmäßig für solch große Bühnen gebucht zu werden. "Das ist aber für eine kleine Band erst mal extrem schwer", räumt der Drummer ein. "Da sind wir realistisch."