57 Nachwuchskräfte aus dem Inspektionsbereich I stellten sich am Freitag in der Steinberger Kronachtalhalle dem Jugendwissenstest. Dieser stand heuer unter dem Thema "Fahrzeug- und Gerätekunde".
Der bayerische Jugendwissenstest ist eine Prüfung mit jährlich wechselnden Themen und verschiedenen Leistungsstufen, bei der der Feuerwehrnachwuchs sein Wissen und Können unter Beweis stellen kann. In diesem Jahr standen Fragen zur Fahrzeug- und Gerätekunde auf den Testbögen, die sich - je nach zu erreichender Stufe - in ihrem Schwierigkeitsgrad steigerten. Für das Ablegen der Stufen I bis III gibt es Abzeichen, für die Stufe IV eine Urkunde. Eine Besonderheit im Landkreis Kronach - und einmalig in Bayern - ist, dass man hier auch die Stufe V absolvieren kann. Kreisjugendwart Dirk Raupach hatte dafür einen zusätzlichen Landkreis-Fragebogen ausgearbeitet, deren erfolgreiche Teilnehmer mit einer Ehrennadel bedacht wurden.
Die jeweiligen Jugendwarte hatten die Nachwuchskräfte offensichtlich bestens auf den Jugendwissenstest vorbereitet. Nachdem die jungen Leute über den Fragebögen gebrütet und geschwitzt hatten, wurden diese vom Kreisjugendwart sowie dem Inspektionsjugendwart Jörg Greser auf ihre Richtigkeit durchgesehen. Sichtlich erleichtert waren sie dann, als sie schon mal zu hören bekamen, alle hätten den Wissenstest bestanden. Aber mehr als das: Der Großteil von ihnen meisterten die gestellten Fragen mit Bravur, davon 18 - und somit fast jeder dritte - ohne Fehlerpunkte.
Raupach und Greser freuten sich über die tollen Leistungen und händigten ihnen anschließend die verschiedenen Abzeichen und Prüfungsbescheinigungen aus. 22 Prüflinge hatten die Stufe I, 19 die Stufe II, 10 die Stufe III, 1 die Stufe IV sowie 5 die Stufe V abgelegt. Teilnehmende Feuerwehren aus dem Inspektionsbereich I (verantwortlich KBI Hans-Ulrich Müller) waren aus dem Unterkreis 1 (verantwortlich KBM Frank Fischer) Steinberg mit neun, Teuschnitz mit sechs, Eibenberg mit fünf, Tschirn mit 13 sowie Wilhelmsthal mit vier Teilnehmern. Vom Unterkreis 2 (verantwortlich KBM Hans Stumpf) beteiligten sich acht Teilnehmer aus Birnbaum sowie zwölf aus Neufang. Die meisten Null-Fehler-Absolventen kamen von der Neufanger Wehr.
KBM Dirk Raupach bedankte sich bei den Jugendlichen für die Teilnahme und bat sie, sich weiter für die Feuerwehr zu engagieren und sich so für den Nächsten einzusetzen. Sein Dank galt weiterhin allen Ausbildern als auch der Freiwilligen Feuerwehr Steinberg für die Ausrichtung der Veranstaltung. Laut Raupach beteiligen sich von den rund 630 Jugendfeuerwehrlern (Stand 31.12.2011) im Landkreis rund 50 Prozent freiwillig an den alljährlichen Wissenstest.
Die Jüngsten im Felde der Null-Fehler-Absolventen waren Bastian Brehm und Philipp Rosenbaum. Beide legten die Stufe I ab und wurden dafür mit dem Bronze-Abzeichen belohnt.
Steinberg- "Für mich war es selbstverständlich, dass ich - sobald ich zwölf Jahre alt bin - einmal zur Feuerwehr gehe", meint Bastian. Mit seinen zwölf Jahren war der Neufanger der Jüngste, der an diesem Tag fehlerfrei blieb. Bereits die großen Brüder von Bastian engagierten sich in ihrer Heimatfeuerwehr, sind aber jetzt hier wegen ihres Umzugs nicht mehr aktiv. Aber auch der Freund von Bastians Schwester leistet bei der Wehr in Neufang treuen Dienst.
"Obwohl ich ja erst heuer dazugekommen bin, haben wir schon viel gelernt. Ich weiß beispielweise schon, wie man Knoten macht oder wie man jemandem helfen kann, der ohnmächtig geworden ist. Dass man sich da auskennt, finde ich gut und wichtig". Jugendwart der Neufanger Wehr ist Jürgen Hofmann. "Er hat uns gut auf die Prüfung vorbereitet. Wir haben Blätter zum Üben bekommen. Dass ich keinen Fehler habe, hätte ich aber nicht gedacht. Da bin ich schon ein wenig stolz", meint der "frischgebackene" Bronze-Absolvent. Bei der Feuerwehr gefalle ihm auch die Kameradschaft und dass er mit seinen Freunden zusammen etwas lernt.
Der bislang erste "Feuerwehrler" in seiner Familie ist Philipp Rosenbaum aus Tschirn. Der 13-Jährige ist seit zwei Jahren bei der Tschirner Wehr. Jugendwart ist hier Michael Schnappauf. "Mir gefällt es in der Feuerwehr. Es ist genau so, wie ich es mir vorgestellt habe. Obwohl von unserer Familie bislang noch keiner dabei ist, wollte ich da unbedingt rein", sagt der Tschirner. Und dafür gebe es viele Gründe. "Man lernt viel, dass man auch im Alltag gebrauchen kann. Man kommt viel mit Menschen zusammen und lernt, mit ihnen umzugehen. Man übernimmt Verantwortung. Und natürlich kann man den Menschen helfen", zählt er auf.
Es könne ja auch sein, dass man selbst einmal Hilfe braucht. Da wolle man auch, dass einem jemand hilft. Philipp gefällt in der Wehr auch, dass die insgesamt 17 Jugendlichen viel gemeinsam unternehmen und beispielsweise Ausflüge machen. "Bootla-Fahren" gefällt ihm dabei besonders gut. Auf die Prüfung habe er sich gut vorbereitet gefühlt. Verschmitzt meint er: "Ich hatte schon ein gutes Gefühl und dachte, dass ich bestehe. Aber mit null Fehlern habe ich nicht gerechnet."