In Kronach soll in wenigen Jahren ein besonderer Studiengang angeboten werden, der ein Alleinstellungsmerkmal sein wird. Dabei dreht sich alles um die Innovation.
Läuft alles nach Plan, dann kann man ab dem Schuljahr 2015/2016 in Kronach studieren. Das Innovationszentrum Kronach (IZK) hat dafür schon umfangreiche Vorbereitungen getroffen. Geplant ist, einen berufsbegleitenden Studiengang "Innovationsentwicklung/Innovationsmanagement" einzuführen. Das Konzept wurde am Mittwochabend in einem Pressegespräch in der Hauptstelle der Sparkasse Kulmbach-Kronach erläutert.
"Mit diesem Studiengang will das IZK die Attraktivität des Standortes Landkreis Kronach stärken", so IZK-Vorstandssprecher Hans Rebhan. Weiter versprechen sich die Verantwortlichen die Bildung von Netzwerken zwischen den beteiligten Unternehmen und der Hochschule Coburg. Durch den Austausch der "Studierenden" könnten auf Grund der Branchenvielfalt in der Region neue Ideen und Innovationen entwickelt werden, die einen Betrieb wettbewerbsmäßig nach vorne bringen.
Infolge des ständigen Expertenaustausches könnten auch neue Arbeitsplätze geschaffen und neue Unternehmen gegründet werden.
Trägerverein existiert schon Mittlerweile wurde ein Trägerverein gegründet. Schon zum 1. Oktober wird der Geschäftsführer - der Name soll erst später bekannt gegeben werden - des IZK seine Arbeit im Kronacher Rathaus aufnehmen. Ein entsprechender Beschluss ist bereits gefasst worden. Der Geschäftsführer soll als kompetenter, unternehmerisch erfahrener Akteur regionale Unternehmen bei der strategischen Weiterentwicklung ihrer Geschäftsideen begleiten.
Wie Hans Rebhan ausführte, sei die Idee beim ersten Wirtschaftstag 2009 in Tettau entstanden.
Damals sei festgestellt worden, dass für die Industrie als Rückgrat der Wirtschaft und des Wohlstands in der Region der Bereich Bildung, Ausbildung und Weiterbildung eine Antwort auf die demografische Entwicklung ist.
Großes Lob erntete Gunther Herr als Partner vom WOIS-Institut für sein Engagement bei der Erarbeitung des dreistufigen IZK-Konzeptes. Wegen der Gestaltung des Studieninhaltes sieht Herr keine Schwierigkeiten. Der Professor kann auf Erfahrungen zurückblicken, und zudem sei man ständig mit den Unternehmen und der Hochschule in Kontakt. Er wies auf das Alleinstellungsmerkmal des IZK hin. Ihm sei nichts Ähnliches bekannt.
"Unheimliche Dynamik" erwartet Thomas Kneitz von der Heinz-Holding, ebenfalls IZK-Sprecher, ergänzte, dass der Studiengang "Innovationsmanagement" und das IZK eine "unheimliche Dynamik" entwickeln werden.
Jeder habe seine Stärken und stelle diese den anderen soweit als möglich zur Verfügung. Aus den unterschiedlichen Erfahrungen und Ideen könne ein Kraftzentrum geschaffen werden, dass auch über die Region hinaus strahle. Letztlich, so Kneitz, solle das IZK ein Symbol des Aufbruchs in der Region werden. "Wir haben den festen Willen, die Negativ-Prognosen zu widerlegen."
Dass der Studiengang von den Mitarbeitern der beteiligten Betriebe angenommen wird, davon ist Hans Rebhan überzeugt. Die Bereitschaft zur Weiterbildung hänge im Wesentlichen von der Nähe zu einer Bildungseinrichtung ab.
Mittlerweile wurde auch ein Kommunikationskonzept von Studenten der TU Ilmenau entwickelt.
Überzeugt von diesem Konzept ist auch der Vorstand der Sparkasse Kulmbach-Kronach, Harry Weiß. Jeder Betrieb habe Ideen, die er weitergeben könne und von denen andere Firmen profitierten.
Vorlesungen in Kronach Die Vorlesungen sollen in Kronach stattfinden. "Wir wollen, dass Kronach in diesem Bereich kein weißer Fleck mehr bleibt", so Rebhan.
Erfreut ist Rebhan, dass mittlerweile 37 Unternehmen Partner sind. Die Verantwortlichen wünschen nun, dass auch das Handwerk verstärkt Gefallen an dem neuen Studiengang findet. Das erforderliche IZK-Budget in Höhe von 150 000 Euro wird zu 100 Prozent durch die Wirtschaft finanziert. "Das ist alles andere als selbstverständlich", so Rebhan. Danke sagten die Verantwortlichen auch der Stadt Kronach und dem Landkreis, die bereits beim IZK Partner sind.