Keramiker und Bildhauer Cristian Ianza hat in Kleinvichtach ein altes Gebäude gekauft. Er will daraus ein Sommercamp für Künstler machen.
Es staubt, die Treppen sind mit Pappe beklebt. Im Flur stehen alte Fensterrahmen, im ersten Stock wird gehämmert. Das alte Haus in Kleinvichtach ist eine Baustelle. Doch Cristian Ianza ist sich sicher, dass daraus etwas Tolles wird. Der Künstler verwirklicht seinen großen Wunsch. Er möchte mitten im Marktrodacher Ortsteil ein Sommercamp für Künstler etablieren.
Eigentlich wollte er in Griechenland ein Haus kaufen. "Ich liebe das Meer", sagt Ianza. Doch dann entschied er sich im November vergangenen Jahres für den Landkreis Kronach. "Kronach ist einfach meine zweite Heimat", erklärt der Keramiker und Bildhauer, der vor Jahrzehnten als Asylbewerber aus Rumänien kam. Mittlerweile lebt er wieder dort. Ausstellungen, Freunde und das internationale Kunstprojekt "HolzArt" ziehen in regelmäßig zurück nach Oberfranken.
Nun hat er noch einen Grund, um nach Deutschland zu kommen.
Das Gebäude in Kleinvichtach musste aufwendig saniert werden, aber das reizte Ianza. Die Hausfassade ist komplett neu und auch im Obergeschoss lassen schon drei Zimmer erkennen, wie es später einmal sein wird.
Gebrauchte Möbel für Künstler Auf Flohmärkten, Schrottplätzen und dem Sperrmüll sucht sich Ianza den Bestand für sein Haus zusammen. Der Besitzer eines ehemaligen Hotels hat ihm Kommoden, Betten und andere Möbel überlassen. "Darüber bin ich so dankbar", sagt Ianza. Fünf Schlafzimmer und ein Bad werden im ersten Stockwerk eingerichtet. Im Untergeschoss wird eine Galerie entstehen. Der Bestand ist fast komplett. "Mir fehlen nur noch ein Brennofen und eine Druckerpresse", erklärt Ianza. Damit das Projekt auch gelingt, braucht Ianza Unterstützer.
Er hofft, dass er im September die ersten Künstler in seinem Haus begrüßen kann. Für zwei Wochen sollen sie aus Rumänien, Griechenland, Bulgarien oder Frankreich nach Kleinvichtach kommen. Maximal zehn Menschen könnte er unterbringen. "Die Künstler werden im Garten an ihren Skulpturen arbeiten", sagt Ianza. Auch Malerei soll es in dem Haus geben.
Ianza hat noch einen weiteren Wunsch. In der rumänischen Stadt Petrosani hat er die internationale Stiftung "Ianza-Art-Interkultural" gegründet. Zwischen Petrosani und Kleinvichtach soll ein reger Austausch entstehen. Ianza wünscht sich, dass sich seine beiden Heimatorte dadurch näher kommen.