In der Kelterei in Fischbach geht's rund

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Ursula Meinhardt und Hermann Schneider an der neuen Abfüllmaschine. Die Verschlussmaschine (vorne links) befestigt die neuen Schraubverschlüsse auf den Flaschen. Fotos: F. Schedel
Ursula Meinhardt und Hermann Schneider an der neuen Abfüllmaschine. Die Verschlussmaschine (vorne links) befestigt die neuen Schraubverschlüsse auf den Flaschen. Fotos: F. Schedel
Alexander Blinzler schüttet einen Korb voller Äpfel in den Muser, wo sie zerkleinert und gepresst werden.
Alexander Blinzler schüttet einen Korb voller Äpfel in den Muser, wo sie zerkleinert und gepresst werden.
 
Die Zentrifuge
Die Zentrifuge
 
Am Sonntag ist Apfelmarkt in Kronach. Foto: Gerd Fleischmann
Am Sonntag ist Apfelmarkt in Kronach.  Foto: Gerd Fleischmann
 
Ursula Meinhardt und Hermann Schneider an der neuen Abfüllmaschine. Die Verschlussmaschine (vorne links) befestigt die neuen Schraubverschlüsse auf den Flaschen. Fotos: Schedel
Ursula Meinhardt und Hermann Schneider an der neuen Abfüllmaschine. Die Verschlussmaschine (vorne links) befestigt die neuen Schraubverschlüsse auf den Flaschen. Fotos: Schedel
 
Mit dieser Maschine werden die Fünf-Liter-Beutel befüllt.
Mit dieser Maschine werden die Fünf-Liter-Beutel befüllt.
 
Alexander Blinzler macht sauber.
Alexander Blinzler macht sauber.
 
Alexander Blinzler macht sauber.
Alexander Blinzler macht sauber.
 
Ursula Meinhardt und Hermann Schneider an der neuen Abfüllmaschine. Die Verschlussmaschine (vorne links) befestigt die neuen Schraubverschlüsse auf den Flaschen. Fotos: Schedel
Ursula Meinhardt und Hermann Schneider an der neuen Abfüllmaschine. Die Verschlussmaschine (vorne links) befestigt die neuen Schraubverschlüsse auf den Flaschen. Fotos: Schedel
 
Hermann Schneider zeigt die Technik der Fünf-Liter-Beutel, die in Kartons sicher verstaut werden.
Hermann Schneider zeigt die Technik der Fünf-Liter-Beutel, die in Kartons sicher verstaut werden.
 
Die angelieferten Äpfel werden zuerst gewogen.
Die angelieferten Äpfel werden zuerst gewogen.
 
Die angelieferten Äpfel werden zuerst gewogen.
Die angelieferten Äpfel werden zuerst gewogen.
 
Alexander Blinzler macht sauber.
Alexander Blinzler macht sauber.
 
Da kommt der Trester raus.
Da kommt der Trester raus.
 

Beim Obst- und Gartenbauverein Fischbach wird aus rotbackigen Äpfeln köstlicher Saft. Ein eingespieltes Team ist im Schichtdienst im Einsatz. Neue Maschinen erleichtern die Arbeit.

Im Viertelstundentakt liefern die Leute körbeweise Äpfel an. Die werden zuerst gewogen und dann gewaschen. Sauberkeit ist für die Keltereimitarbeiter oberstes Gebot.

Aus der Kelterei des Obst- und Gartenbauvereins Fischbach dringt ein Höllenlärm: Der Muser zerkleinert zentnerweise Äpfel, die Zentrifuge schleudert den Obstbrei und trennt den Saft von den Feststoffen. Dagegen sind die neue Abfüllanlage und die Flaschenverschlussmaschine super leise. Vorsitzenden Hermann Schneider und seine Mitstreiter stört der Krach nicht, denn sie tragen dort, wo es besonders laut ist, Gehörschutz. Dann ist für sie Silentium. Miteinander reden müssen sie auch nicht, denn sie sind ein eingearbeitetes Team und verstehen sich blind.

Ein eingespieltes Team

Vorsitzender Schneider ist froh über die Neuanschaffungen des Vereins: eine Abfüllanlage, mit deren Hilfe sechs
Flaschen gleichzeitig befüllt werden können, und den Wärmetauscher, der den Saft vor dem Abfüllen auf mindestens 78 Grad Celsius erhitzt, damit er haltbar bleibt. Sechs Flaschen gleichzeitig, da hat Ursula Meindlschmidt sozusagen alle Hände voll zu tun, so schnell sind die Flaschen befüllt. Aber Frauen sind ja multitaskingfähig.

Der ganze Stolz des Vorsitzenden ist die neue Abfüllanlage. Überlaufen können die Flaschen nicht, denn das verhindert eine Automatik. Die Leute, die das Obst anliefern, bringen meist genügend leere und gespülte Flaschen mit. Wenn nicht, sind die Fischbacher Gartler gerüstet. Sie haben Fünf-Liter-Beutel, in die der heiße Saft gefüllt wird. Damit die dünne Folie nicht reißt, vor allem, wenn der Saft noch heiß ist, kommen die Beutel in feste Kartons. Eine ganze Menge der großen Behälter hat Hermann Schneider am Freitag mit seinen Mitstreitern abgefüllt. Die Kartons kann man beim Apfelmarkt am Sonntag kaufen.

Oberstes Gebot

Qualität und Hygiene sind für Schneider und seine "Schichtdienstler" oberstes Gebot. Immer wieder nimmt Alexander Blinzler den Wasserschlauch und macht den Raum, in dem sich Zentrifuge und Muser befinden, sauber. Für die Flaschen verwendet Hermann Schneider nur neue Verschlüsse, niemals bereits gebrauchte. Die neuen Blechverschlüsse haben übrigens kein Gewinde. Das kriegen sie erst, wenn sie von der Verschlussmaschine fest auf den Flaschenhals gedrückt werden und um die Flasche rotierende Gummirollen das Blech gegen das Gewinde im Glas der Flasche drücken. "So einfach geht das", sagt Hermann Schneider und strahlt über das kleine technische Wunderwerk.

Vergangenes Jahr haben er und seine Mitstreiter an sechs Tagen die Woche vom frühen Morgen bis zum späten Abend in der Kelterei geschuftet. Heuer stehen sie nur freitags und samstags an den Maschinen. Hermann Schneider, Ursula Meinhardt und Alexander Blinzler hatten am Freitag die Frühschicht von 6 bis 12 Uhr. Dann kam die Ablösung. Dass heuer weniger zu tun ist, liegt nicht nur an den schnelleren Maschinen, sondern auch daran, dass es heuer viel weniger Äpfel gibt.

Das bestätigt auch Kreisvorsitzender Peter Cembrowicz: "Heuer war die Ernte ganz, ganz schlecht. Der Apfeltag am 20. Oktober im LGS-Gelände findet aber auf jeden Fall statt." Vergangenes Jahr seien die Obstkeltereien in Fischbach und Neukenroth von der Apfelschwemme überrollt worden, tonnenweise hätten die Leute Äpfel angeliefert. "Heuer laufen sie jedem Apfel hinterher", scherzt der Kreisvorsitzende.

Bienenflug war geringer

Nicht nur der Frankenwald sei von einer schlechten Apfelernte betroffen. Erst kürzlich habe er bei einer Lehrfahrt ins "Alte Land" bei Hamburg, einem riesigen Obstanbaugebiet, feststellen können, dass auch dort weit weniger Äpfel an den Bäumen gewesen seien als früher. Gründe für die schlechte Ernte seien das nasse Frühjahr und der weit geringere Bienenflug gewesen, denn die Zahl der Bienenvölker sei in den vergangenen Jahren gesunken.