Die Polizisten setzten die Handlasergeräte von Montag bis Mittwoch ein. Es gab auch zwei Fahrverbote, eins für einen Jeep-Fahrer.
Weil er seinen Jeep in einen Lastwagen umschreiben ließ, muss ein schneller Autofahrer einen Monat lang auf seinen Führerschein verzichten. Er wurde von der Polizei Ludwigsstadt im Rahmen der Schwerpunktwoche "Geschwindigkeit auf Landstraßen" bei Welitsch geblitzt.
Und das kam laut Alfred Müller von der Polizei Ludwigsstadt so: Der Jeep-Fahrer hatte sein Gefährt als Lkw eintragen lassen, weil er dadurch steuerlich besser fährt. Dass er dadurch aber wie ein Lasterfahrer behandelt werden muss, wusste er nicht. Auch nicht, dass sein Gespann unter das Sonntagsfahrverbot fällt. Das stellte sich im Rahmen des Gesprächs mit den kontrollierenden Polizisten heraus, hatte aber für den aktuellen Fall kein Nachspiel. Das Schnellfahren schon. Der Jeep-Fahrer kam nämlich am Mittwoch samt Anhänger aus Richtung Heinersdorf angebraust. Am Ortsrand von Welitsch standen die Polizisten aus Ludwigsstadt mit dem Handlaser.
Mit Tempo 80 - 50 sind erlaubt - düste das Gespann an ihnen vorbei. Das bedeutet für den Fahrer: 140 Euro Geldbuße, drei Punkte in Flensburg und ein Fahrverbot von einem Monat. Um das Fahrverbot wäre der Raser nach Information von Alfred Müller herumgekommen, wenn sein Jeep als Personenwagen angemeldet gewesen wäre, denn Lasterfahrer werden stärker bestraft, weil sie mit ihren tonnenschweren Maschinen eine größere Gefahr im Straßenverkehr darstellen und auch einen viel längeren Bremsweg haben. Pech für den Jeep-Fahrer, dass er zwar ein im Vergleich leichtes Zugfahrzeug hat, aber so behandelt werden muss als führe er einen richtig großen Brummi.
Fünf Messstellen Von Montag bis Mittwoch kontrollierten die Beamten der Polizei Ludwigsstadt an fünf verschiedenen Messstellen die zulässige Höchstgeschwindigkeit.
Am Montag vor dem Forstgebäude Rothenkirchen sowie in Steinbach am Wald zwischen Ort und Kreisel jeweils auf der Bundesstraße 85, am Dienstag in Kleintettau Nähe Friedhof und auf dem Rennsteig Richtung Steinbach am Wald, am Mittwoch in Welitsch. Von den insgesamt 175 mit dem Handlaser gemessenen Verkehrsteilnehmern mussten zwölf beanstandet werden. Wegen Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit werden vier Fahrzeugführer zur Anzeige gebracht und acht weitere Personen mit einem Verwarnungsgeld belegt. Die höchste gemessene Geschwindigkeit betrug 131 Stundenkilometer. Ein ungarischer Staatsangehöriger musste 100 Euro Sicherheitsleistung erbringen.
Zwei Fahrverbote Die Beamten der Polizei Kronach haben von Montag bis Mittwoch jeweils jeweils drei Stunden mit dem Handlaser gemessen.
"Sie waren bei Wallenfels, zwischen Neukenroth und Pressig sowie in Oberlangenstadt im Einsatz", bestätigte Wolfgang Schramm von der Polizei Kronach. Am Montag gab es fünf Verwarnungen bis 35 Euro und 14 Anzeigen, die ein Bußgeld und Punkte zur Folge haben. Für Dienstag und Mittwoch lauten die Zahlen 1/5 und 5/6. Unter den sechs Anzeigen ist auch einer, der ein Fahrverbot von einem Monat aufgebrummt bekommt, weil er mit 84 - statt der erlaubten 50 - durch Oberlangenstadt gedüst ist. Acht zu schnell fahrende ausländische Laster-Lenker mussten nach Angaben von Wolfgang Schramm eine Sicherheitsleistung für die zu erwartende Strafe hinterlegen.
Pressesprecher Alexander Rothenbücher vom Polizeipräsidium Oberfranken ging auf die Zahlen des Blitzmarathons vom 10. Oktober ein. Von den Beamten der Polizeiinspektionen Kronach und Ludwigsstadt sowie der Verkehrspolizeiinspektion Coburg wurden an diesem Tag 162 Fahrzeuge gemessen. Dabei wurden 24 Fahrer verwarnt. Das kostet bis zu 35 Euro. 25 müssen ein Bußgeld ab 40 Euro zahlen und erhalten Punkte in Flensburg. Es gab kein Fahrverbot.