Weihnachten sei zwar schon vorbei, aber der Regierungspräsident überbringe dennoch frohe Botschaften, freute sich Landrat Oswald Marr am Mittwoch beim Besuch von Wilhelm Wenning im Landratsamt.
Der hohe Gast aus Bayreuth hatte zwar nur Papier im Gepäck, aber darauf stand außerordentlich Erfreuliches: Für die Sanierung der Kreisstraße 3 zwischen Gifting und der Fehnenschneidmühle gibt es den Höchstfördersatz von 90 Prozent. Auch für einen Radweg entlang dieser Straße stellte der Regierungspräsident einen Zuschuss in Aussicht, weil die dafür vorgeschriebene Verkehrsbelastung von 1500 Fahrzeugen pro Tag deutlich überschritten werde. Die Grundstücksverhandlungen für den Radweg werden von der Gemeinde geführt. Hier müsse man sehen, welche Variante realisierbar sei, merkte Landrat Marr an. Der Radweg sei für die Naherholung wichtig.
Wenning berichtete, die Regierung von Oberfranken habe heuer 30 Millionen Euro an Fördermitteln für 40 Projekte zur Verfügung. Für den Ausbau der Kreisstraße 3 gebe es alleine 2,9 Millionen Euro. Das stelle den Höchstfördersatz von 90 Prozent dar. Normalerweise gebe es 75 Prozent Zuschuss. Das wären 2,43 Millionen Euro gewesen. Weil der Kreis
Kronach nicht so stark sei wie andere Kreise, habe man nach dem Finanzausgleichsgesetz noch einmal 15 Prozent draufgelegt. Mehr sei rechtlich nicht zulässig.
Schönes Frankenwaldtal
"Die Kreisstraße 3 verläuft in einem engen und schönen Frankenwaldtal neben der Kremnitz", schwärmte Wilhelm Wenning. Aber sie sei nicht frostsicher ausgebaut. Die Breite von 5,5 Metern sei nicht ausreichend gewesen für die Verkehrsbelastung mit 2400 Kraftfahrzeugen pro Tag. Außerdem hätten sich Risse gebildet, die Fahrbahn sei geschädigt. Bei der Sanierung werde die Straße auf sechs Meter Breite ausgebaut und die Trassenführung werde verändert, die Kurvenradien würden etwas größer.
Landrat Marr dankte für die sehr hohe Förderung, die es bei den anderen und vorher sanierten Abschnitten dieser Straße Richtung Teuschnitz nicht gegeben habe. Da seien auch nicht so viele Ingenieurbauwerke wie bei der Kreisstraße 3 und der Kreisstraße 28 (beim Rathaus in Steinberg) nötig gewesen. Auch für die KC 28 sei der Höchstfördersatz von 90 Prozent gewährt worden. Oswald Marr stimmte dem Regierungspräsidenten zu, dass das Tal nach Gifting sehr schön sei. Aber man müsse es auch befahrbar machen, denn es stelle eine wichtige Verbindung in den Landkreis-Norden dar.
Der Landrat ging auch auf den Baufortgang ein, weswegen es schon viel Ärger gab, denn die Straße ist immer noch gesperrt und wird das auch weitere Monate sein. Der Abschnitt zwischen Gifting und der Kremnitzbrücke sei so gut wie fertig, dürfte aber laut Sachverständigengutachten nicht befahren werden, weil an der Felsnase große Gesteinsbrocken auf die Straße stürzen könnten. Dort müsse man eine Felssicherung ähnlich wie zwischen Förtschendorf und Steinbach am Wald durchführen. Die Vorbereitungen hierfür liefen bereits. Der Landrat kündigte dem Regierungspräsidenten an, dass man wegen dieser Mehrkosten einen Nachfinanzierungsantrag stellen werde.
Weiterhin Probleme
Auch der Abschnitt zwischen der Kremnitzbrücke und der Einmündung in die Staatsstraße 2200 bei der Fehnenschneidmühle macht weiterhin Probleme, denn ein Grundstücksbesitzer will partout keine Flächen abtreten. Das bedeutet laut Landrat, dass dieses Teilstück nicht so aufwendig ausgebaut werden kann wie ursprünglich gedacht. "Auf den ersten 150 Metern nach der Abzweigung von der Staatsstraße 2200 werden wir deshalb einen Bestandsausbau vornehmen", kündigte der Landrat an.
Keine Raserstrecke
Im weiteren Fortgang, vor allem im Bereich vor der Kremnitzbrücke, wo sich die Straße bisher zwischen Felswand und Bach dahinschlängelt, soll der Straßenverlauf begradigt werden. "Es soll jedoch keine Raserstrecke werden, denn wir haben mit Augenmaß geplant", sagte Marr. Es werde alles gemacht, was für einen reibungslosen Verkehrsfluss erforderlich sei.
Sicherung der Felsnase
Wegen dieser neuen Herausforderungen müsse man nochmals umplanen, was aber zuerst gemacht werde, das sei die Sicherung an der Felsnase.