2013 lief Helmut Böhnlein von seinem Heimatort Knellendorf aus den Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Seitdem hat ihn die Wandersucht gepackt.
Helmut Böhnlein sitzt am Tisch in seinem Wohnzimmer. Links und rechts von ihm stehen mehrere Kisten. In diesen stapeln sich Klarsichthüllen mit Papieren sowie unzählige Karten und Wanderführer. Helmut Böhnlein hat viel zu erzählen. Denn der Knellendorfer ist in den vergangenen sechs Jahren rund 7250 Kilometer gewandert. Zu Fuß ging es unter anderem nach Rom und in die Partnerstädte der Stadt Kronach - Hennebont in Frankreich und Kiskunhalas in Ungarn. Im vergangenen Jahr zog es Böhnlein nach Tschechien ins Altvatergebirge.
Sein persönliches Highlight, auf das Böhnlein im Gespräch immer wieder zurückkommt und mit dem für ihn alles begann, ist und bleibt aber der Jakobsweg. 2013 lief Böhnlein von Knellendorf aus nach Santiago de Compostela - der Pilgerstätte im Nordwesten Spaniens, die spätestens seit Hape Kerkelings Buch "Ich bin dann mal weg" einem breiten Publikum bekannt ist. 73 Tage war Böhnlein unterwegs.
Den Jakobsweg von zu Hause aus laufen
"Mit Wandern hatte ich eigentlich überhaupt nichts am Hut", erinnert sich der 61-Jährige. "Mein Sport war Fußball." Wie kam es dann überhaupt dazu, dass der Knellendorfer sich 2013 auf den Weg nach Spanien machte? Bei einer Familienfeier fiel Böhnlein auf, dass die Schwester seines Schwagers fehlte. Auf die Frage, wo sie sei, hieß es damals: "Die macht den Jakobsweg."
Böhnlein, der als Beamter im Service der Telekom gearbeitet hatte, plante zu der Zeit im Alter von 55 Jahren in den Vorruhestand zu gehen. So kam es auf der Familienfeier zu einem folgenschweren Ausspruch: "Wenn das mit dem Ruhestand klappt, dann laufe ich auch den Jakobsweg, aber von zu Hause aus."
Warum der Knellendorfer schon am Staffelberg beinahe gescheitert wäre und was für ihn den Reiz am Wandern ausmacht, lesen Sie hier.