Heiko Eisenbeiß: "Beim Braveheart-Battle kann man einfach mal die Sau raus lassen"

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Heiko Eisenbeiß erklärt die Faszination "Braveheart-Battle". Foto: Lisa Kieslinger
Heiko Eisenbeiß erklärt die Faszination "Braveheart-Battle".  Foto: Lisa Kieslinger

Faszination pur für das Braveheart-Battle: Heiko Eisenbeiß ist bereits zum zweiten mal mitgelaufen. Er erklärt uns den Reiz an dem Extremlauf.

Gut eine Woche ist es nun her, dass um die 2700 Menschen durch Schlamm robbten, durch eiskaltes Wasser liefen und sich meterhohe Strohballen hochwuchteten. Es war wieder einmal Zeit für das Braveheart-Battle. Dieses Jahr in Bischofsheim in der Rhön.

Auch Heiko Eisenbeiß aus Hesselbach und fünf Bekannte aus dem Kreis Kronach haben den Weg auf sich genommen. Doch als Außenstehender fragt man sich bei diesem Wettkampf immer wieder: Warum tut sich das eigentlich überhaupt jemand freiwillig an? Heiko Eisenbeiß erklärt die Faszination "Braveheart-Battle".

Wie sind Sie darauf gekommen, da mit zu machen?
Heiko Eisenbeiß: Ich bin schon vor drei Jahren mal mitgelaufen. Es war irgendwo ausgeschrieben. Da habe ich mir gedacht, warum eigentlich nicht und habe mich direkt angemeldet. Das erste Mal war sehr schön und das zweite Mal nun auch. Wobei es dieses Jahr bedeutend anstrengender war.

Woran hat es gelegen?
Das war eine neue Strecke. Die letzten Jahre war es immer in Münnerstadt und nun erstmals in Bischofsheim. Wenn man ein bisschen die Berichte liest, die nach dem Lauf erschienen sind, hat sich wahrscheinlich auch der Veranstalter dabei überschätzt. Der Lauf ist nach sechs Stunden abgebrochen worden. Es durften quasi dann nicht alle ins Ziel laufen. Manche haben sie dann von der Strecke geholt aufgrund von Kälte und Dunkelheit.

Was waren die Herausforderungen?
Dieses Jahr war der Lauf länger. Es waren über 30 Kilometer. Und auch die Höhenmeter hatten es in sich. Was ich als extrem anstrengend empfunden habe, waren die Schlammgruben. Da muss ich sagen, habe ich auch kurzzeitig ans Aufgeben gedacht, weil ich da meine Schuhe verloren habe und dann barfuß weiter laufen musste.

War das wenigstens gegen Ende des Rennens?
Nein, das war so bei Kilometer 16. Meine Füße waren extrem kalt. Ich habe die Schuhe dann aus dem Schlamm ausgegraben und auch immer meinen Kollegen zugeworfen oder zugelangt. Das war sehr grenzwertig.

War es besser, sich als Team anzumelden?
Ja auf jeden Fall. Da war die Motivation schon ganz anders. Man feuert sich gegenseitig an und hilft sich. Alleine kommt man nicht durch die Schlammgruben. Wenn man alleine läuft und man sich gegenseitig hilft, wie es auch vom Veranstalter gewollt ist, geht es. Aber die eigenen Leute dabei zu haben, ist trotzdem nochmal etwas anderes.

Wie lange waren Sie unterwegs?
Insgesamt sind wir 6:40 Stunde gelaufen. Leider über dem Zeitlimit, das der Veranstalter vorgegeben hat. Sechs Stunden hätte man brauchen dürfen. Laut Zeitungsberichten kamen aber nur 600 Leute unter der Zeit ins Ziel. Auf den Schluss zu war es dann schon eine ziemliche Quälerei. Aber wir haben uns gegenseitig angefeuert, sodass es dann schon ging.

Was haben Sie sich gedacht als sie im Ziel angekommen sind?
Endlich geschafft. Endlich erlöst. Endlich in die Dusche und etwas Essen.

Sind alle Läufer ihres Teams heil im Ziel angekommen?
Einer musste schon bei Kilometer elf aufgeben, da er Probleme mit dem Knie hatte. Teilweise ist es aber auch wirklich gefährlich. Wenn man da die ganzen steilen Berge runterrutschen muss, ist das schon grenzwertig. Man muss aufpassen und genau überlegen, was man macht.

Was reizt Sie daran?
Einfach mal etwas anderes machen, aus dem Alltag 'raus kommen und einfach mal die Sau rauslassen. Es macht schon Spaß, sich durch die Schlammgruben zu wälzen. Und man wird ja dann belohnt, wenn man durchs Ziel läuft. Die Leute jubeln einem zu. Das ist schon Klasse.

Das Gespräch führte Lisa Kieslinger