Der Bundestagsabgeordnete erhielt am Donnerstag in Schneckenlohe mit 96 Prozent das Vertrauen der CSU-Delegierten im Wahlkreis Coburg/Kronach.
Andere gehen mit 67 - oder schon viel früher - in Rente, MdB Hans Michelbach will's noch mal wissen: Er tritt bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr erneut an. Bei der Bundeswahlkreiskonferenz am Donnerstagabend im Ponyhof in Schneckenlohe erhielt der 67-Jährige das Vertrauen der Delegierten.
Mit 96 Prozent wurde MdB Hans Michelbach erneut zum CSU-Direktkandidaten des Bundeswahlkreises gewählt. Wahlleiterin Elke Protzmann gab unter dem Beifall der Delegierten das Ergebnis der geheimen Wahl bekannt. Von 160 Delegierten waren 133 anwesend. 126 Stimmen waren gültig, sieben ungültig. Es gab 121 Ja- und fünf Nein-Stimmen.
Netzwerker für die Region
Coburgs Zweite Bürgermeisterin Birgit Weber schlug Hans Michelbach vor. Einen solchen Kandidaten würden sich manche anderen Wahlkreise wünschen. Dabei zählte sie die zahlreichen Verbindungen und Ämter Michelbachs auf. Politik sei für ihn kein Job, sondern eine Lebensaufgabe. Er sei der Netzwerker für die Region.
Die CSU könne sich im Bundeswahlkreis nur selber schlagen, meinte MdL Jürgen Baumgärtner. Man wolle das Mandat für die CSU gewinnen, weil man in Coburg und Kronach mehr Gemeinsamkeiten habe als viele dächten.
Von den über 24.000 Einpendlern nach Coburg kämen über 3000 aus Kronach, berichtete Bäumgärtner. Mobilität setze Infrastruktur voraus. Hans Michelbach sei immer präsent gewesen, wenn es notwendig gewesen sei. Michelbach habe es erreicht, dass die Vierstreifigkeit zwischen Lichtenfels und Kronach möglich werde und Ortsumgehungen im Kreis Kronach geschaffen würden. "Wir sind die Region mit der zweithöchsten Industriedichte Europas", erinnerte Baumgärtner daran, dass die Voraussetzung für eine gute Infrastruktur geschaffen werden müsse. Wenn es den Unternehmen gut gehe, gehe es auch den Arbeitnehmern gut. Auch die Kronacher unterstützten Michelbach und man freue sich auf weitere erfolgreiche Jahre.
Kämpferische Nominierungsrede
Die Bundestagswahl 2017 stehe im Zeichen tiefgreifender Veränderungen und großer Unsicherheiten über die Zukunft, betonte Hans Michelbach in seiner kämpferischen Nominierungsrede. Die Veränderung der Parteienlandschaft sei mit Händen zu greifen. Die SPD sei dabei, ihre Selbstachtung zu verlieren. "Ein starkes Ergebnis für die CSU war schon immer die Grundlage für ein gutes Abschneiden der Union insgesamt", warb Hans Michelbach, der allen dankte, die ihn in den vergangenen Jahren unterstützt hatten. "Wenn wir uns einig sind, können wir alles erreichen, wenn wir uns uneinig sein, können wir viel verlieren", warnte der Abgeordnete.
Demagogen, Realitätsverweigerer und Schuldenbarone dürften Deutschland nicht regieren. Horst Seehofer dränge darauf, starke und erfahrene Leute in Berlin zu haben. Deshalb sei er bereit, wieder Verantwortung zu übernehmen: "Wenn es eine Partei gibt, die klare Kante zeigt, dann ist das die CSU". Man müsse Vertrauen zurückgewinnen, das durch die Flüchtlingskrise im vergangenen Jahr erkennbar verloren gegangen sei. Noch so eine Flüchtlingswelle wie 2015 halte Deutschland nicht aus. Integration sei ein wichtiges Thema, aber nicht der Dreh- und Angelpunkt der Zukunft.
"Es geht um neue Impulse für mehr Chancengerechtigkeit und für eine gute Zukunft für unsere Region - von Seßlach bis Ludwigsstadt, von Bad Rodach bis Geroldsgrün", betonte der Bundestagsabgeordnete. Pro Jahr habe er im Wahlkreis über 200 Veranstaltungen. In den vergangenen zehn Jahren seien in Oberfranken mehr als 50.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze hinzugewonnen worden, davon im Wahlkreis 8300. Mit der regionalen Wirtschaftsförderung würden Rekordinvestitionen erreicht. In Kronach habe man mit einer Fördersumme von 53,7 Millionen Euro einen Anreiz von 427 Millionen Euro Investitionen erzielt. "Die jungen Leute müssen nicht nach München. Hier haben sie mehr im Geldbeutel."
Modernisierungsagenda für die Region
Auf die demografische Herausforderung brauche man eine Antwort: eine Modernisierungsagenda für die Region, um die Wachstumspotenziale zu nutzen. Die Rahmenbedingungen für Unternehmensgründer müssten verbessert werden. Er kämpfe für die notwendigen 250 Millionen Euro für Infrastruktur und Technologie in den nächsten vier Jahren. Er kämpfe für eine degressive Abschreibung für privatwirtschaftliche Neuinvestitionen, betonte Michelbach. Als gelernter Kommunalpolitiker werbe er auch für starke Kommunen. "Ich will für unsere Heimat in den nächsten vier Jahren noch mehr herausholen", versprach Hans Michelbach. Ein Abgeordneter müsse mit beiden Beinen in der Kommunalpolitik stehen.
Steuerbremse gefordert
Der Fiskus dürfe nicht der Hauptprofiteur von Lohnerhöhungen sei. Man brauche Steuerentlastungen für die unteren und mittleren Einkommen. "Der Soli muss jetzt Schritt für Schritt enden. 25 Jahre nach der Einheit ist die Zeit reif dafür", rief Michelbach unter dem Beifall der Delegierten. Nach der Schuldenbremse müsse die Steuerbremse kommen. Die nachhaltige Haushalts- und Finanzpolitik von Wolfgang Schäuble solle weitergeführt werden. Leistung müsse sich lohnen. "Erst kommt das Erwirtschaften, dann das Verteilen!" Den jungen Leuten müsse man Chancen geben, nicht Schulden vererben.
"Wir müssen alle Kräfte mobilisieren, uns auf unseren Markenkern konzentrieren, denn die SPD arbeitet zielstrebig auf Rot/Rot/Grün hin", warnte Michelbach. Man habe das Direktmandat 2005, 2009 und 2013 gewonnen. Er werde alles dafür tun, dass das auch 2017 gelinge.
Das ist hier ja wohl Altersdiskriminierung in Reinform. Sachlich geht anders.
Wie immer, nichts neues bei der CSU.
Dann wird wohl weiter ein Millionär im Rentenalter aus Schweinfurt die Bürger unserer Region im Bundestag vertreten.
...... eigentlich schade und peinlich wenn man nicht merkt, dass man mit 67 Jahren mal einen Jüngeren eine Chance geben muss!
Scheinheilig und unehrlich (meine Meinung) die 96% wahlberechtigten Zustimmer (CSU) die den M. auch noch stärken .....!
Und Baumgärtner (?) ...... na ja ...... ist jünger ..... hat sich aber z.Zt. andere Probleme geschaffen .....!
Ich bin dafür,
dass Dr. h.c. (Univ. Kiev) Michelbach wegen seiner ertragreichen Verdienste einen Rollator vom Bundestag bezahl bekommt. Den hat er sich wirklich verdient. Alt genug ist er ja.
Jetzt kann man im wahlkreis die csu nicht mehr wählen,denn der wahlkreis Kronach braucht einen abgeordneten der was für die bürger was macht und nicht nur geld einsackt