In Wallenfels fragten die Bürger unter anderem nach dem Gewerbegebiet Leugnitztal. Auch die Umgestaltung des Marktplatzes war ein Thema.
Die Stadt Wallenfels stellte bei der Bürgerversammlung die Umgestaltung des Marktplatzes vor. Der Planer vom Büro SRAP ging besonders auf das Bürgerhaus mit der "wallenden Fassade" aus Holz ein. In der ausführlichen Diskussion mit verschiedenen Wortmeldungen, wurde an die Folgekosten erinnert. Auch gab es den Wunsch, im dortigen Bereich mit Schiefer zu arbeiten. Bürgermeister Jens Korn (CSU) sagte, man werde die Anregungen aufnehmen.
Der Bürgermeister informierte, dass es im vergangenen Jahr mehr Zuzüge als Wegzüge gegeben habe. Der Sterbeüberschuss sei jedoch extrem, dabei spiele natürlich das Altenheim eine besondere Rolle. Ende 2018 hatte Wallenfels 2657 Einwohner. Realistisch betrachtet wird sich dieser Trend fortsetzen und man wird nach Vorausberechnungen in den nächsten zehn Jahren weitere 300 Einwohner verlieren.
Trotz Investitionen von 16,6 Millionen Euro wurden in den vergangenen sechs Jahren die Schulden um rund eine Million zurückgefahren. Erstmals seit vielen Jahren bewege man sich mit der Verschuldung unter sechs Millionen Euro. Dies sei nur möglich gewesen, weil sich die Gewerbesteuereinnahmen gut entwickelten. Im Schnitt hatte man in den vergangenen sechs Jahren rund 850 000 Euro pro Jahr erhalten.
Schuldzinsen gesenkt
Weiterhin hat man vom Freistaat in den vergangenen sechs Jahren rund 2,7 Millionen an Stabilisierungshilfen erhalten. Dank all dieser Umstände und der niedrigen Zinsen konnten auch die Schuldzinsen von einst 350 000 Euro auf jetzt 140 000 Euro gesenkt werden.
Die Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße Hammer nach Dörnach sei überschaubar gewesen, hat aber trotzdem 200 000 Euro gekostet. Als großer Brocken wurde die Gemeindeverbindungsstraße von Schnappenhammer in Richtung Wolfersgrün ausgebaut. Von den 2,4 Millionen Baukosten konnten 2,1 Millionen an Zuschüssen generiert werden. Die erste Straße in Wallenfels, welche zur Sanierung ansteht, wird die Straße am Fallenholz sein. Der Landkreis wird in den nächsten zwei Jahren die KC 31 von Wallenfels in Richtung Geuser sanieren. Die vier Kilometer lange Strecke, welche rund vier Millionen kosten wird, werde eine große Herausforderung, so Korn.
In das Breitbandnetz habe man bei einer 90-prozentigen Förderung rund eine Million investiert. Die Baugenehmigung für das neue Feuerwehrhaus in der Stadt sei mittlerweile eingetroffen. Die 2,5 Millionen teure Maßnahme wird mit rund zehn Prozent bezuschusst, deshalb muss die Stadt über zwei Millionen an Eigenmitteln aufbringen. Beginn der Maßnahme ist im kommenden Jahr.
Schnell angehen will man auch die Umwandlung der ehemaligen Schmidtbank in ein Ärztehaus. In den nächsten Tagen werde der Arztsitz des Hausarztes Dr. Staffelt eingezogen. Man sei deshalb bemüht, einem jungen Arzt die Möglichkeit zur Niederlassung zu geben. Um die Flößerei auch in Trockenzeiten zu gewährleisten, soll eine Wasserrückhaltemöglichkeit geschaffen werden. Derzeit laufe eine Machbarkeitsstudie mit Schwerpunkt Hochwasserfreilegung. Kurzfristig will man zwei Floßteiche nutzen.
Die Stadt Wallenfels wird am Eingang zum Leugnitztal Gewerbeflächen erschließen. Der Stadtrat beschloss am Montagabend einstimmig, einen entsprechenden Bebauungsplan aufzustellen.
Die letzte große Erschließung von Gewebeflächen liege schon viele Jahre zurück, sagte Bürgermeister Jens Korn (CSU).
Guter Branchenmix
In Wallenfels bestehe ein guter "Branchenmix" mit dem Schwerpunkt Holz. Insgesamt sei man mit 227 Arbeitsplätzen pro tausend Einwohner gut bestückt. Dies bedeute einen Mittelfeldplatz im Landkreises Kronach.
Jetzt, so der Bürgermeister weiter, wolle ein Wallenfelser Unternehmen einen Neubau errichten, um die bestehenden Arbeitsplätze zu sichern. Geprüft worden seien sechs Optionen, darunter auch bestehende Gebäude.
Erschlossen werden sollen nun am südlichen Stadtrand rund 5500 Quadratmeter, auch eine zweite Firma könnte sich dort noch ansiedeln. Der Flächennutzungsplan sah dort eine Wohnbebauung vor. Der Bürgermeister zeigte sich zuversichtlich, dass man bis Mitte des Jahres ein Baurecht für das Unternehmen ermöglichen kann.
Eine einmalige Chance
Von einer einmaligen Chance, Wallenfels ein Stück voranzubringen sprach CSU-Fraktionschef Bernd Stöcker. Andreas Buckreus (SPD) ergänzte, dass man prüfen sollte, ob auch die restlichen im Flächennutzungsplan vorgesehenen Grundstücke noch nutzen kann.
Weiterhin informierte die Verwaltung über das Interkommunale Förderprogramm, das von der Gemeinde Steinwiesen und der Stadt Wallenfels genutzt wird. Bis zu 30 Prozent betrage der Zuschuss auf die förderfähigen Kosten, sagte Jens Korn. Er bezeichnete diese Möglichkeit der Sanierung als "sehr erfolgreiches Programm". Bereits etliche Verfahren seien durchgeführt worden. Nach einer Informationsveranstaltung im vergangenen Jahr habe das Förderprogramm nochmals einen Schub bekommen. Jetzt gebe es Änderungen, die sich positiv auf die Bauwerber auswirken...............................................................................................................