Generalsanierung soll vier Jahre dauern

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Die Gottfried-Neukam-Mittelschule wird in den nächsten vier Jahren weiter modernisiert. K.- H. Hofmann
Die Gottfried-Neukam-Mittelschule wird in den nächsten vier Jahren weiter modernisiert.  K.- H. Hofmann

Die Modernisierung der Gottfried-Neukam-Mittelschule in Kronach geht weiter. Die Planer stellten jetzt der Schulverbandsversammlung ihren Entwurf vor.

In der Verbandsversammlung des Schulverbandes Kronach III in der Gottfried- Neukam-Mittelschule wurde der Haushalt 2020 einstimmig verabschiedet. Zudem gab es viele interessante Neuigkeiten und Informationen zur Schulentwicklung, über den Fortschritt der Digitalisierung mit "Multi Touch Displays" und über das Konzept "Münchener Lernhauskonzepte", welches Grundlage beim Innenausbau der Schule im Zuge der anstehenden Generalsanierung sein wird.

Insgesamt besuchen derzeit 436 Schüler die Gottfried-Neukam-Mittelschule. Sie kommen aus dem gesamten Landkreis Kronach. Um diesen weiter Bildungsqualität und guten Aufenthalt in der Schule zu bieten, werden trotz der schon vorgenommenen hohen Investitionen weitere Sanierungen vorgenommen. Diese beziffert Geschäftsführer Jörg Schnappauf auf etwa zwölf bis 15 Millionen Euro.

Kostenmehrung von 20 Prozent

Eine Machbarkeitsstudie hatte die Kosten zunächst mit zwölf Millionen Euro beziffert, worauf die Regierung einen Zuschussbetrag von rund 9,2 Millionen Euro Zuschuss zugesagt hatte. Tatsächlich muss bei der Generalsanierung derzeit mit einer Kostenmehrung von circa 20 Prozent gerechnet werden. Ein großer Kostenfaktor wird die Erneuerung der kompletten Fensteranlagen, Wärmedämmung, energetische Sanierung, brandschutztechnische und barrierefreie Sanierung werden.

Die Diplom-Ingenieure Andre Völk (geschäftsführender Gesellschafter) und Sabine Porzel (Architektin) stellten ihren Planentwurf nach den "Münchener Lernhauskonzepten" vor. Dieser sieht auch einen Aufzug für barrierefreien Zugang in alle Stockwerke und eine Außentreppe vor, wodurch mehr Fläche im Innenraum gewonnen wird. Die Baumaßnahmen sollen in zwei Bauabschnitten von je zwei Jahren durchgeführt werden, also wird mit einer Bauzeit von vier Jahren gerechnet.

Rektor Roland Härtel informierte über den Fortschritt der Digitalisierung. Man habe sich im Lehrergremium unter Einbeziehung des Elternbeirates und der Verbandsräte auf das neue System "Multi Touch Displays" geeinigt, welches mehrere Vorteile gegenüber Beamer oder Whiteboards biete. "Leben - Lachen - Lernen" ist der rote Faden, der sich durch die Schulentwicklung zieht. Dieses Leitbild ist ein lebendiger Prozess und wird sich mit dem neuen Konzept "Münchener Lernhauskonzepte", welches der anstehenden Generalsanierung zugrunde liegt, fortsetzen, meinte der Rektor. Er nannte die Digitalisierung der Mittelschule eine enorme zusätzliche Aufgabe.

Dies unterstrich Geschäftsführer Schnappauf und konnte mitteilen, dass die Finanzierung dank hoher Zuschüsse seitens der Regierung von Oberfranken als gesichert gilt. Alle Maßnahmen erfolgen in enger Abstimmung mit Ministerien, Fördergeldgebern und den Systembetreuern. Schnappauf dankte auch im Namen des Vorsitzenden und der Verbandsversammlung für die kooperative und entgegenkommende Zusammenarbeit mit der Regierung Oberfranken in Bayreuth.

Der Internetzugang konnte auf fast 200 Mbit/s ausgebaut werden. Die Heizzentrale wurde gegen eine neue energieeffiziente, regelbare Heizung ausgetauscht. Der Brandschutz wurde durch Hinweisschilder und selbst löschende Mülleimer erhöht. Dies bekräftigte Verbandsvorsitzender Wolfgang Beiergrößlein ausdrücklich und dankte aber auch dem Geschäftsführer Schnappauf, "der ein fachkompetentes Feuerwerk an Zahlen präsentierte, was als Grundlage für gute Entscheidungen diene". Und er werde nicht müde im Bemühen, alle Fördertöpfe zu erschließen und einzubeziehen. Schnappauf informierte ferner, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Ausschreibungsverfahren für die Planungen und Ausführungen der Generalsanierung erfolgt sind.

Mit Freude wurde auch die Information über das Nahverkehrskonzept des Landkreises Kronach aufgenommen. Besonders erfreulich sei, dass Schülertickets für den gesamten Landkreis gelten, wie Stadtrat Markus Oesterlein wusste. Er sprach von einer Stärkung der Mobilität und des Umweltschutzes. Mit der Generalsanierung der Mittelschule setze man ein starkes Zeichen zur Stärkung der Bildung im Landkreis Kronach.

Tino Vetter nannte die Sanierung eine große Herausforderung, die schließlich den Schulbetrieb wohl für die nächsten 50 Jahre sichern sollte.

Positives Jahresergebnis

Bei so vielen Novitäten rund um den Schulbetrieb stand die Haushaltsberatung sogar etwas hinten an, obwohl auch hier Geschäftsführer Jörg Schnappauf mit guten Zahlen aufwarten konnte. Das Jahresergebnis 2020 schließt mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 100 Euro ab. Im Finanzierungsplan 2021 bis 2023 wird ein positives Jahresergebnis erwartet. Dies liegt vor allem daran, dass durch die Neuausrichtung im Mittelschulverbund Kronach-Küps vertraglich ein angemessener finanzieller Ausgleich bei der Beschulung von Gastschülern in Kronach innerhalb des Schulverbundes erreicht wurde. Dies bedeutet eine jährliche Schuldenentlastung von circa 200 000 Euro.

Der Schuldenstand des Schulverbandes III (mit der Stadt Kronach und Gemeinde Wilhelmsthal) konnte im Jahr 2019 um 300 000 Euro auf rund 2,476 Millionen Euro (von 2,776 Millionen Euro) reduziert werden. Das Haushaltsvolumen bei den Ertragsarten beträgt im Jahr 2020 1 075 900 Euro und bei den Aufwendungen 1 075 800 Euro bei 265 umlagepflichtigen Schülern. Die Ertragsseite wird im Wesentlichen durch die Schulverbandsumlage in Höhe von 546 300 Euro bestimmt, dies bedeutet pro Schüler einen Umlagebetrag von 2 061,51 Euro. Somit entfällt auf die Stadt Kronach mit 206 Schülern ein Betrag von 424 671 Euro und auf die Gemeinde Wilhelmsthal für 59 Schüler die Summe von 121 629 Euro.