Frühjahrsputz auf dem Wilhelmsthaler Spielplatz

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Feuerwehr-Vorsitzender Markus Appelius, Stefan Montag (hinten), Zweiter Jugendwart Thomas Zipfel, Markus Zwosta, Jugendwart Sebastian Wagner, Nadja Jakob, Anna-Maria Peter und Nadine Müller (von links) brachten den Wilhelmstaler Spielplatz auf Vordermann. Fotos: Heike Schülein
Feuerwehr-Vorsitzender Markus Appelius, Stefan Montag (hinten), Zweiter Jugendwart Thomas Zipfel, Markus Zwosta, Jugendwart Sebastian Wagner, Nadja Jakob, Anna-Maria Peter und Nadine Müller (von links) brachten den Wilhelmstaler Spielplatz auf Vordermann. Fotos: Heike Schülein
Die Hackschnitzelbefüller (von links) Stefan Montag und Markus Zwosta
Die Hackschnitzelbefüller (von links) Stefan Montag und Markus Zwosta
 
Franz Fiedler hebt Erdboden unter dem Reck aus, wo als Fallschutz eine Gummimatte befestigt wird.
Franz Fiedler hebt Erdboden unter dem Reck aus, wo als Fallschutz eine Gummimatte befestigt wird.
 
Der zwölfjährige Tom Basler trotzte dem Regen und half fleißig mit.
Der zwölfjährige Tom Basler trotzte dem Regen und half fleißig mit.
 

Wilhelmsthal, Hesselbach und Roßlach beteiligten sich an der Aktion "Zamm geht's!" für oberfränkische Spielplätze. In Steinberg und Effelter fielen die Vorhaben buchstäblich ins Wasser, werden aber nachgeholt.

Eine Ladung Hackschnitzel nach der anderen rieselt aus der Öffnung eines großen Kunststoffsacks, der an der Ladeschaufel eines Bulldogs über dem Boden schwebt. Stefan Montag und Markus Zwosta warten neben dem Traktor, der das Schüttmaterial auf den befestigten Platz hinter der Turnhalle in Wilhelmsthal transportiert hat. Sie schaufeln die wertvolle Fracht in ihre Schubkarren, fahren damit zum Spielplatz hinunter und verteilen sie auf dem Boden. Beide legen los wie die Feuerwehr - und das ist in diesem Fall wortwörtlich gemeint.

Die beiden Männer beteiligen sich - genau wie weitere Jugendliche sowie junge Erwachsene der Jugendfeuerwehren Wilhelmsthal (Initiator und Organisator der Aktion) sowie Eibenberg - an dem "Frühjahrsputz". Der Boden ist durchgeweicht und rutschig, immer wieder setzt Regen ein, und der Wind ist eisig.
Doch die Schubkarren-Befüller, -Fahrer und Hack schnitzel-Verteiler trotzen, eingepackt in dicke Jacken, Schals, Mützen, Handschuhe und wasserdichtes Schuhwerk, den schlechten Witterungsverhältnissen.

Nach dem Winter gibt es viel zu tun

Mit dabei sind auch der Jugendwart der Wilhelmsthaler Feuerwehr, Sebastian Wagner, und sein Stellvertreter Thomas Zipfel. Sie erklären: "Wir beteiligen uns gerne an der Aktion, um den Spielplatz wieder auf Vordermann zu bringen." Nach dem Winter gebe es einiges zu tun. "Wir verteilen nicht nur vier Kubikmeter Hackschnitzel, sondern es muss auch Laub zusammengerecht und die Maulwurfshügel müssen breit gemacht werden. Außerdem haben wir Schrauben an den Spielgeräten nachgezogen und den Zaun wieder befestigt." Eigentlich habe man auch noch die Sitzgelegenheit einlassen wollen, was aber bei diesem Wetter keinen Sinn mache und nachgeholt werde.

Die Jugendfeuerwehr in Wilhelmsthal gibt es schon seit 1987. Sie konnte daher im vergangenen Jahr bereits ihr 25-Jähriges feiern. "Unsere Teilnahme ist gleichzeitig unsere Vorbereitung für die Jugendflamme, für die wir solche allgemeinnützlichen Aktionen nachweisen müssen", erklärt Wagner, der auf weitere Neuzugänge hofft und schon einmal Werbung macht.

Jugendwehr unternimmt viel

Die Jugendfeuerwehr vermittle nicht nur die feuerwehrtechnische Ausbildung, sondern auch eine allgemeine Bildung. Zudem sei sie eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. "Wir machen auch Ausflüge und beteiligen uns am Ortsgeschehen", sagt Wagner. So sei man beispielsweise auf dem Wilhelmsthaler Weihnachtsmarkt mit einem Stand vertreten oder führe Müllsammlungen durch.

Dass der Wilhelmsthaler Spielplatz so gut in Schuss und so attraktiv gestaltet ist, ist in großem Maße der örtlichen Bevölkerung zu verdanken. Im Frühjahr 2009 wurden eifrig Spenden gesammelt, um den Spielplatz neu gestalten zu können. Damals hatten viele Bürger bei der Renovierung mit angepackt und finanzielle Hilfe geleistet - beispielsweise auch, indem sie Maschinen und Baumaterial zur Verfügung gestellt haben. Zudem ist ein neues Spielgerät angeschafft und eine neue Sitzgruppe aufgestellt worden.

In Hesselbach ging es rund

Auch in Hesselbach trotzten engagierte Freiwillige den widrigen Temperaturen. Dort zeichnete für die Beteiligung an der Aktion einmal mehr die Dorfgemeinschaft verantwortlich, auf deren Wirken hin bereits vor vielen Jahren eine Spielplatz-Initiative entstanden ist. Mit der Arbeitsleistung vieler Freiwilliger sowie den Erlösen der alljährlich stattfindenden Hesselbacher Dorffeste hat man Zug um Zug aus dem in die Jahre gekommenen Spielplatz neben der ehemaligen Schule ein Spaßparadies für die Kleinsten geschaffen.

Nachdem der Zahn der Zeit an vielen Spielgeräten genagt und deshalb der Zuspruch der Kinder am Spielplatz abgenommen hatte, hatte man diese Anlage 2009 "generalüberholt" und die Spiellandschaft attraktiver gestaltet. Die Gemeinde hatte damals lediglich die Materialkosten getragen. Ermöglicht wurde die Aufwertung seinerzeit auch durch mehrere von Alexander Hoderlein durchgeführte Altmetallsammlungen. "Wir haben in den vergangenen Jahren um die 6000 Euro in den Spielplatz investiert", erzählt er.

Seit über fünf Jahren zeichnet die Spielplatz-Initiative auch für die Mäh-, Säuberungs- und Pflegearbeiten auf dem Gelände verantwortlich. In diesem Jahr standen die Grünpflege, das Schneiden von Bäumen und Sträuchern, das Auswechseln des Sandes und das Verteilen neuer Hackschnitzel auf dem Programm. Zusätzlich wurde eine neue Wippe aufgebaut und unter dem Reck - als Fallschutz - eine Gummimatte befestigt.

"Wir wollten den Spielplatz trotz dieser Temperaturen in Ordnung bringen, zumal am 1. Mai der MSC Hesselbach nach seiner Wanderung alljährlich zum Vereinsfest auf das Gelände vor der ehemaligen Schule einlädt. Da soll auch der Spielplatz für die Kinder in einem ordentlichen Zustand sein", so Alexander Hoderlein und seine "Mannen". Ein dickes Lob verdiente sich der zwölfjährige Tom Basler, der trotz regennasser Haare und Kleidung den Erwachsenen tüchtig zur Hand ging.

Weitere Aktionen geplant oder durchgeführt

In Effelter sollte auf Initiative des örtlichen Obst- und Gartenbauvereins wieder die traditionelle Müllsäuberungs-Aktion der Kinder stattfinden. Auf Grund des Dauerregens wurde diese jedoch ebenso verschoben wie die "Zamm geht's!"-Aktion in Steinberg. Dort wollten Mitglieder der Vereinsgemeinschaft die Gerätschaften und die Sitzgarnitur streichen, was bei dem Wetter nicht möglich war. In Roßlach fand eine Müllsammel-Aktion im Ort statt. Zudem wurde der Spiel- beziehungsweise Bolzplatz in Ordnung gebracht, indem beispielsweise gemäht wurde.