Fousanochter sind in Steinberg an der Macht

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Das neue Steinberger Prinzenpaar Stefanie I. und Christian II. erhält aus Händen von Bürgermeisterin Susanne Grebner (Mitte) den Rathausschlüssel. Foto: Heike Schülein
Das neue Steinberger Prinzenpaar Stefanie I. und Christian II. erhält aus Händen von Bürgermeisterin Susanne Grebner (Mitte) den Rathausschlüssel. Foto: Heike Schülein
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Große und kleine Narren stürmen das Rathaus in Steinberg. Foto: Heike Schülein
Große und kleine Narren stürmen das Rathaus in Steinberg.  Foto: Heike Schülein
 
 

Die Narren stürmten das Rathaus. Wer das neue Prinzenpaar ist, wurde bis zuletzt geheimgehalten.

Das Steinberger Rathaus ist gefallen, die Narren sind an der Macht: Alle Versuche von Bürgermeisterin Susanne Grebner, sich am Dienstag mit einigen Getreuen dem Angriff der Staaberche Fousanochter zu erwehren, waren am Ende doch vergebens. Um 18.45 Uhr war es so weit: Die entmachtete Bürgermeisterin übergab die Schlüsselgewalt an Prinz Christian II. und Prinzessin Stefanie I.

"Meine Kassendamen sind heute hier und verteidigen das Rathaus mit mir", hatte Grebner zunächst noch selbstbewusst kundgetan. Nach kurzem Ringen war sie den goldenen Rathausschlüssel aber los.

"Ich hab mich gewehrt, doch eure Übermacht ist arg. Ihr Staaberche Schrubber seid einfach zu stark", gab sie schließlich klein bei und sah ihrer Entmachtung auch mit einem "lachenden" Auge entgegen: "Die Fünfte Jahreszeit hat nun begonnen. Ich freue mich, dass ihr seid so zahlreich gekommen."

So herrschen ab sofort Frohsinn und Glückseligkeit. Dem revolutionären Umsturz war ein Faschingszug vorausgegangen, bestehend aus Fousanochtlern, der großen und kleinen Prinzengarde und natürlich dem scheidenden Prinzenpaar Sebastian I. und Lisa I. Angeführt wurden die "Revoluzzer" vom Musikverein, der für die stimmungsvolle Umrahmung sorgte.

Bis zuletzt herrschte über das neue, nunmehr neunte Prinzenpaar größte Geheimhaltung. Als sich schließlich das schicke Cabrio seinen Weg durch das gemeine Fußvolk bahnte, wurde die Überraschung gelüftet.

Ab sofort wird Staaberch von Prinz Christian II. aus dem nach Zeyern Kultur bringenden Geschlecht der Dossler sowie ihre liebreizende, für Kinder kochende und Gymnastikdamen verpflegende, turnende und tanzende Stefanie I., am Hofe der weißen Rose in der Kolchhütt'n residierend, aus dem ehemaligen Prinzregenten-Geschlecht der Baierlipp'n vertreten.

Schon untern Tisch gesoffen

Das Paar tritt in die Fußstapfen von Sebastian I. und Lisa I., die ihren treu ergebenen Untertanen auf Wiedersehen sagten. "Seit Juni such mer scho a Prinzenpaar - in den Sommerferien hat's dann geklappt, und zwa sagten Ja. A guta Wahl ham wir - glab ich - getroffen, denn alla zwa ham uns scho untern Tisch gesoffen", verrieten sie.

Die scheidende Prinzessin hatte noch einen gut gemeinten Tipp für das neue Prinzenpaar: "Bleibt morgen daham und schlaft richtig aus, dann könna wir heut Omd feier', bis der Frack schmeißt uns naus."

Erfreut über die "Regierungsübernahme" zeigte sich Faschings-Übergangspräsident Alexander Jakob ("Miä machens niä wie die Kroniche Housnküh an Touch devoh, heut ist öscht der Startschuss - ist doch jeden Faschingsnarrn klor"), der sich zugleich beim bisherigen Elferratspräsidenten Wolfgang Förtsch bedankte: "Natürlich wollen wir als Faschingsgesellschaft unserem ehemaligen Präsidenten Danke sagen.

Und natürlich vergaß Jakob auch nicht, schon jetzt für die Staaberche Fousanocht zu werben: "Schon jetzt ergett herzliche Einladung oh alla, ze unnra Fousanocht om 13. und 14. Februar 2015 nei die Mehrzweckhall' ze kumma. Dou wähn a die Oma, dä Opa, die Katz und dä Hund mitgenumma."

Das Prinzenpaa

Stefanie Baierlipp ist seit 1995 bei der Gymnastikgruppe, die bislang viele tolle Auftritte zu den Büttenabenden beigesteuert hat. Auch ihr Mann war bereits Faschingsprinz. Ihre Tochter tanzt in der kleinen Prinzengarde.

Auch der neue Prinz Christian Dossler ist ein Aktivposten der Staaberche Fousanocht. Er wirkte bei den Büttenabenden ebenfalls tatkräftig mit, und zwar seitens der Freiwilligen Feuerwehr Steinberg sowohl bei den Auftritten der tüchtigen Brandlöscher als auch bei den Um- und Aufbauarbeiten auf der Bühne zwischen den einzelnen Auftritten.