Vier Tage lang feierte die Freiwillige Feuerwehr Haig ihr 125-jähriges Bestehen. Der Kreisbrandrat fand auch kritische Worte und fordert ein Umdenken.
Die Freiwillige Feuerwehr Haig beendete am Sonntag mit einem Festgottesdienst, Totengedenken am Ehrenmal und einem imposanten Festzug ihr Fest zum 125-jährigen Bestehen. Die vier Festtage waren geprägt von bester Unterhaltung. Über 100 Vereine, musikalisch begleitet von sechs Musikvereinen, bildeten einen farbenprächtigen imposanten Festzug, der Hunderten von Passanten an der Straße immer wieder Applaus entlockte.
Schirmherr und Bürgermeister Rainer Detsch zeigte sich ebenso vom zahlreichen Besuch und dem Fahnenmeer beeindruckt wie der Vorsitzende der FF Haig, Bastian Förtsch. Der Geist des füreinander Einstehens sei in dem 600 Seelendorf Haig faszinierend. Er entbot auch die Grüße, Anerkennung und Wertschätzung den Feuerwehrleuten gegenüber von Landrat Klaus Löffler, der zwar am Festzug teilnahm und auch im Festzelt anwesend war, aber zugunsten der Gemütlichkeit und des Frohsinns, der im Festzelt herrschte, auf ein eigenes Grußwort verzichtete. "Wir sagen Dank und Anerkennung für den Geist des Einstehens füreinander, selbstlos und in Treue zur Aufgabe. Wir sind stolz, dass es unsere Feuerwehren gibt!", rief Detsch den schweißgebadeten Wehrleuten aus Nah und Fern zu. Immerhin waren nicht nur aus dem Kreis Kronach Wehren und Musikvereine angereist, sondern auch aus Thüringen und Sachsen.
Schon immer waren die Erwartungen der Bevölkerung an ihre Feuerwehren hoch, erklärte Detsch. Doch heute seien die Aufgaben vielfältiger und schwieriger geworden, weshalb besonderer Wert auf eine gute Ausrüstung gelegt werden müsse. Unabdingbar sei dafür auch die Ausbildung und ein ständiges Training. "Professionelles Helfen will gelernt und geübt sein", betonte der Schirmherr.
Auch MdB Hans Michelbach ließ es sich nicht nehmen, den Wehrleuten Dank zu sagen und der Jubelwehr Glückwünsche zum 125. Jubiläum auszusprechen. Die Feuerwehrleute leben ihr Ehrenamt und sind sich dabei nicht zu schade, Leib und Leben für den Nächsten zu riskieren. Das verdiene Respekt und Anerkennung, so der Bundestagsabgeordnete.
Gesellschaft soll umdenken
Kreisbrandrat Joachim Ranzenberger stellte das Szenario vor, es gebe Alarm mitten in der Nacht und niemand würde kommen. Wie groß wäre da der Aufschrei in der Bevölkerung? Doch leider sei die Bereitschaft, dabei zu sein, nicht mehr so groß wie die Zahl derer, die kritisieren. Er rief zu einem Umdenken in der Gesellschaft auf, nicht zu kritisieren, sondern selbst mitzumachen. Dann zeige man wahre Stärke.
Was der Festausschuss, die Mitglieder und ihre Helfer in den vergangenen Monaten, aber auch an den vier Festtagen geleistet haben, sei aller Ehren wert. Dahinter stecke sehr viel Kraft und Motivation. Der Fahnen Ein- und Auszug waren weitere Höhepunkte. Die richtige Einstimmung für einen wunderschönen Festausklang gaben die Haiger Volksmusikanten zum Frühschoppen und am Nachmittag die Bergmannskapelle Stockheim.