Schüler der beiden Kronacher Gymnasien stellen ihre Werke in der Galerie des Kronacher Kunstvereins aus.
Fußböden aus Gummibärchen, Möbel aus weißer Schokolade und eine Sitzgarnitur aus Marshmallows, auf der es sich eine Tomate bequem macht. Die von Anna Stadelmann und Kristina Schiefner vom Frankenwald-Gymnasium (FWG) kreierte Wohnung mit - ausschließlich aus Lebensmitteln hergestellten - Möbeln, Inventar und Figuren sind nur ein kleines Appetithäppchen von dem, was die Besucher der Ausstellung "Essen und Trinken" erwartet. Bis zum 17. Februar können die "verführerischen Köstlichkeiten", "serviert" vom Kaspar-Zeuß-Gymnasium (KZG) sowie Frankenwald-Gymnasium, noch bewundert und teilweise sogar probiert werden.
Eine "Kostprobe", wie man heutzutage Kulinarisches in der Kunst zum Thema nehmen kann, liefert Jana Kuhla aus Unterrodach. Die Schülerin des FWG trägt einen "Bauchladen", befestigt an einem Gurt um ihren Hals. In ihrem "Bauchladen" bietet sie roten und schwarzen "Farbkaviar" sowie "Eisabsturz" zum Kauf an. "Mir hat die Idee dieses P-Seminars gut gefallen. Deshalb habe ich mich dafür entschieden", verrät die 17-Jährige. Das P-Seminar habe es sich zum Ziel gesetzt, einen Einblick in die Welt des Essens und Trinkens zu geben. Gemeinsam habe man sich in der Gruppe überlegt, wie man das am besten umsetzen könne.
"Der "Bauchladen" mit seinem Inhalt war meine Idee und ich habe diese auch selbst umgesetzt", so die Gymnasiastin, die sich Anregungen dafür teilweise aus dem Internet holte. Beim "Farbkaviar" handele es sich um Perlsago. "Das sind kleine Stärkekügelchen, die in kochende Flüssigkeit eingerührt werden und quellen müssen. Dann habe ich sie schwarz und rot eingefärbt", erklärt sie. Für den "Eisabsturz" habe sie zerbröselten Kuchen mit Frischkäse gemischt, die Waffeln damit gefüllt und anschließend mit Schokolade überzogen. "Das hat alles viel Arbeit gemacht, aber ich war auch mit Spaß dabei. Und mit meinem Ergebnis bin ich sehr zufrieden", meint sie.
Eine eigenwillige Idee Eine ebenfalls durchaus eigenwillige Idee hat auch Karoline Wendt aus Tettau umgesetzt. Ihr Werk heißt "Sugar Baby". Verborgen ist dieses "Sugar Baby" in einem großen Sockel, in dem oben ein großer Kochtopf-Deckel zum Öffnen eingebaut ist. An dem Kochtopf-Deckel hängen - ähnlich einem Mobile - Lutscher und Lollys. Unten im Sockel befindet sich ein "Baby" mit einem Armband und Kette aus Süßigkeiten sowie einer Babyflasche mit "Liebesperlen". Mit der Hand greift das Baby nach oben.
"Mir kam die Idee, weil wohl alle kleinen Kinder gerne Süßigkeiten essen und oft mit süßen Sachen gefüttert werden", erzählt die Tettauerin. Das Baby habe sie aus Modelliermasse angefertigt, was schon zeitaufwendig gewesen sei. Trotzdem habe es ihr viel Spaß gemacht - im Gegensatz zum Sockel. "Der Sockel war halt eine rein handwerkliche Sache. Mir macht das Kreative mehr Spaß", verrät sie und fährt fort: "Das Arbeiten war schön, aber auch anstrengend."
Vielfalt der Interpretationen KKV-Vorsitzender Karol Hurec lobte in seiner Begrüßung die sehr aufwendig hergestellten Arbeiten und die schön konzipierte Ausstellung. Es sei mittlerweile zur Tradition geworden, dass der Kronacher Kunstverein sein Jahresprogramm alljährlich mit Werken junger Leute aus dem Landkreis beginne. Begeistert war er von der unglaublichen Vielfalt der Interpretationen, der modernen Technik und der Frische der ausgestellten Werke - darunter Fotografien, Malereien und Installationen. "Die Präsentation wird Jahr für Jahr besser", freute er sich. Das diesjährige Thema sei seiner Meinung nach ebenso interessant wie aktuell und brisant.
Die Schüler führten in einem kleinen Sketch in die Ausstellung ein. Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage von den Geschwistern Mona und Vera Fischer vom KZG.
Bis 17. Februar von Donnerstag bis Sonntag - jeweils von 15 bis 18 Uhr - sowie bei den Veranstaltungen im Kreiskulturraum. Die Kunstgalerie befindet sich in der Siechenangerstraße 13, im 1. Stock des Kreiskulturraums. Der Eintritt ist frei.