Die Kronacher SPD sucht seit dem Rückzug von Horst Welscher nach einem Bürgermeisterkandidaten, der Amtsinhaber Wolfgang Beiergrößlein herausfordert. Marina Schmitt will nicht unbedingt. Demnach spricht derzeit alles für den Neuling Sven Schuster.
Sven Schuster ist wohl der Kronacher Bürgermeisterkandidat der SPD und damit der Herausforderer von Amtsinhaber Wolfgang Beiergrößlein (Freie Wähler).
Zumindest kann man das daraus schließen, dass bisher neben ihm auch Marina Schmitt als Kandidatin gehandelt wurde. Diese sagte aber am Montag auf Nachfrage, dass sie eher nicht kandidieren möchte, es nicht ihr Wunsch sei. Sie sei beruflich ausgelastet, begründete sie.
Schmitt verweist auf eine Zusammenkunft des Stadtverbandes am 18. Juli. Dann soll ein Beschluss gefasst werden, welcher dann noch in den Ortsverbänden besprochen werde.
Stadtverbandsvorsitzender Ralf Völkl nannte auf die Frage nach einem Kandidaten auch als erstes Sven Schuster. "Es ist ja bekannt, dass Sven Schuster in der engeren Auswahl ist." Grundsätzlich käme auch Marina Schmitt als Fraktionsvorsitzende im Stadtrat in Frage. Gleiches treffe auf dritten Bürgermeister Hans Simon zu. "Wie gesagt, grundsätzlich", erklärte Völkl hierzu. Man müsse jetzt "ausführlich diskutieren", wer welche Ziele hat, wie sich die SPD künftig aufstellen will, etc. Er rechnet damit, Ende des Monats den Kandidaten vorstellen zu können.
Während die Freien Wähler erneut auf Amtsinhaber Wolfgang Beiergrößlein setzen und die CSU keinen eigenen Kandidaten stellt, sondern Beiergrößlein unterstützt, hatte die SPD schon sehr zeitig einen Kandidaten gefunden. Im April 2012 hatte man bereits mitgeteilt, dass Horst Welscher für den Bürgermeistersessel kandidieren wird. Im Oktober wurde allerdings bekannt, dass Welscher seine Kandidatur aus privaten Gründen zurück zieht. Seitdem sucht die SPD nach einem neuen Kandidaten.
Wer ist Sven Schuster? Schuster, der zwar bislang noch kein politisches Mandat hat, kam dabei innerhalb kürzester Zeit immer mehr ins Gespräch. 2011 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden des SPD-Ortsverbandes Gundelsdorf-Knellendorf-Glosberg, kurz darauf gründete der Gundelsdorfer die Jusos in seinem Heimatort. Im Mai 2012 wurde er zu einem von drei stellvertretenden Stadtverbandsvorsitzenden gewählt, im Juni 2012 zum stellvertretenden Juso-Kreisvorsitzenden und im März diesen Jahres zum Vorsitzenden des Ortsverbandes Gundelsdorf-Knellendorf-Glosberg.
Sven Schuster ist 27 Jahre, war fünf Jahre bei der Polizei und steckt derzeit in den Abschlussprüfungen seines Studiums zum Diplom-Verwaltungswirt. Er betont stets, dass er in seiner Heimat Kronach etwas bewegen und die Stadt voranbringen will. Seine Hauptanliegen sind die Ansiedlung von Betrieben sowie die Lebensqualität. In diesem Zusammenhang liegt ihm besonders die Attraktivität des Crana Mare am Herzen.
Schuster selbst wollte sich am Montagabend nicht dazu äußern, dass er nun noch mehr ins Spiel gebracht wird als bisher schon. Nicht nur, weil er im Moment in seinen Abschlussprüfungen stecke, sondern weil noch Gespräche geführt würden, denen er nicht vorgreifen will.
Amtsinhaber Wolfgang Beiergrößlein zeigte sich nicht überrascht, dass die SPD einen eignen Kandidaten ins Rennen schickt. Sollte es tatsächlich auf Sven Schuster hinauslaufen, so sagte er, dass er es positiv sehe, "wenn sich junge Leute in der Politik engagieren".
Gerade weil diese für Schuster ja noch "Neuland" sei, wünsche er ihm, dass er im Falle einer Kandidatur für seine politische Zukunft - welche Funktion es dann auch sein wird - noch einiges hinzulerne. Er betont, dass er keinen Wahl
kampf führen, sondern sachlich argumentieren will. "Ich werde darstellen, was ich geleistet habe und was meine Ziele sind." Er glaube nicht, dass - auch wenn er die Unterstützung der CSU hat - seine Wiederwahl "automatisch" erfolgt, er müsse sich der Aufgabe schon stellen .