Energieberater gibt wertvolle Tipps - kostenlos

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Jürgen Ramming vor den sauber installierten Heizungsrohren im Anwesen Thaler. Einen Energiespartipp hat er sofort parat: Die älteren Umwälzpumpen (rechts von seiner Hand) gegen Effizienzpumpen (eine ist links von seiner Hand) austauschen. Diese Investition hat sich in zwei bis drei Jahren amortisiert. Fotos: Schedel
Jürgen Ramming vor den sauber installierten Heizungsrohren im Anwesen Thaler. Einen Energiespartipp hat er sofort parat: Die älteren Umwälzpumpen (rechts von seiner Hand) gegen Effizienzpumpen (eine ist links von seiner Hand) austauschen. Diese Investition hat sich in zwei bis drei Jahren amortisiert. Fotos: Schedel
Friedrich Thaler will den 20 Jahre alten Ölkessel ausmustern, sobald der kellergeschweißte Tank leer ist.
Friedrich Thaler will den 20 Jahre alten Ölkessel ausmustern, sobald der kellergeschweißte Tank leer ist.
 
Die alte Ölheizung kommt raus.
Die alte Ölheizung kommt raus.
 
Energiesparende Effizienzpumpe (links) und herkömmliche Umwälzpumpe (rechts)
Energiesparende Effizienzpumpe (links) und herkömmliche Umwälzpumpe (rechts)
 
Energiesparende Effizienzpumpe (links) und herkömmliche Umwälzpumpe (rechts)
Energiesparende Effizienzpumpe (links) und herkömmliche Umwälzpumpe (rechts)
 
Die drei Kurven zeigen die Energiepreissteigerung in den vergangenen zehn Jahren für Pellets (unten), Erdgas (Mitte) und Heizöl (oben).
Die drei Kurven zeigen die Energiepreissteigerung in den vergangenen zehn Jahren für Pellets (unten), Erdgas (Mitte) und Heizöl (oben).
 
Jürgen Ramming im Heizungskeller
Jürgen Ramming im Heizungskeller
 
Um dieses Anwesen geht es: Wohnhaus (Mitte) und Nebengebäude (rechts) von Friedrich Thaler
Um dieses Anwesen geht es: Wohnhaus (Mitte) und Nebengebäude (rechts) von Friedrich Thaler
 
 

Friedrich Thaler aus Weißenbrunn will die Heizungen für Wohnhaus und Nebengebäude umstellen. Jürgen Ramming von der Energieagentur Oberfranken gibt ihm dazu Tipps, die viel Geld sparen helfen. Und sein Rat kostet nichts.

Das Gespräch der beiden Männer ist kurz und knackig: Statt Heizöl und Flüssiggas werden künftig Pellets im Anwesen von Friedrich Thaler in Weißenbrunn für wohlige Wärme sorgen. Vielleicht können sogar Solarthermiefelder auf dem Dach nicht nur das Brauchwasser erwärmen, sondern sogar die Heizung unterstützen.

Hin zu nachwachsenden Rohstoffen

Friedrich Thaler und Jürgen Ramming sind sich einig: weg von fossiler Energie, hin zu nachwachsenden Rohstoffen. Da rennt Jürgen Ramming, neuer Energie- und Klimaschutzberater der Energieagentur Oberfranken, bei Friedrich Thaler offene Türen ein. Thaler will die Heizungen in seinem Wohnhaus (bisher Öl) und dem Nebengebäude (Flüssiggas) gegen eine zentrale Wärmeeinheit austauschen. Aber er ist sich nicht schlüssig, auf was er bei dem großen Angebot auf dem Markt setzen soll.


Für Energieberater Jürgen Ramming ist so etwas Tagesgeschäft. Eigentlich wäre für Friedrich Thaler eine Hack schnitzelheizung eine gute Alternative. Obwohl er Wald hat, fehlen Thaler die Zeit für die Hackschnitzelbereitung und vor allem der Platz für die Trocknung des Hackguts. Deshalb ist die Alternative Pellets eine gute Wahl. Der Preis für Pellets ist zwar in den vergangenen Jahren ebenfalls gestiegen, aber nicht so stark wie der des Heizöls, das vor zehn Jahren nur ein Drittel so teuer war wie zurzeit. Erdgas liegt im Preis zwischen Öl und Pellets.

Ansaugdüsen statt Förderschnecke

Für Friedrich Thaler hat Jürgen Ramming einen zusätzlichen Rat, um möglichst viele Pellets im Bunker unterzubringen. Er soll sechs Ansaugdüsen auf dem Boden des quaderförmigen Vorratsraums installieren lassen. Die saugen die Pellets in die Brennkammer - auch über an der Decke angebrachte Leitungen. Eine Förderschnecke am Fuß eines V-förmigen Vorratsbehälters ist damit überflüssig und man kriegt viel mehr rein. Dass der 34-jährige Klimaschutzberater Jürgen Ramming relativ schnell, sozusagen aus dem Stand, Ratschläge geben kann, liegt an seiner Erfahrung. Denn er kommt aus der Praxis. Er ist gelernter Zimmerer und war sogar vier Jahre nach alter Tradition auf Wanderschaft. Dann hat er die Bautechnikerschule Kulmbach besucht und sich zum Energieberater schulen lassen. Auch in Baubiologie kennt er sich aus.

Vieles kann er am Telefon klären, beispielsweise, wenn es um Zuschussmöglichkeiten geht, oder um Tipps, was man wo im Internet findet. Für ausführliche Beratungen kommt Ramming auch gerne bei den Hausbesitzern vorbei. Und das Wichtigste: Sein Rat kostet sie nichts. Denn finanziert wird sein Job von der Energieagentur Oberfranken und damit von den Landkreisen Kronach, Kulmbach und Bayreuth. Rammings Beratung bezieht sich auf die Gebäudehülle und damit die Dämmung und natürlich auch auf die Heizungsmodernisierung. Weitere Schwerpunkte bilden Photovoltaik (Stromerzeugung) und Solarthermie (Warmwasserbereitung).

"Viele Leute haben vor, ihr Haus thermisch zu sanieren, aber es fehlt der Anstoß", sagt Ramming. "Manche sehen im Fernsehen eine Reportage, die sich kritisch mit der Dämmung befasst. Da fallen sie in eine Art Schockstarre und machen gar nichts!" Diesen Personenkreis will Ramming dazu bringen, etwas für den Klimaschutz zu tun.

Jürgen Ramming ist in der Energieagentur Oberfranken in Kulmbach unter Telefon 09221/823918 zu erreichen. Er gibt telefonisch Auskunft, kommt aber auch zum Beratungsgespräch gerne zu den Kunden nach Hause. Und sein Rat kostet nichts. Das zahlt der Landkreis.