Ein"Stammgast" ist der 16.000. Blutspender

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BRK-Ehrenamtsmanager Ralf Schmidt (links) und der Blutspende-Beauftragte vor Ort, Ingbert Weigelt (rechts), freuen sich, dass Konrad Fehn die 16 00 Blutspender-Marke in Windheim geknackt hat. Fotos: Heike Schülein
BRK-Ehrenamtsmanager Ralf Schmidt (links) und der Blutspende-Beauftragte vor Ort, Ingbert Weigelt (rechts), freuen sich, dass Konrad Fehn die 16 00 Blutspender-Marke in Windheim geknackt hat.  Fotos: Heike Schülein
Der Blutspende-Beauftragte vor Ort, Ingbert Weigelt (rechts), gratulierte dem 16 000. Blutspender in Windheim, Konrad Fehn.
Der Blutspende-Beauftragte vor Ort, Ingbert Weigelt (rechts), gratulierte dem 16 000. Blutspender in Windheim, Konrad Fehn.
 
Blutspender Clemens Neubauer meldet sich bei den ehrenamtlichen Helfern Mandy Büttner, Blutspende-Beauftragten Ingbert Weigelt und Heinz Karschunke (von links) zu seiner 33. Blutspende an.
Blutspender Clemens Neubauer meldet sich bei den ehrenamtlichen Helfern Mandy Büttner, Blutspende-Beauftragten Ingbert Weigelt und Heinz Karschunke (von links) zu seiner 33. Blutspende an.
 

In Windheim wurde die Marke beim 125. Termin geknackt. Der 56-jährige "Stammgast" Konrad Fehn rät seinen Mitbürgern, auch zu spenden. Die Blutspender-Marke konnte beim 125. Termin am Terminort Windheim geknackt werden. An den vergangenen 124 Terminen hatte es 16.538 Spendenwillige gegeben.

Nach der obligatorischen ärztlichen Untersuchung konnten allerdings einige Personen nicht zur Spende zugelassen werden, so dass der Rekord nun am "Jubiläums-Termin" gefeiert werden konnte. Einer der ersten Spender, der am Mittwoch an der bewährten "Zapfstelle" zur Ader gelassen wurde, war gleichzeitig der 16.000. "Lebensretter" - nämlich "Stammkunde" Konrad Fehn aus Windheim. Für den 56-Jährigen war dies seine 111. Spende.

Appell an die Hilfsbereitschaft

"Ich kann allen Menschen nur empfehlen, ebenfalls zu spenden. Das ist wirklich nur ein kleiner Pieks und man kann damit viel Gutes tun. Schließlich braucht das BRK unsere Spende", appelliert Konrad Fehn an die Hilfsbereitschaft seiner Mitmenschen und ergänzt: "Ich spende seit meiner Bundeswehrzeit. Da gab es einen halben Tag Sonderurlaub. Da kann ich mich noch gut daran erinnern. Als man dann auch in Windheim spenden konnte, war ich von Anfang an dabei." "Abzapfen" lasse er sich jährlich in Windheim zwischen vier und fünf Mal.

Probleme beim Spenden habe er nie gehabt. "Mir tut die Blutauffrischung gut. Der Körper gewöhnt sich daran. Ich fühle mich danach richtig wohl", so der Jubiläumsspender. Zudem erhalte man dabei eine kostenlose Vorsorgeuntersuchung, weil jede Blutspende eingehend untersucht wird. Er ist sich sicher: "Und natürlich kann man auch selbst einmal auf fremdes Blut angewiesen sein. Es gibt daher viele gute Gründe fürs Blutspenden. Deshalb werde ich solange wie möglich auch weiter spenden."

Kleines Präsent

Der Beauftragte für Blutspende für Windheim, Ingbert Weigelt, sowie BRK-Ehrenamtsmanager Ralf Schmidt gratulierten Konrad Fehn und bedankten sich für dessen jahrzehntelanges Spenden mit einem kleinen Präsent. Sie freuten sich sehr, dass es mit dem Windheimer einen Stammspender "getroffen" hatte. Wie sie betonten, sei es keinesfalls selbstverständlich, in seiner Freizeit ehrenamtlich seinen Mitmenschen zu helfen. Jedem, der einen Anteil dazu leiste, Menschenleben zu retten, gebühre allerhöchsten Respekt.

"Spende Blut - rette Leben" - Dieser Leitspruch gilt am Terminort Windheim bereits seit dem 1. Juni 1983. Am Mittwoch fand dort der 125. Termin statt. Schnellen Schrittes betritt Clemens Neubauer die Volksschule Windheim. Zielsicher geht er zur Registratur an den Anmeldetisch. Heinz Karschunke sitzt hinter seinem Laptop mit den registrierten Blutspender-Daten und überreicht ihm sein Anmeldeformular. Clemens Neubauer spendet bereits zum 33. Mal und ist somit ein alter Bekannter. "Wir haben viele Stammkunden", bestätigt nicht nur Heinz Karschunke, sondern auch Ingbert Weigelt. Der Windheimer ist bereits seit dem ersten Blutspendetermin in Windheim am 1. Juni 1983 als Beauftragter für die Blutspende vor Ort verantwortlich.

"Wir sind ein Team von zehn bis elf Männern und Frauen, das sich um die Verpflegung und Betreuung der Spender kümmert", erzählt der "Mann der ersten Stunde", der in diesem Juni bereits seit 30 Jahren als Blutspende-Beauftragter fungiert und deshalb ein Jubiläum begehen kann. Sein Engagement für das BRK scheint ihm schon in die Wiege gelegt worden zu sein. "Mein Vater war bereits Kolonnenführer. Ich bin da quasi reingewachsen. Es war für mich selbstverständlich, dass ich mit 18 Jahren ebenfalls zum BRK gehe", erzählt Ingbert Weigelt, der die Ausbildung zum Unterführer und später zum Bereitschaftsleiter absolvierte.

Rund zehn Stunden Arbeit

Neun Jahre war er Stellvertreter, bevor er anschließend rund zwölf Jahre lang Bereitschaftsleiter war. Das BRK Windheim gibt es seit 1957. 1960 schloss man sich mit Hirschfeld zur BRK-Bereitschaft Windheim-Hirschfeld zusammen. "Unsere Spendetermine finden regelmäßig - wenn die Schule nicht gerade belegt ist - mittwochs um 16 Uhr statt. Die Spender kommen schwerpunktmäßig aus der Gemeinde Steinbach am Wald, manche auch von außerhalb. Das sind dann meist Männer oder Frauen, die ihre sechs- beziehungsweise viermalige Spendemöglichkeit ausschöpfen wollen", so Weigelt. Viermal pro Jahr drüfen Frauen spenden, sechsmal pro Jahr Männer.

Das Abhalten eines Spendetermins sei sehr zeit- und arbeitsaufwendig. Bei den bislang stattgefundenen Terminen wurden von den Ehrenamtlichen über 10 500 Arbeitsstunden für Windheim und Hirschfeld zusammen aufgewendet. "Für mich bedeutet ein Termin immer rund zehn Stunden Arbeit. Das beginnt mit dem Einkaufen für den Imbiss über die Durchführung selbst bis zu den Nacharbeiten am nächsten Tag", erklärt er. Derzeit halte man alljährlich fünf Spendentermine in Windheim ab, am Anfang seien dies lediglich drei gewesen. Ingbert Weigelt war bei nahezu allen Terminen - bis auf einen oder zwei - dabei. Während des Termins kümmert er sich beispielsweise um die Ausgabe der Spendenurkunden und kleinen Geschenke als Dankeschön für die Spender.

Leider habe die Spendenbereitschaft in Windheim nachgelassen. Während es am Anfang teilweise sogar 187 Spender gewesen seien, dann eine zeitlang konstant 140, habe es sich nunmehr bei etwa 110 Spendern pro Termin eingependelt. "Die Erstspender fehlen, insbesondere bei den Männern. Junge Frauen spenden noch öfters. Warum aber junge Männer nicht kommen, kann ich mir nicht erklären", bedauert er. Da Blut durch nichts zu ersetzen sei und man riesige Mengen an Blutkonserven benötige, sei das BRK auf die Spenden angewiesen.

Der Arzt untersucht

Ein Spendetermin laufe immer gleich ab. Nach der Registratur wird getestet, ob der Spender gesundheitlich zum Blutspenden in der Lage ist. Ein Arzt überprüfe zunächst beispielsweise den Puls und den Blutdruck. Dem Spender wird ein kleiner Blutstropfen aus dem Ohrläppchen entnommen, mit dem man den Eisenwert feststellen kann. "Nur wenn alles in Ordnung ist, geht es los. Die Leute nehmen auf einer Liege in Rückenlage Platz, während ein Helfer des Blutspendedienstes die Blutspende vorbereitet", fährt Weigelt fort. Eine Kanüle wird in die Armvene eingeführt. Bevor das Blut in den Entnahmebeutel geleitet wird, muss ein wenig Blut für spätere Untersuchungen separat abgefüllt werden. Nach ungefähr zehn Minuten hat man 500 Milliliter Blut entnommen. "Die Spender können nun einige Minuten im Liegen im Liegeraum ausruhen. Dann gibt es zur Stärkung einen kleinen Imbiss und Getränke und man darf sich als Dankeschön eine Kleinigkeit aussuchen", so Weigelt.