In der St.-Marien-Kirche in Johannisthal traten Jungen und Mädchen für einen guten Zweck beim Krippenspiel in Aktion. Die Spenden der Aufführung kommen dem Kinderhaus "Casadeni" in Ayachucho in Peru zugute, das Straßenkindern Wege aus der Armut eröffnet.
Ganze Heerscharen von Engeln und Hirten, Gruppen von Soldaten und Bürgern und natürlich die Heiligen Drei Könige gehen zum Stall. Sie bauen sich um Maria und Josef auf, die in der der Mitte stehen - vor sich in der Krippe das kleine Jesuskind: Ein beeindruckendes Schlussbild bot sich den Besuchern in der katholischen Pfarrkirche in Johannisthal.
Es ist sicherlich die Ausnahme, dass so viele junge Akteure die Geschehnisse der Heiligen Nacht nachspielen. Nicht so in der Volksschule Johannisthal-Schmölz. Dort wirkten nämlich sämtliche Schüler aller Jahrgangsstufen bei einem sehr schön anzuschauenden Krippenspiel mit. Die beiden "Hauptrollen" - Maria und Josef - spielten die Drittklässler Franziska Weber und Florian Türkis.
Florian Türkis war zum ersten Mal der Josef. "Rektorin Barbara Fößel fragte uns, wer ihn gerne spielen möchte. Es haben sich mehrere Kinder gemeldet und sie hat mich ausgewählt", sagt der Tüschnitzer schon etwas stolz. Er habe sich gemeldet, weil er dachte, für die Rolle gut geeignet zu sein. "Ich kann laut und deutlich sprechen und auch von meinem Typ her passe ich ganz gut", meint der Achtjährige selbstbewusst. Geprobt habe man zwei Mal in der Schule sowie zwei Mal in der Kirche. Sein schönes Gewand habe er von der Schulleiterin erhalten. "Heute war ich nicht so sehr aufgeregt, dafür gestern - also einen Tag vor der Aufführung", verrät er. Das Lernen des Textes sei ihm nicht schwer gefallen, da er sich leicht Texte einpräge. Das Stück gefiel ihm sehr gut. Er freut sich: "Ich hatte viel Spaß dabei, am meisten beim Singen der schönen Lieder."
Zum zweiten Mal dabei Bereits zum zweiten Mal verkörperte die ein Jahr ältere Franziska die Maria. Auch sie war von Barbara Fößel, nachdem sich mehrere Mädchen gemeldet hatten, ausgewählt worden. "Es hat mir vergangenes Jahr bereits viel Spaß gemacht. Deshalb wollte ich das heuer wieder machen", meint sie. Auch sie sei etwas aufgeregt gewesen, obwohl sie eigentlich nicht viel habe sagen müssen. Nachdem sie im vergangenen Jahr ein Kleid angehabt habe, das sie von der Schule erhalten hatte, hatte sie heuer ein neues Gewand an. Stolz verrät die Schmölzerin: "Das habe ich von meiner Oma. Sie hat es mir extra für die Rolle gekauft."
Das Krippenspiel war nur ein Bestandteil eines sehr abwechslungsreichen Programms, denn es gab auch viel Musik. Das wissen die Eltern und Angehörigen der Schüler, die alljährlich in großer Zahl der Einladung der Schule folgen. Auch in diesem Jahr hatten sich Rektorin Barbara Fößel und ihr Kollegium wieder einiges einfallen lassen.
Die Spenden der Aufführung kommen dem Kinderhaus "Casadeni" in Ayachucho in Peru zugute, das Straßenkindern Wege aus der Armut eröffnet und derzeit um ein Berufsbildungszentrum erweitert wird. Ab 2013 können Jugendliche dort eine Berufsausbildung absolvieren. Damit haben sie hervorragende Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Für die Bewirtung sorgte der Elternbeirat der Schule. Die Verkaufserlöse werden für die Anschaffung eines neuen Turngerätes verwendet.