Ein Abend voller Ergriffenheit

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Das Klarinettenensemble der Bergmannskapelle Stockheim mit (von links) Anna Buckreus, Viktoria Viering, Rita Stendel sowie Matthias Friedrich.
Das Klarinettenensemble der Bergmannskapelle Stockheim mit (von links) Anna Buckreus, Viktoria Viering, Rita Stendel sowie Matthias Friedrich.
Ergreifenden Sologesang bot Alexandra Förtsch, die von Werner Suchy an der Gitarre begleitet wurde. Fotos: Gerd Fleischmann
Ergreifenden Sologesang bot Alexandra Förtsch, die von Werner Suchy an der Gitarre begleitet wurde. Fotos: Gerd Fleischmann
 

50 Mitwirkende erinnerten vor rund 500 Zuschauern an die Zeit um die Geburt Christi. Dabei hinterließen sie bleibenden Eindruck.

Das kulturelle Topereignis unter dem Motto "Herbergssuche gestern und heute" übertraf in der Zecherhalle alle Erwartungen: An die 50 Mitwirkende aus der Gemeinde Stockheim entführten 90 Minuten lang die 500 Besucher - sie waren aus dem ganzen Landkreis erschienen - in die Heilsgeschichte Gottes und sorgten so nach monatelanger Vorbereitung für ein ungewöhnliches Erlebnis mit Gänsehautfeeling.


Bedeutung der Heimat

Dem Ehrenvorsitzenden Edmund Sprenger sowie den beiden Vorständen Bettina Rubel und Holger Bogdanski vom Volkstrachtenverein "Zechgemeinschaft" Neukenroth war es ein besonderes Bedürfnis, im Rahmen dieser Veranstaltung auf die Bedeutung der Heimat hinzuweisen. Denn heimatliche Geborgenheit sei in Anbetracht der zunehmenden Globalisierung sowie der Flüchtlingskrise weltweit keine Selbstverständlichkeit, so die Argumentation der Organisatoren.
Deshalb geht der Reinerlös des Abends an den Caritas-Sozialladen in Kronach, da auch bei uns die Bedürftigkeit immer mehr zunehme, sagte Vorsitzende Bettina Rubel.

Und in der Tat: Was vor einer imposanten, 25 Meter breiten Kulisse mit dem Gotteshaus St. Katharina - erbaut von Norbert Fleischmann, Stefan Wachter und Ralf Gratzke - geboten wurde, verdient höchste Anerkennung. Musik, Gesang und Theater prägten das Adventsereignis. In den beiden Theaterstücken wurde abwechselnd an die Zeit um Christi Geburt erinnert sowie die aktuelle, oftmals verzweifelte Situation der 60 Millionen Flüchtlinge auf dieser Welt beleuchtet. Für die Texte zeichnete Andre Schneider (Theaterverein Frohsinn) verantwortlich.


Nachdenklichkeit erzeugt

Die Jugendlichen Katharina Rubel, Florian Wachter und Maximilian Gratzke vom Theaterverein sowie die Kinder Lara Cichy, Anna Rebhan, Linn Beranek, Alicia Bätz sowie Kilian Nickol von der Zechgemeinschaft erfüllten engagiert die beiden Schwerpunktthemen mit Leben. Regie führten Andre Schneider, Monika Gratzke und Bettina Rubel. Die sensiblen Stellen wurden musikalisch und gesanglich in Szene gesetzt und dadurch die Theatereinlagen akustisch und optisch ganz wesentlich bereichert. Das Ergebnis war tiefe Ergriffenheit der Besucher. Ob man es wollte oder nicht: Diese Veranstaltung führte zu großer Nachdenklichkeit über manche Ungerechtigkeit in dieser Welt.

Den spektakulären Auftakt machten auf dem Kirchturm die Turmbläser von den Haiger Volksmusikanten unter der Leitung von Thomas Rauh. Und für ergreifende gesangliche Einlagen sorgte Alexandra Förtsch mit Gitarrenbegleitung von Werner Suchy. Gleich mit dem weltbekannten Lied "Wieviele Straßen auf dieser Welt..." verstand sie es, mit ihrer begnadeten Stimme auf die ernste Thematik des Abends einzustimmen. Weitere Songs waren "Der Himmel schaut zu", "Die Menschen sind alle verschieden..." sowie "Ich glaube..." Außerdem spielte die Bläsergruppe der Zecher unter der Leitung von Jürgen Beez.


Klarinettenensemble begeistert

Die Gesangsgruppe der Zecher mit Alexander Fröba bereicherte ebenfalls das Programm. Schließlich begleitete Michael Lutz - auch als Solist - die Sänger mit seinem Akkordeon. Der Auftritt des Klarinettenensembles der Bergmannskapelle Stockheim mit Matthias Friedrich, Anna Buckreus, Viktoria Viering und Rita Stendel war eine weitere Bereicherung. Und zwischen den einzelnen Auftritten erinnerten die Laienspieler an Menschlichkeit, an Nächstenliebe und schließlich an den Wert der Heimat. Das Ergebnis war ein Abend voller Emotionen, der mit Sicherheit in die weihnachtliche Zeit hineinwirkt, sozusagen ein Tiefenerlebnis mit dem Appell an Toleranz.
Im Finale erklang "Weihnachten für alle" nach der Melodie des beliebten Adventsliedes "Tochter Zion, freue dich!" Während Solistin Alexandra Förtsch und Werner Suchy den Auftakt bestritten, stimmten Sänger und Musikanten sowie zum Abschluss das Publikum mit ein, was das von Alexandra Förtsch umgeschriebene Lied machtvoll erklingen ließ.

Mit einem Riesenbeifall dankten die Besucher in der Zecherhalle in Neukenroth für das großartige vorweihnachtliche Geschenk, das zutiefst die Seele berührte.