"Unne Flurumgang" - so der Titel des neuen Heimatkalenders des Heimatgeschichtlichen Arbeitskreises Wallenfels.
Ein Titelbild, das eigentlich alles aussagt, was den Flurumgang in seiner ursprünglichen Form ausmacht. Das Kreuz vorneweg, wird der Heiland durch die Fluren getragen. Durch saftige Wiesen und Felder, vorbei an dunklen Tannen und über allem das Himmelsblau. Leider geht es heute auch in
Wallenfels beim Flurumgang nur dieses kleine Stück "über Stock und Stein", ansonsten hat sich der Weg gewandelt.
Flurumgang hat noch immer den Charakter einer Bittprozession, ist noch immer ein "Umgang in der Flur". Doch anders als früher geht es zunehmend auch um den "Umgang mit der Flur". Es geht heute vor allem auch um die Umwelt. Im neuen Kalender 2018 des Heimatgeschichtlichen Arbeitskreise Wallenfels gibt es viele Veränderungen zu sehen. Im Hinblick auf landschaftliche Gegebenheiten und so meint man manchen Älteren sagen hören: "Wo sind die Wiesen meiner Kindheit geblieben?" Aber nicht nur die Natur sondern auch die Menschen selbst haben sich gewandelt. Es ist durchaus interessant, wer auf den Fotos zu sehen ist.
Ein besonderer Dank von Franz Behrschmidt und seinem Team gilt Thomas Weiß, der als "technischer Leiter" die Hauptarbeit am Kalender hatte und allen, die mitgearbeitet und Bilder zur Verfügung gestellt haben. Der Kalender umreißt mit den Fotografien nur einen kleinen Zeitabschnitt. Aber in den 42 auf 12 Kalenderseiten enthaltenen Aufnahmen ziehen sieben Jahrzehnte am Betrachter vorüber, es ist sozusagen ein Überblick der Nachkriegszeit bis heute. Das älteste datierte Bild ist aus dem Jahr 1949 (Februar). Ein Bild (Oktober) könnte aus den 20/30er Jahren sein, ist jedoch leider undatiert.
Der Jahreszyklus beginnt im Januar mit dem ersten Altar (Fam. Stumpf), im Februar sieht man wirklich noch die Fluren, durch denen die Prozession ging. Der März zeigt den neugotischen Pfaff'n Altar, der dringend restauriert werden muss, es läuft bereits eine Spendenaktion. Im April geht es um "Brücken", über die immer wieder gegangen werden muss. Das Kalenderblatt vom Mai zeigt den Müller-Casparsohn-Altar, wo auch die Heilige Messe stattfindet.
Auf einer Aufnahme aus dem Jahr 2007 steht der jetzige Bürgermeister Jens Korn als Ministrant vor dem Altar. Imposante Aufnahmen der Kompanie vor der Kirche sieht man im Juni, bevor im Juli der letzte Altar der Prozession, der Trommler-Altar in den Mittelpunkt rückt. Bemerkenswert ist hier der "Soldatenblumenteppich" aus 2017 vor dem Altar. Den Trägern und Trägerinnen der Sebastians- und Muttergottesstatue ist der August gewidmet. "Weckruf und Ständela" heißt es im September. Der Oktober birgt wahre Schätze. Auf dem Bild aus dem Jahr 1950 sieht man die beiden Muttergottesstatuen auf dem Weg zurück zur Kirche.
Außerdem ist das älteste Bild zu sehen, das wahrscheinlich aus den 20 oder 30er Jahren stammt. Auch beim Novemberblatt ist ein einmaliges Bild zu sehen, was es heute nicht mehr gibt. Die Gewehre vor der Kirche und die Besitzer? Wahrscheinlich beim Frühschoppen. Nach der Prozession folgt das gemütliche Beisammensein. Dies zeigt der Dezember eindrucksvoll. Alles in allem wieder ein sehr gelungener Kalender, der von den Menschen lebt, die auf den Bildern zu sehen sind. Auch für Bürgermeister Jens Korn gab es Überraschungen im Kalender. Aber er hob das Titelbild hervor, es sei eines der schönsten, die je auf den vergangenen Kalendern zu sehen waren. "Das Bild zeigt den Flurumgang, so wie er ist, eine Momentaufnahme und man denkt, man steht direkt in der grünen Wiese", sagte Korn.
A Wallnfelse Seidla:
Zum ersten Mal stellen Franz Behrschmidt und seine Mannschaft ein "Wallnfelse Seidla vor. Ein Kellerbier mit 5 Prozent Stammwürze, das in 6er Tragerl angeboten wird. Die Idee, selbst Bier anzubieten, gab es schon lange. Aber erst musste eine Brauerei gefunden werden, die kleine Mengen braut. Hier lobte Behrschmidt besonders Philipp Müller für die gesamte Logistik und Sabrina Lutz für das Design des Etiketts. "Der Grundgedanke ist, es auf dem Weihnachtsmarkt anzubieten. Aber später sollen die Flößer damit weitermachen und es als zusätzliche Attraktivität im Flößerlädla den Touristen (und Einheimischen) anbieten. Auch Bürgermeister Jens Korn lobte die "geniale" Idee, die beiden markanten Dinge, die Flößerei und das Bier, irgendwie im Einklang zu bringen. Deshalb gibt es auch beim Weihnachtsmarkt erstmalig ein "Flößerlädla" mit vielen Spezialitäten aus dem Flößerleben.
Verkauf: Der Verkauf der neuen Wallenfelser Heimatkalenders beginnt am kommenden Sonntag, 3. Dezember, auf dem Weihnachtsmarkt am und im Kulturzentrum. Es gibt ihn in zwei Größen. Die große Ausgabe im DIN-A3-Format kostet 9,50 Euro und die kleinere Ausgabe in DIN A4 wird für 6 Euro angeboten. Danach kann der Kalender im Pfarrbüro erworben werden. Das Wallnfelse Seidla gibt es im 6er Träger für 7,50 Euro ebenfalls beim Stand des Heimatgeschichtlichen Arbeitskreises beim Weihnachtsmarkt.