Die Frankenwald-CSU hatte nach Kleintettau eingeladen. Jürgen Baumgärtner verbreitete als Festredner jede Menge Optimismus.
Wie ist es um den Landkreis Kronach bestellt? Vergleicht man es mit einem Glas, ist dieses dann halb voll oder halb leer? Die Frankenwald-CSU vertritt die Meinung, das Glas ist halbvoll. "Die Zukunft der Region ist sonnig und golden!", vertrat MdL Jürgen Baumgärtner am Montagabend beim Neujahrsempfang im Tropenhaus "Klein Eden" seinen Standpunkt.
Baumgärtner sprang spontan als Festredner ein. Ursprünglich war der Leiter der Bayerischen Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten, Marcel Huber, als Hauptredner angedacht. Dieser sagte jedoch kurzfristig wegen der Koalitionsverhandlungen in Berlin ab.
Loblied auf die Lebensqualität
Es waren mehr Parteifreunde gekommen, als erwartet. Auch der Süden war stark vertreten. Mehrmals wurden in den teilweise emotional geführten Reden die Attraktivität und die Lebensqualität des Landkreises beschrieben. Nur 1,8 Prozent Arbeitslosigkeit, 10 000 Arbeitsplätze in der Industrie. 95 Prozent der Unternehmen seien "pudelgesund!" Die Betreuungseinrichtungen sind vorbildlich, so Baumgärtner. Und, so versprach er, auch die kleine Polizeiinspektion Ludwigsstadt werde zumindest in den nächsten 15 Jahren bestehen bleiben, "denn solange will ich im Landtag bleiben!"
Bürgermeister Peter Ebertsch begrüßte die CSU-ler mit "Willkommen im Paradies!" Und er setzte den Worten des Landrats Klaus Löffler, der immer davon spricht, dass Oberfranken Spitze und der Landkreis Kronach die Spitze sei, noch eines drauf: "Tettau ist die Spitze an der Spitze!"
Klaus Löffler hob die Wirtschaftskraft, die kulturelle Vielfalt, die soziale Ausgewogenheit und das Ehrenamt in seiner Rede hervor. "Es gibt keine düstere Zukunft, so wie es die SPD in ihrer Konferenz formuliert hat!". Und er forderte die Bürger auf: "Helft mit, die Zukunft zu gestalten!" Er bedankte sich auch bei der anwesenden Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz für die Unterstützung.
Baumgärtners Visionen
Angesichts des bevorstehenden Landtagswahlkampfs war es für Jürgen Baumgärtner eine gute Gelegenheit, über seine Visionen zu reden. Er stellte klar, "Jammern bringt nichts, wir müssen anpacken und nach Lösungen suchen." Er stelle sich den Herausforderungen. Er betonte aber auch, dass er "nur ein Abgeordneter" und er auf eine "starke Mannschaft" angewiesen sei und die Menschen für Veränderungen bereit sein müssen. Für ihn sei der Landkreis wie eine Familie. Dort gebe es auch Diskussionen und die Älteren seien darauf bedacht, dass es der jüngeren Generation besser gehe.
Und Baumgärtner hat einige Ideen, wie er sich den Herausforderungen stellen und wie es voran gehen könnte in der Region. Im Folgenden ein Auszug:
Regionale Wirtschaftsförderung: Auf Bundes- und Landesebene sollte eine demografische Zone eingerichtet werden, es sollte eine neue Förderkulisse entstehen.
Bildung: Er werde für eine Hochschule Lucas Cranach, die teilweise in Wallenfels etabliert werden sollte, mit den Studiengängen Holz, Design, Glas, Keramik und Maschinenbau werben. Es sind Berufe, die in der Region Zukunft haben. Bezüglich der Etablierung einer Realschule in Pressig, stehe die Qualität vor der Quantität. Es sei ein Erfolg, dass die Staatsregierung dem Grundsatzbeschluss, eine Realschule in Pressig zu etablieren, offen gegenübersteht. Weiterhin sprach sich Baumgärtner für die Errichtung eines "dritten Arbeitsmarktes" aus. Demnach sollen in den Mittel- und Grundschulen zehn zusätzliche Lehrkräfte eingestellt werden. Diese sollten eine gezielte Förderung dahingehend leisten: "Kein Kind fällt mehr durch den Quali!"
Mehr Unterstützung für Waldbesitzer
Tourismus: Die privaten Waldbesitzer sollten mehr Unterstützung beim Wegebau und beim Umbau ihres Waldes erhalten. Radwege sollten ausgebaut werden. Es sollten bei solchen Maßnahmen Planfeststellungsverfahren eingeführt werden. Dies meinte er vor dem Hintergrund, dass es beim Ausbau des Radweges zwischen Weißenbrunn und Kulmbach Schwierigkeiten zwecks Grundstücksverhandlungen gibt. Unterstützung sollte es geben, wenn es darum gehe, leerstehende Gastwirtschaften einer Nutzung zuzuführen.
Integration: Menschen, die Hilfe brauchen sollte geholfen werden. Es sollte Hilfe zur Selbsthilfe gegeben werden. Menschen, die aber meinen, das Land verändern zu wollen, denen sage er: "Ihr habt bei uns nichts verloren!"
Für Klinikneubau
Pflege und Gesundheit: Die Staat müsse für die Finanzierung der Pflege mit aufkommen. Vier zusätzliche Stellen pro 60 Pflegebedürftigen schweben Baumgärtner vor. Eine klare Absage gab es für die Abschaffung der Privatkrankenkassen, eher sollte "der Deckel bei der Budgetierung" aufgeweicht werden, um eine bessere medizinische Versorgung von gesetzlich Krankenversicherten zu erreichen. Klar sprach er sich noch einmal für den Neubau einer Klinik in Kronach aus. Es gehe um die Wettbewerbsfähigkeit, meinte er im Hinblick darauf, dass bei der Baumaßnahme des Coburger Klinikums 90 Prozent der vorhandenen Bettenkapazität aus Einzelzimmern bestehen würden.
Bei all seinen Vorstellungen bat er um Geduld: "Politiker können nicht zaubern!" Und er forderte ebenso die der Landrat die Bürger auf: "Lasst uns gemeinsam die Region voranbringen!" Für die musikalische Umrahmung sorgte das Jazz-Ensemble.
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