Die Waldbesitzervereinigung Kronach-Rothenkirchen hat einen Häcksler angeschafft und leiht den an ihre über 1000 Mitglieder aus. Mit dem Gerät kann man aus sonst nicht verwertbarem Restholz Hackschnitzel herstellen.
"Wenn alle Parameter stimmen, dann schaffen wir pro Stunde bis zu 30 Schüttraummeter Hackschnitzel, einen großen landwirtschaftlichen Kipper voll." Klaus Dressel aus Brauersdorf ist stolz über die Leistung des neuen Häckslers der Waldbesitzervereinigung (WBV) Kronach-Rothenkirchen. Seit einigen Monaten ist das Gerät bereits im Einsatz und gerade jetzt - bei der Aufarbeitung der Schneebrüche - kann es wertvolle Dienste leisten. Davon ist Klaus Dressel, der "Herr des Hackers", überzeugt.
Denn beim Schneebruch des vergangenen Winters brachen viele dünne Bäume, die für Sägewerke viel zu schwach sind und bei denen das Ausasten für Brennholz viel Zeit in Anspruch nimmt. Diese Bäume und Baumkronen kann man in die Einzugsvorrichtung des Häckslers stecken. Der "frisst" ganze Kronen, aber auch Äste, Heckenschnitt oder Baumstümpfe bis zu 45 Zentimetern Durchmesser.
Das sieht Klaus Dressel, der auch Vorstandsmitglied der Waldbesitzervereinigung ist, als eine Vorbeugung gegen Borkenkäferbefall. Denn die Baumkronen, die die "Holzmacher" nicht aufarbeiten, sind ideale Brutstätten für die Borkenkäfer. Waldbesitzer, die Hackschnitzel nicht verwerten können, oder bei denen eine zu geringe Menge anfällt, können die Hackschnitzel als Grundlage für künftigen Humus in den Waldbestand blasen. Denn in das Hackgut bohrt sich kein Borkenkäfer mehr ein.
Ein dankbarer Abnehmer für Hackschnitzel ist im Übrigen die WBV-MR Biomasse GmbH, die Nachschub für einige Heizwerke, die sie beliefert,braucht.
"Die Anschaffung des Häckslers war goldrichtig und zukunftsweisend", freut sich Klaus Dressel über das Lob der Waldbesitzer, die den Hacker bislang ausgeliehen haben. "Die Leute haben unsere Erwartungen bestätigt und sowohl die Qualität der Hackschnitzel als auch die leichte Handhabung der Maschine positiv gefunden", berichtet Dressel. Da immer mehr Menschen von Scheitholzheizung auf Hackschnitzel umstellen, erwartet er eine steigende Nachfrage. "Durch die Hack schnitzelproduktion setzen wir regionale Wirtschaftskreisläufe in Gang. Da hat man Wertschöpfung aus der Region. Das muss unser Leitgedanke sein", verdeutlicht Klaus Dressel.
Der Häcksler ist nicht so groß. Er muss nicht am Dreipunkt eines Schleppers befestigt werden, sondern kann als Einachser gezogen werden. Er hat auch keinen Kran wie die Großhäcksler der Spezialfirmen. "Denen wollen wir auch keine Konkurrenz machen. Die haben eine Kran zuführung und können größere Mengen verarbeiten. Die spielen in einer ganz anderen Liga", stellt Klaus Dressel heraus. Der Häcksler der WBV sei für kleinere Mengen gedacht, für Mengen, bei denen sich die Anfahrt der Spezialfirmen nicht lohne. Und deshalb benötige man auch nur kleinere Schlepper.
Klaus Dressel berichtete im Gespräch mit unserer Zeitung, dass sich der WBV-Vorstand nach Abwägen der Vor- und Nachteile für einen Trommelhäcksler entschieden habe, nicht für einen Scheibenhäcksler. "Der Trommelhäcksler wird über die Zapfwelle angetrieben und dreht sich schnell. Wie ein großes Reibeisen schabt er die Späne vom zugeführten Holz ab", erklärte Klaus Dressel die Arbeitsweise.
Die Maschine ist ein per Hand beschickter Holzhäcksler für alle Holzarten zur Hackschnitzel-Produktion. Es gibt zwei Siebgrößen (G25 und G50) für große und kleine Heizanlagen. Der Antrieb erfolgt über Zapfwelle (540 Umdrehungen pro Minute). Nötig ist ein Schlepper mit mindestens 60 PS. Es dürfen natürlich auch mehr sein. Die Maschine ist auf einem einachsigen Fahrgestell montiert und kann gezogen werden. Sie muss also nicht am Dreipunkt eines Traktors befestigt werden. Der Einzugstisch hat einen Zwangseinzug, aber auch eine "No-Stress-Einrichtung", das heißt, der Vorschub des Holzes wird automatisch geregelt. Gehen die Drehzahlen der Zapfwelle zu stark zurück (über zehn Prozent), wird der Einzug verlangsamt oder gestoppt. Standorte des Häckslers sind in Brauersdorf oder Marktrodach. Verleih und Rückfragen bei: Klaus Dressel, Brauersdorf 11, 96332 Pressig, Tel. 09265/914330, Handy 0171/1708696, oder Hans Ulrich Müller, Steinera 7, 96364 Marktrodach, Tel. 0926152309
..."Durch die 'Hackschnitzelproduktion' setzen wir regionale Wirtschaftskreisläufe in Gang.
Und die örtliche Gastronomie serviert uns bald ein neues Gericht: "Hackschnitzel nach Art des Hauses"
Sorry,war nur ein vorgezogener Aprilscherz.