Die Causa Teuschnitz ist noch offen

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Die Stadt Teuschnitz bezieht ab Januar 2019 das kostengünstigere Fernwasser direkt von der FWO. Wie der Beitrag der Stadt zur Sanierung der Frankenwaldgruppe aussieht, ist noch unklar. Symbolbild: Marian Hamacher
Die Stadt Teuschnitz bezieht ab Januar 2019 das kostengünstigere Fernwasser direkt von der FWO. Wie der Beitrag der Stadt zur Sanierung der Frankenwaldgruppe aussieht, ist noch unklar. Symbolbild: Marian Hamacher

Die Beteiligung der Stadt Teuschnitz an der Sanierung der Frankenwaldgruppe war Thema in der FWG-Verbandsversammlung.

Zahlt nun die Stadt Teuschnitz ihre Investitionsumlage für die Sanierung der Frankenwaldgruppe (FWG) oder nicht? Müssen am Ende gar die Bürger für die Beiträge aufkommen, die eigentlich die Kommunen übernehmen sollen? Diese Frage stellte sich am Freitag bei der Verbandsversammlung der FWG. Fakt ist, dass diese Entscheidung darüber die Bürgermeister, Gemeinderäte und Verbandsräte treffen werden.

Die Chancen stehen zwar gut, dass es bei dem Sanierungskonzept bleibt, das der Vorsitzende Jürgen Baumgärtner vor wenigen Wochen vorgestellt hat. Allerdings fehlt immer noch die Zustimmung aus Teuschnitz.

Deshalb stimmte als einziger Anwesender der Ludwigsstädter Bürgermeister Timo Ehrhardt dagegen, den Beschluss der Verbandsversammlung vom Oktober 2016 zurückzunehmen. Hier geht es darum, dass die Stadt Teuschnitz nur mit Zustimmung der FWG das kostengünstigere Wasser direkt von der Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) beziehen kann.

Wie bereits berichtet, wurde dieser Streitpunkt bei einem Schlichtungsgespräch mit dem Landrat und dem Vorsitzenden der FWO, Heinz Köhler, beseitigt. Die Stadt kann ab 1. Januar 2019 ihr Wasser für Teuschnitz und Wickendorf direkt von der FWO beziehen. Zudem wurde ein Teil der offenen Rechnungen gestundet.

Baumgärtner zuversichtlich

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Als Gegenleistung, das konnte man zumindest den Ausführungen der stellvertretenden Vorsitzenden der FWG, Susanne Grebner, entnehmen, habe die Stadt signalisiert, "die Diskussionen zur Sanierung der FWG wohlwollend begleiten zu wollen". Zudem wolle Bürgermeisterin Gabi Weber innerhalb ihrer Gremien darüber diskutieren.

Für Ehrhardt war dies zu wenig. "Wir sind eine Solidargemeinschaft, es kann nicht sein, dass Teuschnitz nur die Rosinen herauspickt!"

Er sei zuversichtlich, so der Vorsitzende der FWG, Jürgen Baumgärtner, dass die Stadt ihren Beitrag leistet. Sollte dies nicht der Fall sein, werde Klage eingereicht. Sollte diese für Teuschnitz entschieden werden, müssen auch die anderen Kommunen keinen Beitrag leisten.

In der Sitzung war weder die Bürgermeisterin noch ein Verbandsrat aus Teuschnitz anwesend. Es wurden auch die verschiedenen Umlagevarianten, die teilweise mit unterschiedlichen Kosten für die Kommunen verbunden sind, vorgestellt. Beispielsweise müsste die Stadt Teuschnitz bei der Variante "Haushalt" 392 980 Euro bezahlen, dagegen bei der Variante "Invest", "nur" einen Beitrag von 166 711 Euro leisten.

Bruno Beierlorzer fragte, ob man bei der Variante "Haushalt" die Firmen als eine Einheit einstufe?

Entscheidung in nächster Sitzung

Der Trend in der Diskussion ging letztlich dahin, als Umlagevariante die Zahl der Einwohner oder die Haushalte herzunehmen. Eine endgültige Entscheidung soll in der nächsten Sitzung getroffen werden. Auch sollen verschiedene Zahlungsmodalitäten vereinbart werden.

Ein weiterer Punkt war die Umverlegung des Wasseranschlusses für die Ölschnitzbaude am Windheimer Freizeitsee. Wie Baumgärtner erläuterte, habe der Eigentümer bereits den Anschluss bezahlt. Aufgrund von Baumaßnahmen durch den Kooperationspartner FWO sei nun eine Umverlegung der Leitungen notwendig. Der Auftrag wurde ohne Gegenstimme an das Ingenieurbüro Schneider und Partner vergeben.

Einstimmig beschlossen die Verbandsräte, die Wasserabnehmer, die sich gegen eine Funkablesung stellen, mit einer Bearbeitungspauschale in Höhe von 80 Euro zu belasten.

Anschließend wurden verschiedene Aufträge an die günstigsten Anbieter vergeben. Unter anderem ging es dabei um das Ortsnetz Neufang, Effelter, Lahm und Birnbaum sowie um die Restsanierung in Buchbach. Der Punkt Darlehensaufnahme wurde auf Antrag von Timo Ehrhardt in die nichtöffentliche Sitzung verlegt.

Keine Stellungnahme

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Die Teuschnitzer Bürgermeisterin Gabi Weber wollte auf FT-Anfrage keine Stellung nehmen, ob denn nach dem Schlichtungsgespräch ihre Stadt bereit sei, ihren Beitrag zur Sanierung der FWG zu leisten. Schließlich gehören die Stadtteile Haßlach und Rappoltengrün zur FWG. Über das Thema Investitionsumlage habe man seit Monaten nicht mehr gesprochen, meinte sie.