Die Bundesstraße 85 ist ihrer Zeit voraus

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Die Baumaßnahme im nördlichen Landkreis kommt gut voran. Noch heuer soll die "neue" B 85 befahrbar werden. Foto: Veronika Schadeck
Die Baumaßnahme im nördlichen Landkreis kommt gut voran. Noch heuer soll die "neue" B 85 befahrbar werden. Foto: Veronika Schadeck
 
 
 
 
 

Der Countdown läuft: Die Vollsperrung der Kreisstraße 18 ist beinahe ausgestanden, die Arbeiten an der Bundesstraße 85 gehen auf die Zielgerade. Für dieses Bauprojekt waren enorme Leistungen notwendig.

Noch bis zum Samstag, 19. Oktober, 10 Uhr, ist die Kreisstraße 18 zwischen der Bundesstraße 85 und Hirschfeld für den gesamten Verkehr gesperrt. Seit Donnerstag werden auch die abschließenden Asphaltierungsarbeiten auf der B 85 zwischen Förtschendorf und Steinbach am Wald ausgeführt. Wenn das Wetter mitspielt, wird in diesem Jahr, noch vor Wintereinbruch, die "dritte Spur" befahrbar werden. Der Verkehr könnte somit ohne Beeinträchtigung fließen.

Vorbei wären somit die Zeiten, in denen Lastwagen auf dieser Strecke auf Grund von Schneefällen und -verwehungen auf der Spur liegen bleiben, sich quer stellen und die Straßen blockieren. In der Vergangenheit gab es des Öfteren kein Vorwärtskommen mehr. Die Kraftfahrer hatten - bis zum vergangenen Jahr, als der erste Bauabschnitt der B 85 vollendet werden konnte - keine Gelegenheit zum Überholen.
Die Einsatzfähigkeit von Räum- und teilweise auch Notdienstfahrzeugen war gelähmt und manchmal außer Kraft gesetzt. Die Chancen sind enorm, dass dieses Chaos der Vergangenheit angehört.


500.000 Tonnen Boden bewegt

Die Anbringung der dritten Spur war ein Kraftakt mit einem immensen technischen Aufwand und bis dato einmalig im Landkreis. Allein für den 1,9 Kilometer langen ersten Bauabschnitt mussten rund 500.000 Tonnen Fels, Boden, Schotter und Asphalt bewegt werden. Das entspricht der Beladung von 25.000 Lastwagen mit einer Länge von 400 Kilometern. 220.000 Kubikmeter Fels mussten abgetragen werden. Rund zwölf Hektar Wald wurden gerodet.

Im April 2013 wurden die Einmündung der KC 18 bei Hirschfeld und der zweite Bauabschnitt der dritten Spur an der B 85 in Angriff genommen. Auch hierbei wurde, wie bereits im Vorjahr, der Verkehr mit Ampeln geregelt. Für den 1,3 Kilometer langen zweiten Bauabschnitt wurden rund 150.000 Tonnen Fels bewegt und etwa 4,5 Hektar Wald gerodet. Insgesamt wurden 10,3 Millionen Euro in diese Trasse investiert, davon schlug der zweite Bauabschnitt zwischen dem Einmündungsbereich der KC 18 und Steinbach mit 4,5 Millionen Euro zu Buche. Auch der Bau der KC 18 war beeindruckend. Abgesehen davon, dass die Trasse begradigt wurde, schüttete man den Einmündungsbereich mit 20.000 Kubikmetern abgetragenen Materials der B 85 auf. Der Fluss Steinbach wird nun durch einen Wellblechstahl-Durchlass geleitet.

Bürgermeister Klaus Löffler war während der Bauphase oft an der Baustelle. Er war es, der sich vehement für den Ausbau einsetzte. Nicht nur für ihn ist diese Trasse, welche die gesamte Wirtschaftsregion erschließt, mit einer Erhöhung der Lebensqualität für die heimische Bevölkerung verbunden. Für ihn ist diese Maßnahme zudem eine notwendige Lebensader für die Unternehmen im oberen Frankenwald. Dankbar ist er der Bayerischen Staatsregierung, die letztendlich doch noch die Finanzmittel bereitstellte.


Gut zusammengearbeitet

Zuversichtlich, dass die B 85 zwischen Steinbach und Förtschendorf noch in diesem Jahr ohne Behinderung befahrbar wird, ist auch der Leiter des Staatlichen Bauamtes, Servicestelle Kronach, Jürgen Woll. Er spricht von einem konstruktiven Miteinander von Gemeinde, Anliegern, Landkreis und Bauamt. Nicht zuletzt auf Grund dieser Zusammenarbeit sei man dem Zeitplan voraus. Ursprünglich sollte die Strecke erst 2014 befahrbar werden. Nun müssen nächstes Jahr aller Voraussicht nach nur noch Nebenarbeiten getätigt werden.