Mehrere Helfer richteten in Eila einen alten Gedenkstein wieder auf, der umgefahren wurde. Der Stein war 1733 nach einem tödlichen Unglücksfall errichtet worden.
Im Jahr 1733 ereignete sich in Eila ein tragischer Unglücksfall mit tödlichem Ausgang für ein fünfjähriges Kind. Damals wohnte im Hirtenhaus von Eila die Familie des Vieh- und Schweinehirten Kestel. Am 11. Juli 1733 trieb der Vater Andreas Kestel die Schweine des Ortes auf die Weide über die Viehtriebwege, genannt "Trab". Ihn begleitete sein fünfjähriger Sohn Johannes Georg. Frühmorgens zog ein starkes Gewitter auf. Ein Blitz traf den Buben, er wurde niedergeschlagen und war auf der Stelle tot.
Die Bürger von Eila errichteten zum Gedenken an den Verstorbenen und aus Dankbarkeit gegenüber der Familie am Unglücksort einen Gedenkstein, im Volksmund seitdem der "Säu-Schtaa" genannt.
Stein wurde umgefahren Zwischenzeitlich wurde der Stein aber umgefahren.
Deshalb informierte Hans Egid Welscher, ein engagierter Bürger von Eila, den Rothenkirchener Ortsheimatpfleger Josef Beitzinger und bat ihn um Unterstützung. Beitzinger und mehrere Helfer richteten nunmehr den circa sechs Zentner schweren Stein wieder auf und befestigten ihn.
Zur Sicherung wurden daneben zwei Eichenpfosten eingeschlagen und diese mit roter Signalfarbe gekennzeichnet. "Mit diesem Beitrag kann die alte Überlieferung mit urkundlichem Beweis untermauert und für die Nachwelt erhalten werden", so der Ortsheimatpfleger.
Kreisheimatpfleger Roland Graf regte an, neben dem Gedenkstein eine Hinweistafel anzubringen, um interessierte Bürger vor Ort vom tragischen Unglück zu informieren. Josef Beitzinger wird diese Anregung in die Tat umsetzen helfen.
Aus der Geschichte Im Garten des ehemaligen Hirtenhauses hatte man außerdem eine Marter errichten lassen.
Sie zeigt gegen Südwesten den gekreuzigten Heiland, vor einen vom Blitz erschlagenen Menschen.
Der Genealoge Robert Burgis aus Eila forschte dazu im Archiv des Erzbistums Bamberg und fand in den Matrikelunterlagen (Geburts- und Sterberegister) der Pfarrei Rothenkirchen folgenden Eintrag: "Am 11. Juli 1733 wurde frühmorgens der Johann Kestel, Sohn des Hirten Andreas Kestel, von Eila beim Hüten von einem Blitz getroffen und niedergeschlagen, so dass er verstarb. Sein Körper wurde am 12. Juli beerdigt."
Weiteres Schicksal Burgis schreibt aber auch von einem weiteren Schicksalsschlag für die Familie: "Diese Familie wurde im Jahr 1733 noch weiter schwer getroffen, denn die Mutter Margaretha war zum Zeitpunkt des Blitzschlages hochschwanger und gebar drei Tage später, am 14. Juli 1733, einen weiteren Sohn, namens Petrus. Am 17.
Februar 1733, also nur fünf Monate vorher, war ein weiterer Bruder, der am 16. Oktober 1730 geborene Laurentius, im Alter von zweieinhalb Jahren verstorben."
Beliebt und geschätzt Man kann wohl davon ausgehen, dass die Familie in der Gemeinde Eila sehr beliebt war, und dass man auch die Arbeit des Gemeindehirten sehr zu schätzen wusste, sonst hätte man wohl nicht den "Säu Schtaa" auf der Trab und auch nicht die Marter aufstellen lassen.