Zielsicher steuern Selina und Sarah den Glückshafen des BRK-Kreisverbands beim Freischießen an. Edeltraud Vetterdietz öffnet den hölzernen Loskasten. Beide Mädchen ziehen je zwei grüne Lose. Vorsichtig reißen sie diese auf. Ob ein Hauptgewinn dabei ist? Doch selbst wenn nicht, muss man sich nicht ärgern. Fliegenklatsche, Schneidteufel und Feuerzeug - Wer hat sich denn nicht auch schon über die kultigen 1-Punkt-Gewinne des BRK-Glückshafens gefreut?
Seit einem Vierteljahrhundert versehen die Bereitschaftsmit glieder aus Windheim und Hirschfeld ehrenamtlich Dienst im Glückshafen. Sie verkaufen Lose, teilen die Gewinne aus und betreuen den Stand beim Freischießen - und zwar immer am ersten Schützenfest-Samstag. Am längsten dabei, nämlich von Anfang an, ist Heinz Karschunke aus Hirschfeld, der sich noch gut an die Anfänge erinnert. In den 25 Jahren habe sich das Gesicht des Freischießens erheblich verändert. "Zuerst waren mehr Gaukler hier. Das Riesenrad gab es damals schon", meint er. Zudem seien die Attraktionen immer höher, schneller und spektakulärer geworden. Verändert habe sich auch das Sortiment des Glückshafens.
Große Hauptgewinne "Wir hatten vor 25 Jahren richtig große Hauptgewinne - wie Sessel, Sofas, Kochtöpfe, Geschirr oder Kinderfahrräder. Dabei handelte es sich um Spenden. Heute muss alles eingekauft werden", so der Rotkreuzler. Das Sortiment - Spielwaren, Sportartikel, Gebrauchsgegenstände - soll aktuell sein. "Der Glückshafen in Kronach ist den Leuten schon ein Begriff. Es gibt Stammkunden, die jedes Jahr losen", weiß Karschunke. Den Glückshafen gibt es bereits seit 40 Jahren. Da er immer denselben Standort beim Freischießen hat, nutzen ihn viele als Treffpunkt. Er ist Eigentum der Schützengesellschaft und wird vom BRK-Kreisverband Kronach angemietet. "Wir sind hier alljährlich mit einer Abordnung von zehn bis 15 Personen vertreten. In der ersten Schicht von 13 bis 18 Uhr sind es sieben sowie in der zweiten Schicht ab 18 Uhr bis Mitternacht zehn Freiwillige", erklärt Karschunke.
"Die Mitglieder unserer Bereitschaft helfen gern mit. Für viele ist es ein Höhepunkt im Jahr", ist er überzeugt. Für ihn selbst sei es eine Selbstverständlichkeit, mitzuhelfen, wisse er doch, dass die Erlöse eine wichtige Einnahmequelle für die Arbeit des BRK seien. Die Loskäufer könnten sicher sein, dass das Geld komplett im Landkreis bleibe, betont er. Selina und Sarah, die in Wurzbach wohnen, sind jedenfalls mit ihren Preisen sehr zufrieden. Ihre "Ausbeute" aus den vier Losen beträgt drei Punkte. Beide entscheiden sich jeweils für ein schickes Armband.
hs