Sieben Vorstandsmitglieder des VdK-Ortsverbandes Kronach sind auf einer Testfahrt mit dem City-Bus mitgefahren.
Um sich ein Bild von der Nützlichkeit des City-Busses zu machen, lud Stadtrat und Verbandsvorsitzender des VdK-Ortsverbandes Kronach, Heinz Hausmann, sieben Vorstandsmitglieder inklusive zwei Seniorenbeiräte der Stadt zu einer Testfahrt ein. Der City-Bus ist Teil des neuen Mobilitätskonzeptes des Landkreises.
Ein Grund für die Testfahrt war auch, dass das Landratsamt und die Mobilitätszentrale Zusammenarbeit signalisieren und Anregungen gerne aufnehmen. Deshalb, so erklärte Hausmann vor der Abfahrt, solle man das Angebot der kostenfreien Nutzung für alle Fahrten wahrnehmen. Außerdem solle die kostenfreie Probezeit bis zum 7. September genutzt werden, um Verbesserungsvorschläge und Wünsche einzubringen.
City-Bus Kronach: Beginn am Bahnhofsplatz
Neben den sieben VdKlern stieg eine Kronacherin am Bahnhofsplatz ein, die in die Industriestraße fuhr. Die Linie 1 City-Bus fährt im 30 Minuten-Takt 18 Haltestellen im Stadtbereich an. Sie führt über die Europabrücke in die Rodacher Straße, Siechenangerstraße zur Industriestraße mit den Haltestellen Wefa 1 und 2. An der B 173 ist nahe Ruppenweg eine Haltestelle. Hierzu informierte Heinz Hausmann, dass ursprünglich angedacht war, über den Ruppenweg den Kreuzberg anzufahren, dies ist jedoch am Widerstand der Anwohner gescheitert.
Nächste Halte sind somit Innerer Ring/Jakob- Degen- Straße, Innerer Ring/Kaulangerstraße, Äußerer Ring/Richard- Wagner- Straße, Crana Mare, Heimkehrersiedlung. Über die Staatsstraße 2200 geht es in die Friesener Straße zum BRK-Seniorenhaus. Nächste Haltestellen sind Frankenwaldklinik, Kaiserhof, Strau, Marienplatz, Schwedenstraße und Landratsamt. Den Bahnhofsplatz, das Ziel, erreicht der Bus fahrplanmäßig um 9.12 Uhr, nachdem er um 8.45 Uhr vom Bahnhofsplatz losgefahren ist.
Die Linie 1 fährt dreimal am Tag auch in die Obere Stadt bis zur Festung Rosenberg. Der Bus ist angenehm zu betreten, auch für Menschen mit Gehbehinderung so gut wie barrierefrei. Die Strecke muss sehr zügig gefahren werden, um den eng gestrickten Fahrplan einzuhalten, obwohl nur zwei Fahrgäste an insgesamt 18 angefahrenen Haltestellen zugestiegen sind. Es bleiben drei Minuten zum Zusteigen in den etwa 30 Meter entfernten Linienbus 2, von dem aus uns groß das Fahrtziel Weißenbrunn/Raiffeisenbank entgegenleuchtet. Abfahrt ist um 9.15 Uhr.
Die Resonanz ist gut, es gibt allerdings auch Verbesserungsvorschläge
Über die Europabrücke, Rodacher Straße und Siechenangerstraße wird die Berufsfachschule für Musik/Netto-Markt angefahren, dann geht es stadtauswärts nach Friedrichsburg, Neuenreuth, Thonberg und Weißenbrunn/Raiffeisenbank und von hier wieder zurück. Auch dieser Bus ist pünktlich um 9.43 Uhr wieder zurück am Bahnhof Kronach, allerdings war hier überhaupt kein weiterer Fahrgast zu verzeichnen.
Konzept soll bekannter werden
Zusammenfassend stellten die VdK-Vorstandsmitglieder fest, dass das Mobilitätskonzept eine hervorragende Einführung sei und viel gelobt werde. "Wir stellten eine super Pünktlichkeit und freundliche Fahrer fest. Auch der Bordservice mit Ankündigung der Haltestellen ist vorzüglich", so der Konsens. Aufgrund der geringen Nutzung regten die Teilnehmer mehr Publizität und Informationen an. Es wurden neue Haltestellen für die Siedlung und Kreuzberg-Kehlgraben vorgeschlagen. Empfehlenswert wäre auch eine Haltestelle in Höhe Fröschbrunn bei der Abzweigung Real/Hagebaumarkt.
Abschließend betonte Franz Josef Wich, dass das Mobilitätskonzept gerade auch für Senioren eine gute und gelungene Sache sei. Jetzt gehe es darum zu informieren, um die Senioren auch teilhaben zu lassen. Sicher werde man auch das eine oder andre noch nachbessern können. Es bestehe weiter Klärungs- und Informationsbedarf: Was sind Bedarfshaltestellen? Wo und wie viele gibt es davon in Kronach und wie genau funktionieren Rufbusse?
Die Wünsche des VdK wurden an die Mobilitätszentrale beziehungsweise an die Projektmanagerin Gabriele Riedel weitergegeben. Der stellvertretende Pressesprecher des Landrats Alexander Löffler hat sofort reagiert und geantwortet.
"Wir freuen uns natürlich, dass das Mobilitätskonzept beim VdK auf eine positive Resonanz gestoßen ist. Es war viel Mut erforderlich, ein solch komplexes Gebilde auf die Beine zu stellen, das in dieser Form einzigartig ist. Dementsprechend fehlten und fehlen Vergleichswerte, auf die man hätte zurückgreifen können. Dementsprechend dankbar sind wir für jeden Hinweis, der uns bislang erreicht hat und der in manchen Bereichen bereits zu Veränderungen geführt hat", geht aus einer Pressemitteilung vom Landratsamt hervor.
Es sei das Ziel, das System ständig weiterzuentwickeln und zu verbessern. Es fänden weitere Überlegungen statt, inwieweit die City- Linie durch zusätzliche Haltestellen noch attraktiver gestaltet werden könnte. Auch die Funktionsweise der Rufbusse sollen noch stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. "Sicherlich wird es nicht gelingen, am Ende jeden Wunsch zu erfüllen, so realistisch und ehrlich muss man sein. Aber wir sind überzeugt von dem Konzept, weil wir das Angebot des ÖPNV bereits jetzt gegenüber seinem Vorgängermodell massiv gesteigert haben und es jedem Bürger nun möglich ist, wohnortnah in den ÖPNV einzusteigen", so Löffler.
Bis heute sind noch nicht alle Haltestellen mit Fahrplänen ausgestattet. Woher sollen die Bürger wissen wann ein Bus fährt? Glaskugel?
Und wo ist auf dem Bild der Mindestabstand ?????
Wenn man sieht wie ältere, gehbehinderte Bürger auf allen Vieren in den Rufbus gleiten weil man auf eine einfache Einstiegshilfe verzichtet hat dann erst sieht wie das neue Konzept gelungen ist.
Wenn man früher für eine Monatskarte 50€ bezahlt hat und auf direktem Weg zur Arbeitsstätte gefahren wurde und heute einen Umweg von mehreren Kilometern in Kauf nehmen muss und dafür zusätzlich mit einem um ca. 20€ höheren Fahrpreis belohnt wird dann kann man in der Tat von einem Erfolg sprechen. Ich vermute das in Zukunft mehr ehemalige Nutzer des Nahverkehrs auf ihr eigenes Auto zurückgreifen werden.
Was soll’s, Andi’s 500 Millionen in den Sand gesetzte Steuergelder hat der Steuerzahler auch gestemmt.
Zu viel Vertrauen in der Vergangenheit verspielt!
Wer in der Vergangenheit den ÖPNV in Stadt und Landkreis genutzt hat (oder besser: nutzen wollte), wer dabei vergebens auf nie ankommende Busse gewartet hat und wer in der Folge erfahren musste, wie wenig die Verantwortlichen, auch im Landratsamt, sich um die entsprechenden Beschwerden gekümmert haben, den wundert es nicht, dass die hübschen neuen Busse leer bleiben...
Wenn über Jahre jegliches Vertrauen in die Verantwortlichen bei den Bürgerinnen und Bürgern verspielt wird, braucht es lange, dieses wieder zurück zu gewinnen!
Dazu kommt: die Fahrpläne sind äußerst unübersichtlich gestaltet, in der Mobilitätszentrale habe ich persönlich auf Nachfrage zu einer bestimmten Linie lediglich eine s/w-Kopie im DIN A3-Fornat erhalten - das passt dann prima in die Jackentasche und viele Details sind darauf praktisch nicht zu erkennen.
So wirds dann halt nichts mit neuem Vertrauen....und die Busse bleiben leer, ade, ihr schönen Millionen Steuergelder!