verteilt sind. "Darauf werden dann die Container für die Umkleiden gestellt", erzählt der FCS-Vorsitzende Andreas Scherbel während einer Führung über das Spielfeld. Wer künftig Trainingseinheiten auf dem Stockheimer Platz bucht, soll von den mit Duschen und Toiletten ausgestatteten Kabinen direkt auf den Kunstrasen laufen können.
Spielfeld schluckt den Schall
Ob die Sonne zu diesem Zeitpunkt noch scheint, ist dabei egal. Vier neue LED-Flutlichtmasten sorgen dafür, dass jede Ecke des Spielfelds optimal ausgeleuchtet ist. Sorgen, dass ihr Wohnzimmer plötzlich ungewollt mitbeleuchtet wird, müssen Anwohner dabei nicht haben, beschwichtigt Schubart. "Das Flutlicht ist so konzipiert, dass nur der Platz ausgeleuchtet wird." Auch die Lautstärke werde kein Problem, verspricht er. Kunstrasen habe nämlich die Eigenschaft, dass er Schall absorbiert. "Das haben wir zuletzt erst in Rödental gesehen, als der Torhüter den Mittelfeldspieler teilweise gar nicht verstanden hat." Und da Spiele auf dem Platz größtenteils in den Wintermonaten ausgetragen werden dürften, seien die Fenster der Anwohner zu diesem Zeitpunkt vermutlich längst geschlossen.
Es seien schon einige bürokratische Hürden zu überwinden gewesen, ehe die Finanzierung stand, blickt Schubart auf die erste Halbzeit ihres Bauprojekts zurück. "Aber Susanne Faller und Willi Fehn vom Landratsamt und unser Bürgermeister haben uns da schon gut unterstützt." Der ist vom Einsatz des Stockheimer Projektteams ebenso beeindruckt wie begeistert. "Da steckt schon viel Mühe und Zeit dahinter, von daher ziehe ich meinen Hut vor den Leuten, die das in die Wege geleitet haben", lobt Rainer Detsch (FW). Er sieht das Projekt "ein Stück weit auch als eine wichtige Infrastrukturmaßnahme für unsere Kinder und Jugendlichen". Nun müssten sie nicht mehr weite Wege auf sich nehmen, um auch im Winter Fußballspielen zu können.
Preisnachlass für Jugendteams
Das soll in Stockheim zudem deutlich günstiger sein als in den Nachbarlandkreisen, wo teilweise bis zu 150 Euro pro Spiel oder Trainingseinheit verlangt werden. "Wir werden wohl so bei etwa 100 Euro landen, wobei Jugendteams noch einmal deutlich weniger zahlen müssen."
Einen Winter müssen die Kronacher Fußball-Teams noch ausweichen, ehe der Platz fertig und Beispiel 3 endgültig Geschichte ist. Da dürfte wohl selbst Manuel Neuer nichts zu reklamieren haben.
1. FC Stockheim setzt auf besonderes Spendenmodell
Leader Der Großteil des Geldes für den Stockheimer Kunstrasenplatz stammt aus Mitteln des sogenannten Leader-Programms. Seit 1991 fördert die europäische Union damit Projekte, die dazu beitragen, ländliche Räume zu stärken und weiterzuentwickeln.
Nutzung Um von der EU gefördert zu werden, darf der Platz nicht nur einen Nutzer haben. Über 45 Vereine, Schulen und soziale Einrichtungen aus dem Kreis Kronach haben daher bislang schriftlich bestätigt, dass sie beabsichtigen, den Platz ebenfalls zu nutzen.
Spendenaktion Um den Unterhalt des Platzes finanzieren zu können, hat sich der 1. FC Stockheim ein besonderes Spendenmodell einfallen lassen. Auf seiner Homepage kunstrasen.fc-stockheim.de bietet der Verein Parzellen des Platzes zum Kauf an. Bislang kamen so bereits 6650 Euro zusammen. "Je mehr Geld dabei zusammenkommt, desto günstiger kann es werden, den Platz zu buchen", sagt René Schubart vom Projekt-Team der Bergleute. "Vielleicht schaffen wir es dadurch sogar, von Jugendteams nur einen geringen Unkostenbeitrag verlangen zu müssen ."